100 DVDs in 100 Wochen: Singin’ in the Rain

Die Nummer 50 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist nicht nur deshalb grandios, weil ich somit die Hälfte geschafft habe, sondern auch, weil es sich um ein echtes Juwel der Filmgeschichte handelt: Gene Kelly’s und Stanley Donen’s Singin‘ in the Rain.

Obgleich in den 50er Jahren die ganz große Zeit des Hollywood-Kinos bereits vorbei war, so schufen Gene Kelly und Stanley Donen mit dem Musical Singin‘ in the Rain wohl das bis heute beste Hollywood-Musical und somit ein echtes Juwel der Musicalfilme. Jeder kennt wohl den Titelsong und ist versucht bei strömenden Regen ebendiesen anzustimmen – nachdem man Gene Kelly durch die durch Sprinkleranlagen durchnässten Studiostraßen plantschen sieht – hat man auch gleich Lust es ihm gleichzutun.

Singin'-in-the-Rain-©-1952,-2012-Warner-Home-Video

Die Story, behaupte ich mal, kennen aber die wenigsten: Don Lockwood (Gene Kelly) ist ein berühmter Stummfilm-Schauspieler und auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Gemeinsam mit seinem Freund Cosmo Brown (Donald O’Connor) hat er sich von ganz unten in den Hollywood-Himmel gesteppt und gesungen. Durch einen Zufall lernt er die junge Schauspielerin Kathy Selden (Debbie Reynolds) kennen, mit der sich schließlich eine Liebesbeziehung anbahnt. Sehr zum Missfallen seiner Schauspielkollegin Lina Lamont (Jean Hagen), die eigentlich glaubt auf sein Herz Anspruch zu haben, schreiben es so zumindest sämtliche Klatschblätter. Als ob das für Don nicht schon genug wäre, wird zur selben Zeit die Ära des Tonfilms eingeleitet. Was viele von uns vielleicht aus dem großartigen The Artist kennen, beschreibt eigentlich schon die Geschichte von Singin‘ in the Rain. Die Schauspieler müssen sich erstmals mit dem Thema „Ton“ auseinandersetzen und gebären so die Idee ein Musical aus dem gerade im Dreh befindlichen Film zu machen. Problem ist dabei nur, dass NAME eine so derart schreckliche Stimme wie Aussprache hat, dass Kathy ihr ihre Stimme leiht. Trotz Erpressungsversuchen am Schluss geht die Geschichte natürlich gut aus und alle tanzen fröhlich ins Happy End.

Zu Singin‘ in the Rain kann ich eigentlich nur eines sagen: Fantastisch! Erstens hat man sofort Lust sich für einen Steppkurs einzutragen, zweitens steckt Gene Kelly’s Strahlen derart an, dass man selbst fast durchgehend grinsend und begeistert vor dem Fernseher sitzt und drittens ist es einfach unheimlich schön anzusehen und anzuhören, was Gene Kelly und Stanley Donen aus dem Film gemacht haben. Die Songs stammen übrigens großteils aus Musicalfilmen der 30er Jahre, was aber dem Arrangement, der Choreographie und dem Zusammenspiel der Schauspieler keinen Abbruch tut. Sowohl Gene Kelly als auch Donald O’Connor steppen und singen sich mit diesem Film eindeutig in mein Herz – und so wird es wohl mehreren Menschen gehen, die sich diesen fantastischen Film anschauen. Obwohl alle Sets förmlich nach Studio schreien, kann man ob der Eleganz und des Charmes der Geschichte und der Schauspieler getrost darüber hinwegsehen.

Meine Empfehlung daher: Unbedingt anschauen – auch wenn man den Titelsong danach lange nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Das nächste Mal geht es weiter mit Sofia Coppola’s Lost in Translation.


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