100 DVDs in 100 Wochen: Arsen und Spitzenhäubchen

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100 DVDs in 100 Wochen: Arsen und Spitzenhäubchen

Nummer 73 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen sollte auf jeder Halloween-Film-Bucket-List stehen: Arsen und Spitzenhäubchen (Originaltitel: Arsenic and Old Lace) von Frank Capra.

Vor dem Film war die Geschichte rund um Theaterkritiker Mortimer Brewster (Carry Grant) ein Riesenerfolg am Broadway – für Capra war die Verfilmung von Arsen und Spitzenhäubchen eine gewisse Erholung und Befreiung, so schreibt er selbst zumindest in seiner Biographie.

Die Geschichte handelt von zwei scheinbar harmlosen und wirklich sorgsam-liebevollen Tanten, die jedoch einem, nennen wir es, exzentrischen und gleichzeitig mörderischen Hobby nachgehen: Sie vergiften ältere Herren (aus purem Mitleid übrigens) mit ihrem selbstgemachten Hollunderwein und, ja okay, ein paar Spritzern des titelgebenden Giftes. Anschließend werden diese von ihren Bruder im Keller beerdigt, oder, da er selbst der festen Überzeugung ist Teddy Roosevelt zu sein, in einer der neu geschaufelten Schleusen des Panamakanals. Auf diesen Irrsinn kommt ihr Neffe Mortimer im Laufe eines Tages drauf. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen ist heute sein Hochzeitstag und er eigentlich auf dem Weg in seine Flitterwochen. Der frisch Angetrauten versucht er die Misere natürlich vorzuenthalten und drängt sie daher ihn mit seinen Tanten alleine zu lassen. Achja, und da wäre noch der verschollen geglaubte Bruder, der selbst aussieht wie Frankenstein und dessen Leibarzt, der schwere Alkoholiker Dr. Einstein (Peter Lorre). Die Tatsache, dass auch diese beiden sich als Massenmörder und von der Polizei gesucht herausstellen, versteht sich natürlich von selbst.

Ich muss ehrlich sagen, ich wurde schon lange nicht mehr so unglaublich gut von einem Film unterhalten. Arsen und Spitzenhäubchen aus dem Jahr 1944 spielt nicht nur wahnsinnig geschickt mit Gegensätzen, sondern erzielt durch die nicht enden wollenden Slapstick-Einlagen sowie dem Selbstverständnis der beiden Tanten in Bezug auf ihr Hobby eine Komik, die es heute nur noch selten zu sehen gibt. Cary Grant hat dem Lauf seiner Karriere sicherlich auch Frank Capra zu verdanken. Der Film wurde innerhalb von acht Wochen komplett im Warner-Studio gedreht, die drei Darsteller des verqueren Brewster-Clans spielt ein herrliches Trio aus der Theaterproduktion: Josephine Hall, Jean Adair und John Alexander. Alles in allem also eine wirklich gelungene Horror-Comedy, die wohl ihresgleichen sucht.

Meine Empfehlung: Einfach anschauen! Spätestens zu Halloween sollte man sich dem normalen TV-Programm entgegenstellen und Arsen und Spitzenhäubchen in sein DVD-Laufwerk schieben: 133 Minuten voller Lacher garantiert.

Das nächste Mal geht es weiter mit Robert Bresson’s Pickpocket.


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Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.


 
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