102. Journalisten als Geisel

Reporter ohne Grenzen verlangt von den iranischen Behörden unverzüglich Auskunft über das Schicksal von zwei jungen Autoren, von denen man seit ihrer Ankunft in Täbris am 2. Mai nichts mehr gehört hat. Nach Aussage von Rashad Majid, Chefredakteur der Zeitung 525, “wurden Farid Huseyn und Shahriyar Hajizade von acht Männern in Zivil festgenommen, als ihr Bus in der Stadt ankam”.

Die Organisation hält es für unstrittig, daß die beiden auf die Liste von Journalisten gehören, die in den diplomatischen Spannungen zwischen Iran und Aserbaidschan zur Geisel wurden.

Der junge Dichter Farid Huseyn arbeitet für die aserbaischanischen Zeitungen Kaspiy und 525. Shahriyar Hajizade ist ebenfalls Dichter und Journalist.

Die beiden wurden von Bahran Surgun nach Teheran eingeladen, um eine iranische Ausgabe von Schriften Farid Huseyns zu präsentieren. Auf der Rückreise wurden sie verhaftet.

Zwischen den Nachbarländern gibt es wachsende Spannungen wegen territorialer Ansprüche und unterschiedlicher geostrategischer Interessen im Zusammenhang mit dem Verlauf von Öl- und Gasleitungen. Teheran klagt Baku an, daß es die beträchtliche Aseriminderheit in Nordiran manipuliere, während Baku proiranische religiöse Kreise in Aserbaidshan beschuldigt, mit Teheran zusammenzuarbeiten.

Iran hält weiterhin den aserbaidschanischen Journalisten Said Matinpour gefangen und Aserbaidschan den Herausgeber der Website Islamazeri.az, Ramin Bayramov, und Anar Bayramli, der für iranische Medien arbeitet. Mehr

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