Sauberes Wasser: Mit Hilfe der Unterstützung aus Stetten und Wiesenfeld konnte im kenianischen Ombei ein Brunnen übergeben werden, der mehr als 2000 Menschen in der Gemeinde mit Trinkwasser versorgt.
Eine Abordnung des Waisenkinder-Hilfsprojektes Ombeyi/Kenya aus Stetten und Wiesenfeld besuchte bei seiner Kenia-Reise den 3000 Einwohner zählenden Ort Ombeyi, insbesondere die Kiari-Frauen, die seit mehreren Jahren mit Unterstützung aus Karlstadt elternlose Kinder versorgen.
Höhepunkt der Reise war die offizielle Übergabe eines 120 Meter tiefen Brunnens und Zisternen mit einem Fassungsvolumen von 24 Kubikmetern auf dem Gelände der Secondary School von Ombeyi. Der Brunnen versorgt künftig nicht nur diesen Ort, sondern auch weitere in der Region. Welchen Stellenwert der Brunnen in dieser Region hat, wurde durch die Anwesenheit von Vertretern von Regierung, Gemeinde, Lehrern, Elternsprechern sowie der Geistlichkeit deutlich. Nahezu 1000 Kinder und Jugendliche sangen Lieder und trugen Gedichte zum Thema „sauberes Trinkwasser“ vor.
Außerdem führten die deutschen Delegationsmitglieder Monika Wurm, Theo Dittmaier und Bernd Schmitt zahlreiche Gespräche mit den Kiari-Frauen und Vertretern der Schulen Ombeyis, wobei Vereinbarungen zum Ernährungsprogramm der etwa 120 Kinder in den zehn Kiari-Familien, zur finanziellen Förderung der Berufsausbildung sowie der Beschaffung von Schulmaterial, über eine Krankenversicherung, eine Partnerschaft der Kindergärten von Ombeyi und Retzstadt und über eine Beteiligung an der Finanzierung zur Erneuerung der Toilettenanlagen der Schulen getroffen wurden.
Vom Brunnen wurden Verbindungsleitungen zum Kindergarten, zur Grundschule sowie zur weiterführenden Schule gelegt. Zudem läuft das Wasser auch zum Projektgrundstück der Kiari-Frauen sowie zum Marktplatz, wo somit sauberes Trinkwasser für geringes Entgelt zu haben ist.
In ihren Reden bedankten sich die Vertreter der Gemeinde, der Schule sowie Elternsprecher für die weitreichende Finanzierung der Brunnenanlage durch die vom deutschen Projektteam organisierten Spendengelder. Gesundheitliche Gefahren wie Typhus, die beim Benutzen und Trinken des mit Bakterien belasteten Wassers aus dem Fluss aber auch aus den Flachbrunnen entstehen, sind jetzt deutlich verringert, die Kinder werden weniger krank und ihre Schulleistungen haben sich nachweislich verbessert.
Für den Bau des Tiefbrunnens mussten 22 000 Euro aufgebracht werden, dazu trugen die deutschen Helfer 19 000 Euro bei. Den Rest finanzierte die kenianische Regierung auf Vermittlung des stellvertretenden Ministers für Bildung und Unterricht.
In seiner Rede übermittelte Theo Dittmaier vom Kenya-Team in seiner Eigenschaft als einer der Bürgermeister Karlstadts herzliche Grüße aus Deutschland, insbesondere von der Stadt Karlstadt. Dabei hob er die Bedeutung des Trinkwassers auf unserem Planeten hervor: „Sauberes Trinkwasser ist eines der höchsten Güter unserer Welt“, sagte er. Um Wasserrechte zu bekommen, habe es sowohl im Großen wie auch im Kleinen schon viele Auseinandersetzungen gegeben. Das deutsche Projektteam aus Stetten und Wiesenfeld hoffe, dass in Ombeyi kein Streit um das saubere Trinkwasser aus dem Brunnen entstehe.