10 Körpersprache-Tipps für mehr Erfolg im 2016

Karriere und Körpersprache im Büro

Die Arbeitswelt ist heute stärker umkämpft als je zuvor. In der aktuellen Wirtschaftslage reicht es nicht mehr, einfach „genügend“ zu sein; um mithalten zu können, musst du den anderen immer einen Schritt voraus sein. In diesem Artikel findest du 10 Tipps, wie du Körpersprache zu deinem Vorteil einsetzen kannst.

Bild: (BY-SA) Sonny Abesamis

1. Um einen super ersten Eindruck zu machen, musst du von Beginn an alles geben

Bei Begegnungen – ob im Geschäft oder im privaten Umfeld – ist der erste Eindruck stets sehr entscheidend. Sobald dich jemand als „sympathisch“ oder „unsympathisch“, „stark“ oder „schwach“ eingeschätzt hat, wird alles, was du danach tust, durch diesen Filter angeschaut. Wenn jemand dich mag, achtet dein Gegenüber vor allem auf jene Dinge, die diese Sicht bestätigen. Dasselbe geschieht jedoch auch, wenn jemand dir nicht traut.

Eine Studie der University of Glasgow zeigte, dass das Gehirn bloß 200 Millisekunden benötigt, um aus dem Gesichtsausdruck eines Menschen einen ersten Eindruck der Person zu verschaffen. Deshalb reicht es nicht, nach Betreten des Raumes ein Lächeln aufzusetzen; deine Vorbereitungen für einen positiven ersten Eindruck müssen bereits vor der Tür geschehen.

2. Augenkontakt ist entscheidend für ein professionelles Auftreten

Die richtige Menge an Augenkontakt ist ein schwieriges Thema. Zu viel Augenkontakt, und man wird instinktiv als unhöflich, feindselig oder herablassend angeschaut. Im Geschäftsleben wirkt man damit auch dominierend oder einschüchternd. Nicht unbedingt der Eindruck, den man machen möchte.

Zu wenig Augenkontakt ist jedoch auch alles andere als optimal. Damit wirkst du unsicher und desinteressiert. Als ein großes Spital in den Vereinigten Staaten die Beschwerden von Patienten auswertete, stellten die Verantwortlichen fest, dass in 9 von 10 Beschwerden die Rede war von zu wenig Augenkontakt zwischen Arzt und Patient. Die Patienten werteten dies als „zu wenig engagiert“.

Doch wie viel Augenkontakt ist denn nun „richtig“? Dies hängt ganz von der jeweiligen Situation ab. Auch Persönlichkeits-Typ, Geschlecht und kulturelle Unterschiede spielen hier eine große Rolle. Als Faustregel empfehle ich dir 60% Augenkontakt während eines Gesprächs; ein bisschen mehr, wenn du zuhörst, ein bisschen weniger, wenn du sprichst. Dies wirkt auf dein Gegenüber aufmerksam, interessiert und sympathisch.

Kleiner Tipp für den Start: Versuche, die Augenfarbe deines Gegenübers zu erkennen. Die Zeit, die du hierfür benötigst, entspricht meistens der idealen Menge an Augenkontakt bei der ersten Begegnung.

3. Leg dein Smartphone weg und nimm die Zeitung in die Hand

Wie in diesem TED-Talk gezeigt, können sogenannte „Power-Posen“ zu mehr Selbstvertrauen verhelfen: Füße ein wenig auseinander, Körper aufrecht, Hände auf den Hüften. Wenn du diese Position zwei Minuten lang hältst, steigt dein Testosteron-Spiegel (dieses Hormon ist verknüpft mit Macht und Selbstbewusstsein) und sinkt dein Cortisol-Wert (ein Stress-Hormon).

Vermutlich wusstest du das schon. Aber wusstest du auch, dass dein Selbstbewusstsein sinkt, wenn du auf dein Smartphone starrst?

Kinn gesenkt, Schultern leicht nach vorne geneigt und die Hände nahe beieinander. In dieser Position sinkt dein Testosteron-Spiegel – und damit dein Selbstvertrauen.

Deshalb gilt vor wichtigen Terminen: Lass das Smartphone in der Tasche, nimm stattdessen eine Zeitung und sitze aufrecht und mit weit geöffneten Armen auf dem Sessel. Mit dieser Körperhaltung fühlst du dich nicht nur selbstbewusst und sicher, sondern du wirst auch genau so wahrgenommen.

