1. Mai in Berlin

Von Stefanliebich

Fest an der Bötzoweiche

In einem Land vor unserer Zeit würden Frauen wie ich jetzt die Feuerstelle auf dem Brocken aufräumen, um die wir bis heute früh getanzt und hoch wirksame Getränke gebraut hatten. Wie schon Johannes Coler 1603 in seinem Calendarium Perpetuum schrieb: "Den nehesten Tag vor Philippi Jacobi zu Abend pflegen Zeuberer viel Teuffeley zu uben / damit sie die Leute viel beleidigen" Ja, das hatte was! Und heute hätten wir uns gefreut, dass alle bzw. alles Böse weg ist!

DGB-Demonstration Foto: Sandra Kaliga

In diesem Land zu unserer Zeit stand ich wie immer am 1. Mai unter der Bötzow-Eiche im Prenzlauer Berg. Stefan kam gerade von der großen DGB-Demonstration, die in diesem Jahr unter dem Motto "Das ist das Mindeste! Faire Löhne – Gute Arbeit – Soziale Sicherheit" stand und berichtete. Im Vergleich dazu war es hier zwar auch voll, aber DIE LINKE Pankow hatte den schönen Platz in ein fröhliches Volksfest verwandelt. Für politische Informationen rund um die LINKE sorgten u.a. Katrin Lompscher (Berliner Umweltsenatorin), Udo Wolf (Vorsitzender der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus), Marion Seelig (Mitglied des Abgeordnetenhauses) und Sören Benn (Vorsitzender der Pankower LINKEN).
Alle freuten sich über die "Kinderbespaßung". Wer will konnte auch einfach in der Sonne sitzen und Musik hören. Zwischendurch waren immer wieder Informationen gefragt, so dass die Politiker gut "frequentiert" wurden. Und noch einmal Johannes Coler: "Wenns an S. Walpurgis Abend regnet / oder dieselbe Nacht tawet / so hoffet der gemeine Mann auf ein gut Jahr." In diesem Sinne verließen Walburga und ich das Fest, sehr gespannt auf die abendlichen Berichte der Medien vom einem hoffentlich friedlichen 1. Mai 2011.