100 DVDs in 100 Wochen: Top Hat

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

100 DVDs in 100 Wochen: Top Hat

Die Nummer 96 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist ein Musicalklassiker aus dem Jahr 1935 – Top Hat von Regisseur Mark Sandrich.

Musicalfilme, welche aus der Ära kurz nach dem Stummfilm stammen, haben ihren ganz eigenen Charme. Die Schauspieler spielen meist noch sehr übertrieben ihre Rollen, es wird wunderbar elegant getanzt, die Mode der 30er Jahre tut dann ihr übriges. In Top Hat begeistern Fred Astaire und Ginger Rogers in den Hauptrollen mit perfekter Choreografie und atemberaubenden Kostümen.

Doch worum geht es denn eigentlich? Dale Tremont (Ginger Rogers) lernt in einem Hotel in London Jerry Travers (Fred Astaire) kennen. Der amerikanische Tänzer verliebt sich in der Sekunde in die schöne Dale und fasst kurzerhand den Entschluss sie zu heiraten. Die beiden sind sich eigentlich auch sympathisch, doch durch ein Missverständnis hält Dale den charismatischen Jerry für den Ehemann ihrer besten Freundin. Als sie nach Venedig reisen, folgen Jerry und der Ehemann den beiden – hier wird sich auch das Missverständnis aufklären und in einem wunderbaren Happy End seinen Abschluss finden.

Langsam aber sicher muss ich es mir eingestehen – ich mag Musicalfilme. Sicher, das Genre gehört sicher nicht zu den besonders komplexen und künstlerisch hoch anspruchsvollen, aber hey, manchmal braucht man kitschige Musik, übertriebene Kostüme und eine Liebesgeschichte, die so nie stattfinden wird, um dem Alltag ein bisschen zu entfliehen. Genau für solche Situationen sind Filme wie Top Hat perfekt. Fred Astaire und Ginger Rogers tanzen unglaublich harmonisch miteinander, auch Edward Everett Horton und Eric Blore sind als komödiantisches Herr/Diener-Paar wirklich lustig mitanzusehen.

Apropos Tanz … Fred Astaire hat ob der opulenten Kostüme darauf bestanden schon bei den Proben in den Filmgarderoben zu tanzen. Einzig das Straußenfedernkleid wurde erst in letzter Sekunde fertig – man kann sich vorstellen wie gefedert Astaire nach der Nummer ausgesehen hat. Laut den Erinnerungen von Choreograf Hermes Pan, war dies auch einer der wenigen Momente, in welchen Astaire seine Geduld verlor und das Kleid mit heftigen Schimpfworten belegte. Achja, und wenn wir schon beim Thema „Geduld verlieren“ sind – Mussolini hat sich so über die Karikatur von Erik Rhodes als italienischer Modemacher empört, dass er kurzerhand den Film in Italien verbieten ließ.

Meine Empfehlung: Wem alte Musicalfilme liegen, der sollte Top Hat auf keinen Fall verpassen!

Das nächste Mal geht es weiter mit Douglas Sirk’s In den Wind geschrieben.


Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.


 
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