4. Um eine sofortige und lange andauernde positive Verbindung herzustellen, berühre dein Gegenüber und sage das „magische Wort“

Berührung ist eine der mächtigsten Körpersprache-Elemente. In der Geschäftswelt kommt Berührung in erster Linie beim Händeschütteln vor. Dieser fühlbare Kontakt führt in der Regel zu einem andauernden und positiven Eindruck. Eine Studie des amerikanischen Income Center for Trade Shows zeigte, dass sich Menschen zwei mal häufiger an jemanden erinnern, wenn sie seine Hand geschüttelt haben und dass die Erinnerung an diese Person positiver ist.

Diese Erkenntnisse kannst du nutzen! Und das nicht nur beim Händeschütteln. Eine kurze Berührung und ein magisches Wort reichen aus: Wenn du jemanden triffst und die Person dir ihren Namen sagt, suche nach einem Weg, deren Namen (= das magische Wort) später im Gespräch zu wiederholen. Und während du das tust, berühre dein Gegenüber ganz kurz am Unterarm. Eine Berührung von bloß 1/40 einer Sekunde reicht aus, um eine Verbindung zum Gegenüber herzustellen.

Die Wirkung dieser Kombination resultiert aus der Tatsache, dass du durch die Nennung des Namens ein positives Gefühl hervorrufst, welches dann durch die Berührung mit dir in Verbindung gesetzt wird.

5. Vermeide die doppelte Verschränkung

Wenn Menschen einer Sache abgeneigt oder mit etwas nicht einverstanden sind, verschränken sie häufig ihre Arme. (Was aber nicht zwingend den Umkehrschluss zulässt, dass verschränkte Arme IMMER für Abneigung stehen!) Wenn dies dann auch noch zusammen mit gekreuzten Beinen auftritt (doppelte Verschränkung), dann ist es sehr wahrscheinlich, dass…

… du im Moment gerade nicht besonders gut ankommst
… man dir im Moment nicht genügend Beachtung schenkt

Tatsächlich wurde dies dann auch in einer Studie bestätigt. Zwei Gruppen Freiwilliger nahmen an Vorlesungen teil. Die erste Gruppe wurde angewiesen, eine relaxte, lockere Sitzposition ohne verschränkte Arme / Beine einzunehmen. Die zweite Gruppe wurde gebeten, ihre Arme stets über dem Brustkorb verschränkt zu halten. Das Ergebnis: Die Gruppe mit verschränkten Armen konnte sich nach der Vorlesung an 38% weniger Inhalt erinnern als die erste Gruppe.

Nun fragst du dich möglicherweise, wie du es fertig bringen kannst, die verschränkten Arme deines Gegenübers zu „entfalten“. Vielleicht hilft es, der anderen Person eine Tasse Kaffee oder Tee anzubieten, ihr deine Visitenkarte zu geben oder eine Broschüre in die Hand zu drücken. Bei einer größeren Menge an Personen (zum Beispiel bei einer Vorlesung) kannst du eine Frage stellen, die mit dem Hochhalten einer Hand beantwortet wird.

6. Hilf deinem Hirn auf die Sprünge: Mit deinen Händen

Das Broca-Zentrum ist die Sprachzentrale des Gehirns. Scans zeigten jedoch, dass dieser Gehirnteil nicht nur beim Sprechen aktiv ist, sondern auch, wenn wir mit den Händen gestikulieren. Diese beiden „Kommunikationsformen“ sind also miteinander verknüpft. Und tatsächlich kann das Gestikulieren dir helfen, besser zu sprechen.

Wenn du versuchst, deine Reden mit Gestik zu unterstützen, wirst du feststellen, dass dir das Reden einfacher fällt und du dich klarer ausdrücken kannst.

Wichtig dabei: Die Gestik soll entspannt wirken, nicht hektisch. Die Bewegungen sollen offen sein, die Handflächen wenn möglich in Richtung des Publikums und die Hände immer auf der Höhe zwischen Hüften und Schultern. Damit wirkst du auf dein Publikum vertrauenerweckend und die spüren, dass du dir deiner Sache sicher bist.

