1 Monat Babyprinz-Geburtstrauma und alles auf Anfang

Von Dani W.

5 Wochen ist unser kleiner Babyprinz nun schon da. Ein schlimmer Start mit seinen Folgen. Ein aufmerksames Baby mit kleinen Handicaps. Eine Mama, ein Papa und ein großer Bruder, die alle lernen müssen mit der neuen Situation umzugehen.

Ein Wunder ist geschehen und dennoch wird es ein längerer Weg des Zusammenwachsen und Zurechtkommen. Bauch-und Darmkrämpfe, sowie ein Geburtstrauma quälen unseren kleinen Mann.

Wieso das?

Wie auch schon beim Prinzen ist eine Neugeboreneninfektion natürlich nicht förderlich für so einen kleinen Körper. Die Antibiose die dann über die Vene 6 volle Tage durch den Körper fließt hat natürlich Einfluss auf den Darm. Hinzu kommt das Ärzte und Hebammen uns sagten, das Kaiserschnittbabys die so groß und schwer sind, sehr oft mit dem Darm Probleme haben. Oft wird auch von 3-Monats-Koliken gesprochen. Der Darm eines Neugeborenen ist einfach noch nicht reif und wird natürlich stark beansprucht.

Wie äussern sich Darm-und Bauchkrämpfe?

Die kleinen Mäuse stöhnen laut, werfen die Beine hoch, haben einen hochroten Kopf wenn Sie versuchen ihr Geschäft zu machen oder zu pupsen. Sie trinken hektisch und auch oft schreiend. Dadurch wird viel Luft geschluckt, die den Kreislauf der Schmerzen natürlich immer wieder schließt.

Was wir dagegen tun, wollte ich euch erzählen. Da ich aber weder Arzt oder Apotheker bin kann ich nur von unseren Helferlein berichten und werde auch keine Namen der Medikamente nennen, da es eben jeder für sich entscheiden muss und ich keine Werbung für Medizin machen möchte.

  1. Bereits im Krankenhaus bekamen wir zu jeder Milchmahlzeit ein Mittel. Davon gibt es viele verschiedene. Eine wirkliche Besserung können wir nicht feststellen aber da wir es auch täglich benutzen, wissen wir nicht ob es sonst schlimmer wäre.
  2. Für eine 25-tägige Darmkur haben wir uns entschieden, da Sie auch genau auf die Problematik des Babyprinzen ausgelegt ist.
  3. Wir haben uns für Antikolikflaschen entschieden, die einfach das Trinken erleichtern sollen.
  4. Die Federwiege die uns von euch geschenkt wurde ist eine unglaubliche Hilfe. Die schwingenden Bewegungen lösen Krämpfe und geben Geborgenheit.
  5. Zäpfchen gegen Krämpfe werden selten eingesetzt aber auch diese sind dann hilfreich, damit der Kleine sich erleichtern kann.

Mehr können wir nicht machen, da wir beim Prinzen noch viele weitere Sachen ausprobiert haben und am Ende hat nur die Zeit geheilt. Das Gute an der Ausgangssituation ist, das wir es schon kannten.

Nun kamen Schreiattacken dazu. Jeden Tag, immer zu anderen Uhrzeiten aber meist gegen Dämmerung geht nicht mehr viel. Überreizung fiel mir sofort ein. Beruhigung auf Arm, im Kinderwagen oder in der Trage ist gescheitert. Aber wir beobachteten, das egal wie der Tag bis dahin war, es dennoch passierte. Also rief ich bei einer Osteopathin auch. Auch das hatten wir beim Prinzen versucht, ohne Erfolg. Ich gab dem noch eine Chance. Eine Physiotherapiepraxis mit Osteopathie.

Fragt nicht nach der Autofahrt dahin-ich sag nur schweiß gebadet. Dort angekommen, wurde BP angeschaut. Wir unterhielten uns sehr lange. Er ging alles körperlich durch. Schwere Verspannungen im Nacken und ein Geburtstrauma wurden diagnostiziert und ich verstand mein Baby wieder besser. Vieles erahnten wir schon aber das Wissen macht den Umgang nochmal einfacher.

