100 DVDs in 100 Wochen: Manhattan

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

100 DVDs in 100 Wochen: Manhattan

Die Nummer 95, und somit ist der Countdown für die letzten fünf Filme angebrochen, aus dem Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist Woody Allen’s Liebeserklärung an New York: Manhattan.

Die New Yorker scheinen eine seltsame Liebesbeziehung zu ihrer Stadt zu haben – der Big Apple ist seit jeher Ausgangspunkt von großartigen Liebesgeschichten, unglaublichen Karrieren und steht für den American Way of Life, wie wir Europäer diesen wohl niemals gänzlich nachvollziehen können. Woody Allen, mittlerweile einer der altehrwürdigen Regisseure, die ihre Erzählweise bis ins kleinste Detail perfektioniert haben, entführt uns in seinem Film aus dem Jahr 1979 in eben diese Stadt, die voller Träumereien, Sehnsüchte und satirischen Alltagssituation zu stecken scheint.

Die Story dreht sich um den Anfang Vierzigjährigen Isaac Davis (gespielt von Woody Allen selbst), welcher versucht seine Midlife Crisis gekonnt zu übertauchen. Er ist zwei Mal geschieden, aktuell in einer Beziehung mit einer erst 17-jährigen und verliebt sich ausgerechnet in die Affäre seines besten Freundes. Seine zweite Exfrau Jill (Meryl Streep) hat ihn wegen einer Frau verlassen und bringt ein Buch über die Ehe mit Isaac und der Scheidung heraus, was Isaac logischerweise dazu veranlasst, sie am liebsten erwürgen zu wollen. Die Beziehung zur blutjungen Tracy (süß-naiv: Mariel Hemingway) empfindet er als falsch, da er der Überzeugung ist, dass diese sich mehr erhofft als er. Als er schließlich die intelligente und auch etwas verschrobene Mary (Diane Keaton) kennenlernt, ist es vorbei mit seiner Skepsis der Romantik gegenüber. Auf der Suche nach der wahren Liebe, muss Isaac jedoch feststellen, dass selbst zwei Menschen die sich scheinbar perfekt ergänzen, in einer Stadt wie New York doch nicht das ideale Paar abgeben, welche glücklich und zufrieden ein Märchenende leben können.

Ich mag ja Woody Allen-Filme – obwohl, seien wir uns ehrlich, es sich immer und immer um die eigene Persönlichkeit des Regisseurs dreht. Doch die Art wie Allen es schafft Beziehungen auf den Prüfstand zu stellen, seine Protagonisten durch nur allzu menschliche Situationen gehen zu lassen, macht einfach Spaß beim Zuschauen. New York steht in Manhattan für ein Lebensgefühl, welches sich wohl bis zum heutigen Tag nicht geändert hat. Die Panik alleine zu bleiben, den richtigen Partner niemals zu finden und wenn man ihn hat, daran zu zweifeln ob es nicht doch ein noch passenderes Puzzlestück gibt. Besonders gut steht dem Film dabei die Optik in Schwarz-Weiß, gepaart mit der herrlichen Musik von Gershwin. Ganz zu schweigen von den teils wirren Dialogen, welche eine ganz eigene Art der Satire in sich bergen.

Meine Empfehlung: Wer Manhattan nicht ohnehin schon gesehen hat, sollte dies dringend nachholen – es lohnt sich auf jeden Fall!

Das nächste Mal geht es weiter mit Mark Sandrich’s Top Hat.


Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.


 
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