Was hat es damit auf sich, dass Schreiben im selben Status steht wie Trinken? Viele der besten Schreiben der Neuzeit sind dem Trinken verfallen und sind daran elendig verreckt. Hemingway, London, Bukowski. Gut Bukowski hat wahrscheinlich einfach keine Lust mehr gehabt noch mehr Scheiße zu erleben. Das weiß man nicht. Aber seine Art zu schreiben wäre nicht möglich gewesen, hätte er nicht getrunken. Hätte Charles nicht getrunken, wäre er nicht so ein Abschaum der Gesellschaft, wie er es immer gerne beschrieben hat. Er wäre ein normaler Schreiber gewesen, der über Gott und die Welt geschrieben hätte. Er wäre nicht derjenige gewesen, der den Dreck vom Boden mit blanken Fingern auflas und niederschrieb. Was dieser Mann erlebt hat oder auch nicht erlebt hat, weil er ein anderes Leben geführt hat wie jeder der ihm in die Quere kam ist massenaufreibend. Das Beste an ihm ist aber doch, er wollte es so. Er hat sich diesen Lebensweg ausgesucht und ist daran gestorben. Ohne Punkt und Komma hat er geschrieben, hat alles geschrieben, was notwendig war um die Wahrheit aufzudecken. Alles was notwendig war. Hat nichts ausgelassen. Hat alles genauso formuliert wie es passiert ist und was er in diesen Momenten gedacht hat. Hat kein Blatt vor den Mund genommen und trotz allem seinen Stolz bewahrt. Warum können das nicht mehr Menschen auf dieser Welt. Er mag tatsächlich für manche ein Unmensch, ein ungläubiger Heide gewesen sein, aber für mich, für mich wie ich jetzt gerade hier sitze, angetrunken von Wein und Whiskey ist er ein Held der Literaturgeschichte. Er hat verändert und sein Leben gelebt. Worauf kommt es sonst an?