Der Babyprinz bekam etwas für das Geburtstrauma aber es wird eben dauern. Die Zeit heilt alle Wunden, wie man so schön sagt.

Ein Geburtstrauma ist natürlich auch immer für die Familie ein Trauma. Ich gebe zu, es ist unglaublich hart für mich. Zu wissen das jeder Tag diese aufreibende Zeit bedeutet, verursacht mir unglaublich Stress und Druck. Zu wissen, das ich diese Phase ab sofort mit dem Prinzen und Babyprinzen alleine meistern muss, da natürlich jede Elternzeit mal endet-verursacht mir noch mehr Stress.

Hinzukommen die Gefühle der Schuld, des Versagens und des Wochenbetts.

Wieso Schuld?

Die Kinderärztin in der Klinik meinte beim Mitteilen, das BP eine Neugeboreneninfektion hat-das es wohl in meinem Genpool liegt. Jap Danke!!! Der Prinz hatte ja dasselbe und ja es ist eben irgendwie auch mein Verschulden, das meine Kinder dies wohl bekommen.

Versagen?

Das Schreien eines Neugeborenen geht ins Mark. Sein Kind nicht beruhigen zu können, ihm nicht das geben zu können, was es in diesem Moment braucht, ist das Allerschlimmste. Ein großes Kind zu haben, das diese Phase immer miterlebt und automatisch immer zurückstecken muss, macht das Gefühl des Versagens komplett.

Das Wochenbett

ja das berühmte Wochenbett. Ist man emotional vorbelastet so wie ich, dann weiss ich schon was mir bevorstand. Ja ja alles schwarz malen sagt ihr.. Nein aber ich kenn mich gut. Ich kenn mich so gut, das ich mir dieses Mal Hilfe im Krankenhaus suchte.

Der Winter macht natürlich sein übriges und die oben genannten Punkte verbessern nicht wirklich den Nervenzustand. ich wusste es wird hart mit 2 Kindern. Ich wusste es wird eine schwere Belastungsprobe. Was ich aber nicht wusste, ist wie man damit umgeht. Wie kann ich Beiden gerecht werden? Die Luft der Freiheit die ich geschnuppert habe ist nun ersetzt wurden durch völlige Fremdbestimmung und eben dieses Geburtstrauma.

Das fühlt sich dieses Mal anders an. Verantwortlich für Zwei. Puhhhh Lebensaufgabe für mich. Meine Unsicherheit hat ein neues Level erreicht. Ich habe doch schon ein Kind und weiss wie der Hase läuft. Ja das stimmt aber ich weiss nicht wie es mit Zweien läuft. Jedes Kind ist anders. Mein großes Kind hat genauso schwer zu knabbern wie wir.

Alles eine Frage der Zeit- das sagen alle.

Ja dieses Mantra sage ich mir auch jeden Tag. Kleine Auszeiten an der frischen Luft gönne ich mir. Gespräche mit meinem Mann. Exklusivzeit mit dem Großen. Gedanken wie wir es anders machen können. All das beschäftigt mich tagaus tagein. Es gibt einen Tag, da kann BP gut schlafen, zur Ruhe kommen und wir Kraft tanken. Einen Tag später ist wieder alles anders, zuviel und man landet wieder in der Spirale aus negativen Gedanken.

Ein Monat Babyprinz und ich bin 10 Jahre gealtert.

Einen Monat lang fühle ich mich nun schon wie die größte Versagerin. Es wird vergehen, da bin ich mir sicher. Das Ankommen in dieser Welt ist für jedes Baby eine große Hürde. Gepaart mit einem Geburtstrauma ist es noch etwas schwieriger.

Gleiche Abläufe, viel Ruhe und vor allem Aushalten.

Das Wichtigste aber ist dieses Ding Liebe. Bei all den Startschwierigkeiten, gefühlt unlösbaren Aufgaben ist da natürlich auch dieser Babyduft, das 1. Lächeln, die schönen großen Augen und 10 kleine Fingerchen, die meine halten. Da ist auch Geschwisterplüsch mit singender Schlafmusik und große Verbundenheit.

Bis dahin

Eure Glucke

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen und Babyprinzen ,Ehefrau vom Liebsten und Autorin von Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.