10-Punkte-Plan für Frankfurter mit Migrationshintergrund

Von Mariam

Neulich im Zentrum: Ein indisch aussehender Mann am Steuer eines Polizeiautos – anstatt auf dem Rücksitz in Handschellen! Nanu?! Und dann das: Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) will zusammen mit Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) den Anteil der Frankfurter Migrationsdeutschen in Ämtern und Behörden deutlich aufstocken, und zwar von derzeit nur 14 auf satte 30%. Denn: „Die Besonderheit Frankfurts sind seine Bürgerinnen und Bürger“, steht gendergerecht in einem gemeinsamen 10-Punkte-Plan |

Bis wann der Plan umgesetzt werden soll, geht aus dem FR-Beitrag nicht hervor. Könnte einer der Sankt-Nimmerleinstags-Kandidaten sein. Denn das Presseamt der Stadt Frankfurt verschiebt den Focus des 10-Punkte-Plans in der Pressemitteilung des nächsten Tages von den Frankfurter MigrationsmitbürgerInnen auf die japanische Business Community, die natürlich auch sehr wichtig für uns ist.

Jedenfalls: Mit dem 10-Punkte-Plan des OBs und der Integrationsdezernentin soll Frankfurts Diversität und Internationalität gestärkt werden. “Real 42 Prozent” der Frankfurter hätten einen Migrationshintergrund, so der OB, und der Anteil werde steigen. Das sind auch viele reale Wähler, sollte nicht vergessen werden. Überhaupt: Nach der letzten Volkszählung vom Mai 2011 haben 18,9% aller Inländer einen Migrationshintergrund, wobei der Anteil in den neuen Bundesländern unter 5% liegt: In den alten Bundesländern sind’s also rund 30%.

Übrigens: Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg ist immer noch ehrenamtlich tätig, sie ist ja eine Frau, und eine mit Migrationshintergrund dazu. Die freiwerdende hauptamtliche Dezernentenstelle ging aus parteipolitischen Gründen (und mit dem Segen aller, vermutlich) an den Boris-Rhein-Platzhalter Jan Schneider (CDU), ein Mann und noch dazu ein autochthoner.