Sie begannen Ihre literarische Arbeit im lyrischen Bereich, mit „Turksib“ und „Die Zeitwaage“ haben Sie Erzählbände veröffentlicht, nun erscheint mit „im felderlatein“ wieder ein Gedichtband. Wie grenzen Sie die Gattungen für sich ab?
Die Prosa war einfach für mich noch einmal etwas ganz Neues, etwas völlig Anderes. Es ist eine andere Art in der Welt zu sein. Indem ich Prosa schreibe, sehe ich anders, höre ich anders, achte ich auf andere Dinge. Man ist mehr dabei, genau zu beobachten, auf Dialoge zu hören. Wie bewegen sich Leute? Welche Gesten machen Menschen, wenn sie sprechen? Das alles ist anders als in der Lyrik. Ich habe einmal gesagt, dass es eine Form der konzentrierten Abwesenheit in der Lyrik gibt. Man versucht das stärkste Bild abzuschöpfen, möglichst nicht so genau hinzusehen, um etwas ankommen zu lassen, mit dem man nicht gerechnet hat. Es gibt in der Lyrik mehr irrationale Momente.
/ Maren Schuster, Martin Paul sprachen mit dem Autor für planet-interview.de
Lutz Seiler liest heute abend 20 Uhr im Koeppenhaus in Greifswald