LONDON: John Keats, der romantische Dichter schlechthin, war drogenabhängig und nahm Opium, “um bei Sinnen zu bleiben” (keep up his spirits), während er einige seiner besten Gedichte schrieb, behauptet eine streitbare neue Biografie.
Sie heißt “John Keats – A New Life” und stammt von Professor Nicholas Roe, Vorsitzender der Keats Foundation und Mitglied der Royal Society of Edinburgh. Roe gibt zu, daß seine These streitbar ist. “Das ist nie zuvor gesagt worden: Keats als Abhängiger, das ist neu”, sagte er.
John Keats, der Dichter der “Schönheit”, der auf die ästhetische Isolation schwor, den der Gedanke an seinen “bright star” Fanny Brawne in Verzückung versetzte und der mit 25 an TBC starb, war opiumsüchtig, heißt es in der Biografie.
Damit widerspricht er auch Andrew Motion, dem früheren Poet laureate, der ebenfalls eine Keatsbiografie schrieb und davon ausging, daß Keats auf eine dringende Warnung seines Freundes Charles Brown gehört habe. Aber dafür gebe es keine Beweise, sagt Roe. Er gehe vielmehr davon aus, daß das Frühjahr 1819 eine der produktivsten und zugleich die opiumsreichste für Keats war. / The Times of India