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Erstellt am 18. Mai 2011 von Pyri

SPIELE – Der Teufel in der Tasche
2.11.1981: DER SPIEGEL 45/1981 273f.
(Langzitat)

‘Neuartige Elektronikspiele wecken neue Kauflust: Die Japaner bieten makabre Tricks auf handlichen Täfelchen, die Amerikaner rüsten mit Computertechnik zu pompösen Ritterkämpfen…

… Die Erde bebt, und aus geborstenen Gebäuden klettern Überlebende. Ein Hubschrauber kreist über dem Inferno. Wer das rettende Seil des Helikopters verpaßt, versinkt in Flammen und einstürzenden Ruinen.
“Für Altersstufen von sechs Jahren an”, verspricht einer der Initiatoren solcher Katastrophen, das japanische Unternehmen Gakken, sei das fröhliche Kurzweil, ein “Spaß für die ganze Familie”. Die makabren Szenen, gleichsam ultrakurze Zeichentrickfilme, spielen sich auf 10,5 bis 18,5 Quadratzentimeter kleinen Anzeigetäfelchen ab…
… Fast scheint’s ein Fall für Völkerpsychologie zu sein. Die Japaner, ohnehin verschrien als roboterhafte Techniker, bringen noch mehr Hektik, Streß und Aggression ins Kinderzimmer und in die Freizeit der Erwachsenen…’

Der böse Otto und ein verrücktes Huhn
9.5.1983: DER SPIEGEL 19/1983 48f.

‘Besonders die elektronischen Kampfautomaten seien eine Art Macho-Ersatz für Ego-Krüppel, die Verfügungsgewalt über grenzenlose Zerstörungskraft appelliere an den “Hitler im Menschen”, so erklärte der New Yorker Psychologe James Hart.’

Tja, sind wir nicht alle ein bisschen “Hitler”…

Zur Arbeitsmoral heißt es schließlich, dass es in der Branche weniger als 100 Designer gebe ‘”…, und nur ein Dutzend ist Spitzenklasse”, so David Crane von Activision.
Entsprechend werden die Jungs, meist abgebrochene Studenten oder computerbesessene Schüler, verwöhnt und verhätschelt. Bei Imagic beispielsweise dürfen sie kommen und gehen, wann sie wollen, in T-Shirt oder Punk-Gewand herumlaufen und den Chef schon mal ungestraft einen “Blödmann” heißen – den “Zoo” nennen andere Mitarbeiter neidisch das Spiele-Labor. “Die Leute sind Stars”, so Crane, “und so werden sie auch behandelt.”
Doch auch deren absurde Phantasie hat offenbar Grenzen…’

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Bemerkenswerter Weise glaubt der Artikel anscheinend (auch), dass die (heute, dreißig Jahre später) bekannte Autorin Sherry Turkle ein Mann ist…