Hier schnell (jaja, ich weiß: Wetter ist schön und ihr habt keine Lust auf Lernen... ich auch nicht!) die Zusammenfassung vom gestrigen Semantik-Seminar.
Auch wenn ich nicht umhin komme, mich zu fragen, WOFÜR ich die nachfolgenden Erkenntnisse IRGENDWANN mal in diesem Leben brauchen werde... los geht's! (Vielleicht kann ich damit ja mal bei "Wer wird Millinär?" glänzen...)
Fangen wir mit den Lebensdaten von Herrn Saussure, dem Begründer der mordernen Linguistik, an. Saussure war ein Genfer Sprachwissenschaftler und lebte von 1857 bis 1913. Er hat sich in seinem Werk "Grundlagen der allgemeinen Sprachwissenschaft" über eben selbige ausgelassen und in diesem Zusammenhang verschiedene Dichotomien (= Begriffspaare) einander gegenüber gestellt.
Wir haben uns gestern folgende Dichotomien angesehen:
- Synchronie (stellt sich die Frage, wie zu einem bestimmten Zeitpunkt, z. B. im Jahre 1654 gesprochen wurde) und Diachronie (stellt sich die Frage, wie sich die Sprache, beispielsweise zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert, verändert hat)
- "langue" (beschreibt ein abstraktes Sprachsystem, wie es zum Beispiel in einem Wörterbuch zu finden ist. Die "langue" ist vollkommen kontextunabhängig.) und "parole" (ist vom individuellen Sprecher und der jeweiligen Situation abhängig.)
- Syntakmatik (beschäftigt sich mit dem Satzbau) und Paradigmatik (befasst sich mit den Satzgliedern und deren Austauschbarkeit)
- "signifiant" (beschreibt den Ausdruck/ das Lautbild, also etwas sinnlich Wahrnehmbares) und "signifié" (also das Bezeichnete) -> Etwas Wahrnehmbares steht für etwas nicht Wahrnehmbares!
- willkürlich/ unmotiviert
- konventionell (die Gesellschaft einigt sich auf bestimmte Zeichen)
- assoziativ (psychologisch, ein bestimmtes Wort ruft ein bestimmtes Bild im Kopf der Menschen hervor)
Im Allgemeinen hängen sprachliche Zeichen aber von der Zeit ab, in der sie genutzt werden. Die Sprache verändert sich im Laufe der Jahre, es kommen Wortneuschöpfungen hinzu usw. . Sie stellt also die Gesamtheit der sprachlichen Gewohnheiten dar.
Auch hat sich die allgemeine Bedeutung der Sprache im Laufe der Jahre verändert.
Vor der Neuzeit hatte die Sprache bzw. das Sprechen vor allem eine religiöse Funktion.
Bis ins 18. Jahrhundert galt sie dann als etwas Mechanisches. Ein Umstand, der auch zum allgemeinen Weltbild passte. Zu dieser Zeit war man ohnehin der Meinung, ALLES rational erklären zu können.
Im 19. Jahrhundert wurde die Sprache als ein Organismus angesehen. Besonders deutlich wird dies an Sätzen wie "Sprache XY stirbt aus." usw. . Seit dem 20. Jahrhundert gilt die Sprache als System. Also als die Summe aus Elementen und Struktur. Ein wichtiger Bestandteil in diesem Zusammenhang ist die Grammatik, die es erlaubt, die einzelnen Zeichen zueinander in Beziehung zu setzen.