Vermeiden sollst du dabei jegliche Gestik, die deine Unsicherheit zeigt. Wir alle kennen es und auch ich mache es – trotz besserem Wissen – immer wieder: Wenn wir nervös sind, tendieren wir zu Gesten, die uns selber beruhigen sollen; dazu gehören das Berühren der Stirn, massieren der Schläfen, kneten der Hände, spielen mit dem Schmuck oder den Haaren, etc.

7. Hör auf zu sprechen, um effektiv zu kommunizieren

Auch Stille kann ein Signal aussenden. Wenn du eine Präsentation hältst, versuche nicht, jeden Moment mit Wörtern zu füllen. Mach Pausen! Dir wird es – zumindest zu Beginn – wie eine Ewigkeit vorkommen, doch dein Publikum empfindet dich dadurch als selbstbewusst und hört dir deshalb besser zu. Versuche es!

8. Erhöhe dein Gehalt, indem du deine Stimme senkst

Ein Akustik-Spezialist der University of California (UCLA) studierte die Charakteristik von charismatischen Stimmen und fand heraus, dass CEOs mit tieferen Stimmen bis zu $187’000 (rund 172’000 Euro) im Jahr mehr verdienen als ihre Berufskollegen mit höheren Stimmen.

Je höher die Stimme ist, desto mehr werden Menschen als weniger empathisch, weniger mächtig und nervöser wahrgenommen. Um dem entgegenzuwirken gibt es eine einfach Übung: Lege deine Lippen zusammen und summe: „Mmh… mmh… mmh…“ Dies entspannt deine Stimme und sie wird dadurch ein wenig tiefer. Hilfreich ist dies zum Beispiel vor einem wichtigen Telefonat, wo alles alleine von der Stimme abhängt.

9. Achte auf deinen Bauchnabel!

Der Bauchnabel zeigt, für wen oder was du dich interessierst. Es reicht nicht, einer Person den Kopf zuzuwenden; wenn der Bauchnabel in eine andere Richtung zeigt, bedeutet dies, dass dein Interesse doch eher gering ist.

Achte deshalb darauf, dass du deinem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit schenkst und dich ganz ihm zuwendest.

10. Und zum Schluss: Es hängt viel von den Füßen ab

Die meisten Menschen, die ihre Körpersprache verbessern wollen, konzentrieren sich auf die Mimik im Gesicht, die Körperhaltung und die Gestik ihrer Hände.

Du solltest jedoch die Füße nicht vergessen! Wenn deine Füße in einem Gespräch gestreckt sind und in meine Richtung zeigen (oder bei gekreuzten Beinen die Zehen in meine Richtung zeigen), freut mich das. Denn dies bedeutet, dass du dich bei mir wohl fühlst und dich gerne mit mir unterhältst. Wenn du jedoch deine Füße weg drehst oder um die Stuhlbeine windest, habe ich das Gefühl, dass du dich in meiner Gegenwart unwohl fühlst oder mit mir nicht einverstanden bist.

Und wusstest du, dass deine Füße hüpfen, wenn du glücklich oder (im positiven Sinne) aufgeregt bist? Pokerspieler kennen das, für sie ist es ein sicheres Zeichen dafür, dass die Karten des Spielers mit den hüpfenden Füßen sehr gut sein müssen. In einer geschäftlichen Verhandlung kann dies ein Zeichen dafür sein, dass derjenige das Gefühl hat, einen sehr guten Deal zu machen.

Wenn die Füße jedoch plötzlich still stehen, kann das für Spannung stehen; vergleichbar damit, wie wenn jemand die Luft anhält.

Für mich immer wieder spannend zu sehen: Die Füße wenden sich häufig von Situationen ab, die jemand vermeiden möchte und zeigen in eine Richtung, in welche jemand am liebsten gehen möchte. In einem Gespräch mit einem Mitarbeiter, den du nicht wirklich magst, kann dein Oberkörper zwar dem Mitarbeiter zugewandt sein, die Füße hingegen zeigen mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung des Ausgangs.

Möge deine Karriere im 2016 so richtig durchstarten!

Mit diesen Tipps wünsche ich dir ein erfolgreiches 2016! Mögen deine Wünsche, Ziele und Visionen in Erfüllung gehen und du gesund durch das Jahr kommen.


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