Im Juli hatte ich "Das Joshua-Profil" von Sebastian Fitzek gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen.
Laut einer Software wird Max Rhode in naher Zukunft ein schreckliches Verbrechen begehen. Bisher hatte er noch keine Probleme mit dem Gesetz gehabt, im Gegensatz zu seinem Bruder Cosmo. Dieser befindet sich in einer Sicherheitsverwahrung. Eine Gruppe von Menschen macht sich auf die Jagd nach Max Rhode und wollen sicher stellen, dass er das Verbrechen nie begehen wird.
Man wird quasi direkt in die Handlung geschmissen und die Kapitel sind auch ziemlich kurz. Diese war durchgehend spannend und hatte mich richtig gefesselt. Deshalb konnte ich das Buch auch kaum auf Seite legen und habe es nahezu in einem durch gelesen. Der Handlungsverlauf ist recht rasant und das Tempo steigert sich sogar nach und nach. An manchen Stellen überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Es gibt sogar einen recht glaubwürdigen Plottwist gegen Ende des Buches.Viele der Kapitel enden mit Cliffhanger, was die Spannung aufrecht hält.Der Schreibstil ist klar, detailliert und doch recht einfach, weshalb man auch leicht dem Ganzen folgen kann.Teilweise macht es den Anschein als hätte man die Lösung nur um dann festzustellungen, dass der Autor wieder eine Wendung eingebaut ist und die Lösung einfach nicht mehr passt.Bei Max Rhode handelt es sich um einen äußerst vielschichtigen und durchaus sympathischen Hauptprotagonisten. Es gibt viele interessante und durchaus authentische Charaktere. Sie sind oft grundverschieden und man kann oft nicht auf Anhieb bestimmen wer nun gut oder böse ist.
Was ich wirklich verwirrend fand waren die ständigen Perspektivwechsel. Mir waren es einfach zu viele verschiedene Charaktere, aus deren Sicht die Handlung erzählt wurde. Alle Kapiteln werden aus einer personalen Perspektive erzählt, jedoch die von Max Rhode aus der Ich-Perspektive. Durch die vielen Wechsel kommt leider auch kein richtiger Lesefluss zustande.Hier hätte man sich einfach auf eine Art beschränken soll. Für mich wirkte Jola viel älter als 10 Jahre.Einigen Stellen erschienen mir als äußerst unrealistisch, zum Beispiel die Sache mit dem Wildschwein, der Explosion und vieles mehr. Sie waren einfach viel zu konstruiert und dadurch zuweit hergeholt und überspitzt.Der Thriller beinhaltet ziemlich viel Action, was mich ziemlich gestört hat. Auch war der Abspann bzw. der Teil nach dem Höhepunkt viel zu lang.
Das Szenario an sich ist äußerst interessant. Hierbei handelt es sich um eine sehr komplexe Handlung, das heißt es gibt viele Hadlungsorte und Charaktere. Das heißt es ist definitiv kein Buch für zwischendurch und um ehrlich zu sein habe ich oft die Orientierung beim Lesen verloren. Und das obwohl die Perspektive per Charaktername bei jedem Kapitel angegeben wurde. Diesen Namen helfen einem dabei zu wissen wo man ist, jedoch ist es wirklich schwer bei dr Vielzahl von Charakteren den Überblick zu behalten.Der Autor erklärt am Ende des Buches einige Themen, die er im Buch aufgegriffen hat. Man merkt schon beim Lesen, dass unglaublich viel Arbeit allein in die Recherche der Themen geflossen ist. Bei diesen Themen handelt es um durchaus aktuelle Themen wie Gewalt und sexueller Missbrauch von Kindern oder Predictive Policing. Bei dem letzten Thema geht es darum, dass Algorithmen vorraussagen wer als nächstes straffällig wird anhand von Nutzerdaten. Diese Vorhersagen sind in Zukunft durchaus möglich und ich finde es beängstigend, dass man für etwas bestraft werden könnte was man noch nicht einmal augeführt hat! Auch Big Data ist hier ein sehr wichtig Thema. Aufgrund der Themen würde ich das Buch niemanden mit schwachen Nerven empfehlen. Manche Szenen sind wirklich grafisch und durchaus verstörend allein aufgrund der Gewalt.Ich selbst habe "Die Blutschule" nicht im Vorfeld gelesen und ich hatte auch nicht das Gefühl, als hätte ich deshalb irgendeinen Nachteil beim Lesen. Es gibt einige Ausschnitte im Buch aus der Blutschule. Das Buch wurde 2018 verfilmt, jedoch habe ich den Film noch nicht gesehen. Alles in allem hätten einige Sachen besser umgesetzt werden können, jedoch ist es an sich kein schlechtes Buch und definitiv kein schlechter Thriller. Ich hab mir auf jeden Fall vorgenommen noch ein Buch von dem Autor zu lesen.
Und wie findet ihr das Buch?
LG