Wir erfahren heutzutage mehr Reizüberflutung und Stress als je zuvor. Täglich stehen wir unter dem Druck etwas erreichen zu müssen.
Unser Alltag ist unbarmherzig: Schon morgens verspätete Busse und Züge, wir stehen im Stau, im Büro warten unzählige E-Mails auf Beantwortung und am Abend zanken sich die Kinder und wollen nicht ins Bett.
Wir sind selbstkritisch, stecken im täglichen Arbeits- und Alltagstrott fest und am Ende des Tages fallen wir erschöpft ins Bett. Die Woche über warten wir aufs Wochenende.
Ist das Wochenende endlich da, ist auch das häufig ein Wettlauf mit der Zeit. Unsere Gedanken sind dann bei dem, was wir nicht geschafft haben oder was als Nächstes ansteht.
Kommt dir das bekannt vor?
Stress hat Auswirkungen auf Körper und Geist.
Kurzfristige Auswirkungen von Stress sind beschleunigter Herzschlag und Atmung sowie ein Anstieg des Blutdrucks. Stehen wir ständig unter Stress, produzieren die Nebennieren zu viel des Hormons Cortisol. Eine Überproduktion von Cortisol kann die Gehirnfunktion, das Immunsystem und andere Organe negativ beeinträchtigen. Chronischer Stress führt oft zu Kopfschmerzen, Ängsten, Depressionen, Herzerkrankungen und sogar verfrühtem Tod.
Darum ist es so wichtig, dass du die Pause-Taste in deinem Leben wiederentdeckst.
Achtsamkeit
Achtsamkeit ist eine wunderbare Möglichkeit aufmerksamer zu werden und wirklich präsent zu sein. So können wir mehr aus unserem Leben machen.
Achtsamkeit kann uns neue Dinge beibringen:
- wie wir auf bestimmte Situationen gelassener reagieren
- ungesunde Gewohnheiten erkennen
- toleranter zu werden
- vorurteilsfreier zu sein
- netter zu uns selbst und anderen zu sein
Zahlreiche Studien belegen inzwischen, dass zum Beispiel Meditation die Arbeitsweise des Gehirns verändern kann. Unser Gehirn verändert sich, wenn wir mit unserem Bewusstsein wertfrei im gegenwärtigen Moment verweilen (also achtsam sind).
2011 haben Wissenschaftler Teilnehmer eines achtwöchigen Achtsamkeitsprogramms untersucht. Dabei stellten sie fest, dass während dieser Übungen die Dichte der grauen Zellen im Gehirn deutlich zunimmt. Seitdem haben auch andere neurowissenschaftlichen Labore weltweit untersucht, wie Meditation – eine Achtsamkeitsübung – das Gehirn verändert. Im Frühjahr 2014 wurde im JAMA Network eine Studie publiziert, die darstellte, dass Meditation bei Ängsten, Schmerzen und Depressionen hilfreich ist. Bei Depressionen war Meditation oft genauso wirkungsvoll, wie Antidepressiva.
Wie starten wir am besten mit Achtsamkeit?
Die beste Möglichkeit ist durch Meditation. Meditation ist eine universelle Technik. Sie hat nichts mit Religion oder irgendeiner Art von Dogma zu tun. Meditation kann von jedem überall und zu jeder Zeit ausgeübt werden.
Es gibt viele falsche Vorstellungen zur Meditation.
Manche Menschen glauben es ist befremdlich und mystisch. Sie glauben, man wäre völlig der Welt entrückt oder würde sich dem Bewusstsein entziehen.
Und viele denken, es ist richtig harte Arbeit zu meditieren und sie müssten ihren Lebensstil komplett umkrempeln. Vielleicht stellst du dir auch einen buddhistischen Mönch in einem Kloster, weit ab von der Zivilisation vor?
Das Gegenteil ist richtig.
Meditation ist eine ganz aktive Übung, die beinhaltet, dass wir uns stärker konzentrieren und immer wieder zum derzeitigen Moment zurückkehren.
Dieser Prozess eröffnet uns Einsichten in unser Inneres und macht uns das Hier und Jetzt bewusst.
Im Hier und Jetzt zu bleiben, kann eine große Herausforderung sein. Deswegen ist es so wichtig, regelmäßig zu üben.
Das Tolle daran: Mit der Zeit bist du in der Lage, die Konzentration und das Bewusstsein, dass du durch die Meditation entwickelt hast, auch in dein tägliches Leben zu übertragen.
Die Folgen?
:: Du bist nicht mehr dem Stress ausgeliefert
:: Du gewinnst mehr Widerstandskraft in stressigen Situationen
:: Du hast mehr Begeisterung für dich selbst und andere
:: Du kannst dich besser konzentrieren
:: Du wirst besser schlafen
:: Du gewinnst mehr Energie
:: Du wirst geduldiger
:: In harten Zeiten bist du widerstandsfähiger
:: Dein Blickwinkel erweitert sich
:: Deine Gedächtnisleistung verbessert sich
:: Dein Immunsystem wird gestärkt
:: Dein Stoffwechsel wird angekurbelt
:: Herzschlag und Atmung werden besser
:: Dein Blutdruck wird gesenkt
:: Deine Gehirnfunktion wird aktiviert
Wenn du täglich Meditation übst, wirst du mehr über dich selbst, andere und die Welt, in der du lebst, lernen. Du kannst dir ein wenig von dem Frieden und der Ruhe in dein Leben zurückholen, die so wichtig sind.
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