Sich richtig zu entscheiden und in jeder Situation Entscheidungen zu treffen – das ist die hohe Kunst, auf die dieser Artikel anspielen möchte. Oftmals sind es nur Kleinigkeit, ob wir uns jetzt noch schnell was zu essen holen oder nicht. Aber größere Entscheidungen wie das Auswandern in ein fremdes Land können das gesamte Leben umkrempeln. Angst sollte man vor Entscheidungen allerdings nicht haben, weswegen ich in diesem Artikel 10 Tipps für leichtere Entscheiden aufzeige. Befolgt ihr diese Tipps, werdet ihr nach und nach lernen, Entscheidungen treffen zu lernen.
Vorweg muss ich an dieser Stelle sagen, dass man je nach Situation nicht zu dieser Liste greifen sollte, um jeden Tipp einzeln durchzugehen. Viel eher liegt der Schwerpunkt darin, sich diese Tipps zu verinnerlichen und je nach Situation daran zu denken, wie die nächste Handlung bzw. Entscheidung am Besten aussehen könnte.
1. Das Konzentrieren auf das Wesentliche
Wir Menschen setzen uns zu sehr Ankerpunkte, die unsere Entscheidungen erschweren. Doch was sind diese so genannten Ankerpunkte? Gehen wir mal davon aus, dass du in einem Geschäft ein Kleidungsstück siehst, welches dich interessiert und zudem auch preislich herabgesetzt wurde. An sich eine tolle Sache, nur der herabgesetzte Preis, der das Kleidungsstück nicht viel günstiger gestaltet, verwirrt den Konsumenten zu sehr. Kaufen oder nicht kaufen – ein Ankerpunkt der in diesem Moment für Verwirrung herrscht. Daher gilt: Je weniger wir von solchen Informationen wissen, desto weniger werden wir diesbezüglich manipuliert. Versuchen eigene Ankerpunkte zu setzen; der Effekt lässt sich kaum umgehen.
2. Die Auswahl stärker eingrenzen
Zeit fressen kann der Entscheidungsprozess bei einer gigantischen Auswahl. Die Informationsverarbeitung und Eindrücke, die wir Menschen dadurch bekommen, verlangt von uns eine beachtlich hohe Zeit. Dies kann leider so weit führen, dass wir am Ende sogar gar keine Entscheidung fällen. Sich also zu beschränken und ein Limit zu setzen, zum Beispiel einer persönlichen Auswahl von 5 statt 20 Tafeln Schokolade, kann die Entscheidung verbessern.
3. Keine Angst vor Konsequenzen
Egal ob es um die Trennung des Partners geht oder die Entscheidung, welches Urlaubsziel angepeilt wird: Wir sollten uns unserer Entscheidung bewusst sein, da ein Zurück nur selten möglich ist. Bei schweren Entscheidungen, sind wir oftmals weniger glücklich als angenommen. Psychologen fanden jedoch heraus, dass wir zudem auch weniger unglücklich sind, was an der großen psychischen Widerstandskraft liegt. Haben wir also eine Entscheidung getroffen und sind dennoch nicht so glücklich wie gedacht, so hat man wenigstens den Stein ins Rollen gebracht und einen großen Schritt getan.
4. Das eigene Urteil anzweifeln
In kontroversen Themen oder Streitereien stehen wir hinter unserer Meinung und Entscheidung. Dabei spielt das keine Rolle, was eine andere Person dazu meint, da man der festen Überzeugung ist das richtige zu tun oder zu denken. Dabei suchen wir Menschen oftmals die Bestätigung im Gespräch und lassen Meinungen anderer nicht zu. Fakt ist: Wer gute Entscheidungen treffen möchte, sollte sich auch die Meinung einer anderen Person anhören und nur »stur« bleiben, wenn eigene Argumente effektiv belegt werden können.
5. Auf seine Intuition hören
Eine Menge Informationen liegen vor und die Situation erscheint sehr komplex. In solchen Situationen muss ein kühler Kopf bewahrt werden. Wer in solchen Situationen zu systematisch denkt, baut sich nur weitere Verwirrung ein, die Entscheidungen noch schwerer fallen lassen. Ein Grund mehr auf sein Bauchgefühl zu hören und instinktiv einen Entschluss zu fassen.
6. Gefühle nicht ignorieren
Schon in der Urzeit haben unsere Vorfahren bei Gefahr ein Gefühl der Angst bekommen. Ihre Entscheidung: Flüchten solange es noch geht! Heute sieht das nicht anders aus. Emotionen sind keine Feinde der Entscheidung, sondern vielmehr ein Teil unsere menschlichen Denkens. Fällt die Entscheidung manchmal schwer, so sind die Gefühle nicht unbedingt fehl am Platz und sie sollten genutzt werden. Schlecht wird es allerdings bei starken Emotionen wie Wut, hier könnten Reaktionen und Entscheidungen nicht richtig und bereut werden. In dem Fall sollten Entscheidung vertagt werden.
7. Vorsicht vor Gruppendruck
Es ist bewiesen, dass selbst die lockersten und ausgeglichensten Menschen in Gruppen gleichgesinnter dazu neigen können, ihre Entscheidungen zu überdenken und zum »Mitläufer« zu werden. Wichtig ist es nie an seinen eigenen Kompetenzen zu zweifeln und bei seiner Entscheidung zu bleiben, sofern sie argumentativ belegt werden kann. Querdenker bleiben um unverantwortliche Entscheidungen zu vermeiden.
8. Verlusten nicht nachtrauern
Ein sehr wichtiger Punkt ist Vergangenes in der Vergangenheit zu lassen. Entscheidungen die gefällt wurden, sollten nicht ewig nachgetrauert werden. Es ist völlig menschlich, dass beispielsweise die Trennung des Partners einen für eine längere Zeit begleitet. Das liegt vor allem daran, dass wir uns stärker dazu verpflichtet fühlen, etwas nicht zu verlieren, wenn sehr viel zeit dafür investiert wurde. Verluste machen alle Menschen ungern, doch Entscheidungen tragen ihre Konsequenzen und man sollte stets dahinter stehen.
9. Der Wechsel der Perspektive
Wer in seinem Leben eine Menge Erfahrung gesammelt hat und Positionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, wird Entscheidungen strukturiert fällen können. Seine eigene Meinung offenzulegen ist nichts verkehrtes. Allerdings sollte man bei seiner Entscheidung auch die andere Seite versuchen zu verstehen, um seine Entscheidung zu überdenken oder zu manifestieren. Wir Menschen bevorzugen stets die Option, die ihre Vorzüge betont.
10. Auch mal andere entscheiden lassen
Wenn wir alles selbst in der Hand haben, kann uns niemand etwas Schlechtes tun. Im Grunde genommen ist das völlig richtig. Doch was passiert, wenn für die Entscheidung die Grundlage der Informationen fehlt und uns nicht auskennen? Womöglich sind wir langfristig unzufrieden damit, vor allem wenn wir Laie in der jeweiligen Materie sind. Ratsam ist es daher, Verantwortung und Entscheidung zu übergeben, sei es einem Freund oder einem Experten.
Die Reihe der Tipps und Tricks soll keine Richtlinie für zukünftige Entscheidungen sein. Das Augenmerk liegt darin zu sehen, Entscheidungen je nach Situation instinktiv oder systematisch zu treffen. Bestenfalls und sofern Entscheidungen doch oftmals schief laufen, kann diese Liste zur Rat und Tat stehen, wenn es gerade beim Entscheiden zu Komplikationen kommt. Zum Schluss: Steht hinter eurer Entscheidung!