Von Wolfgang Schlichting – Publizist + Buchautor
Bisher haben 751.000 Betriebe für 10,1 Millionen Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet, was allerdings nur die Spitze des Eisberges ist, denn täglich werden auch weiterhin mehr als 10.000 Firmen für die bei ihnen beschäftigen Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen, weil sich durch die Erlaubnis zum Besuch von Gottesdiensten, Tierparks und Kinderspielplätzen nichts an der wirtschaftlichen Situation ändert.
Die Anzahl der Arbeitslosen ist im April 2020 um 308.000 gestiegen und auch dies ist nur die Spitze des Eisberges, denn die Zahlen werden von Monat zu Monat genau so ansteigen wie die Anzahl der Kurzarbeiter, im Klartext bedeutet dies, dass der Arbeitsmarkt bereits zusammengebrochen ist und es nur noch den Weg nach unten gibt und daran wird auch der staatlich verordnete „Maskenball“ nichts ändern.
Die Kleinunternehmer, die bei der Bedienung ihrer Kunden den Sicherheitsabstand nicht einhalten können, (Friseure, etc.) werden mindestens 50% ihres normalen Umsatzes verlieren, weil sie zwischen den Frisierstühlen 1,50 Meter Sicherheitsabstand einhalten müssen und somit nur jeden 2. Stuhl für ihre Tätigkeit nutzen können, außerdem müssen sie ihre Werkzeuge nach jedem Haarschnitt sterilisieren und die Stühle desinfizieren, was sich nicht nur auf die Zeit, sondern auch durch die Kosten für Gesichtsmasken (müssen vom Friseur und Kunde getragen werden) und Desinfektionsmittel negativ auswirkt, dass sich die Öffnung der Kleinbetriebe unter den staatlich festgelegten Kriterien für die Inhaber rentiert, wage ich zu bezweifeln.
Selbst wenn sich die Anzahl der Kurzarbeiter und Arbeitslosen nicht erhöhen würde, müssen wir bis Ende 2020 von einem Kaufkraftverlust von ca. 55 Milliarden Euro ausgehen und dass die Kurzarbeiter (Mittelwert Nettolohn 1.500 Euro pro Monat) eine Lohnreduzierung von 6.000 Euro pro Kopf bis zum 31.12.2020 problemlos verkraften, wage ich im Gegensatz zu den Verursachern der grundlos erzeugten Wirtschaftskatastrophe zu bezweifeln.
Wenn man wie die „Sachverständigen“ der Bundesregierung einen „R“ Faktor von 1,0 für die Coronapandemie auch bei den Kurzarbeitern und Arbeitslosen zugrunde legen würde, ergäbe sich daraus, dass im August 2020 die 45,02 Millionen Bürgerinnen und Bürger, die im Februar 2020 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen samt und sonders Kurzarbeitergeld, oder ALG I + II beziehen würden, was ich wiederum nicht als unwahrscheinlich, sondern als realistisch ansehe.
Die Insolvenzen von mehr als einer Million Kleinunternehmer und Mittelstandsbetrieben sehe ich ebenfalls nicht als pessimistische Schwarzmalerei sondern als gegeben an, weil die Betreiber in der Vergangenheit überwiegend keine Rücklagen bilden, sondern sich bei Banken und Leasingfirmen verschulden mussten um in dem Staat, der mit der Belastung durch Steuern und Abgaben weltweit an der Spitze steht, überleben zu können.