007-Filme kompakt (6): Ins 21. Jahrhundert – Daniel Craig

Erstellt am 23. September 2014 von Chrimarx @christophmarx2

Der neue Bond in der “brave new world”: Craig, Daniel Craig 360b / Shutterstock.com

Alles auf Anfang: Indem man sich auf die Wurzeln besann, wurde Bond ab 2006 anders. Authentischer und vor allem menschlicher als jemals zuvor. Mit dem  Charakterschauspieler Daniel Craig schaffte die Bondserie die Kurve ins unübersichtliche 21. Jahrhundert – und ist erfolgreich wie noch nie.

22.) Casino Royale (2006)

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Die Fakten:
 Regie: Martin Campbell; Produktion: Barbara Broccoli, Michael G. Wilson; Buch: Neal Purvis, Robert Wade, Paul Haggis; Kamera: Phil Meheux.

Der Inhalt: Alles auf Anfang. Der noch unerfahrene, gerade erst zum Doppel-Nullagenten beförderte James Bond bekommt es mit Großfinanzier Le Chiffre zu tun, der den internationalen Terrorismus mit Geld versorgt, aber nach einigen Fehlinvestments in Geldnöten geraten ist. In einem Millionenspiel in der Spielbank Casino Royale in Montenegro versucht er sich das Geld zurückzuholen. Doch Bond hat die besseren Karten, auch in der Liebe. Der Eisblock verliebt sich nämlich – richtig.

Der bondigste Moment: In der Schlussszene nennt James Bond zu den Klängen des James Bond Themes zum ersten Mal seinen Namen. Hochamt für den Fan.

Das Zitat: „Schau ich aus, als würde mich das interessieren“ (Bond zum Barkeeper, als dieser nach der Art des Wodkas fragt)

Die Wertung: Ob Actionfilm, Agententhriller oder als Reboot der Serie: Der Film ist in jeder Hinsicht ein Triumph. Satte Farben, atemberaubende Stunts auf Kränen, brillante Dialoge, dazu eine Eva Green als Bonds erste Liebe Vesper Llynd  - zum Dahinschmelzen. Mit dem Fleming-Erstling wird Bond werkgetreu in die Moderne katapultiert. Und Craig zum kongenialen Darsteller gekürt. Die Wiedergeburt des alten Bonds in neuer Zeit.

23.) Ein Quantum Trost

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Die Fakten:
 Regie: Marc Forster; Produktion: Barbara Broccoli, Michael G. Wilson,; Buch: Neal Purvis, Robert Wade, Paul Haggis, Joshua Zetumer; Kamera: Roberto Schäfer.

Der Inhalt: Nach dem Tod seiner Geliebten Vesper Lynd sucht Bond rachsüchtig und zunehmend auf eigene Faust nach den Drahtziehern hinter der mysteriösen Geheimorganisation Quantum. Er findet einen in der Person des skrupellosen Geschäftsmannes Dominic Greene, der die Vorherrschaft über die Wasserreserven Boliviens anstrebt. In einem Luxushotel inmitten der Wüste des Landes laufen alle Fäden zusammen.

Der bondigste Moment: Bond liefert sich mit einem brandneuen Aston Martin am Gardasee mit Quantum-Bösewichten eine spektakuläre Verfolgungsjagd.

Das Zitat:Wir haben unsere Leute überall“ (White über die Organisation Quantum)

Die Wertung: Genialer Einstieg in den Film. Die rasante Autojagd am Anfang des Filmes gehört zu den atemberaubendsten Stunts der Serie, wie überhaupt die Actionszenen und deren Choreografie zu den Highlights des Filmes gehören. Künstlerisch szenenhaft durchaus brillant, fehlen dem Film insgesamt Charme, Ruhe und Übersicht. Er wirkt introvertiert, kurzatmig und fahrig, was auch mit den chaotischen Produktionsumständen erklärt werden kann.

24.) Skyfall

Skyfall/UK cinema poster

Die Fakten: Regie: Sam Mendes; Produktion: Barbara Broccoli, Michael G. Wilson; Buch: Neal Purvis, Robert Wade, John Logan; Kamera: Roger Deakins.

Der Inhalt: Der Mi6 wird durch die Veröffentlichung verdeckter Agenten in internationalen Terrororganisationen erpresst. James Bond stößt bei seinen Ermittlungen auf das kriminelle Technikgenie Silva, den eine tragische persönliche Geschichte mit Geheimdienstchefin M verbindet. Auch Bond taucht tief in die eigene Vergangenheit ein, als es auf dem alten schottischen Familiensitz zum Endkampf kommt.

Der bondigste Moment: Bond und Silva veranstalten ein Wettschießen um Sévérine in einer spektakulären Ruinenstadt

Das Zitat: „Ratte frisst Ratte“ (Bond zu Silva)

Die Wertung: Die perfekte Dialektik aus Moderne und Tradition anlässlich des 50-jährigen Franchisejubiläums: Zeitgeist und Nostalgie, Neu und Alt. Sowohl in Bezug auf die Serie selbst als auf die Gesellschaft. Und das Beste in diesem einzigartigen Regen-und-Nebel-Bond: Der knurrige Craig findet zu seiner ganz eigenen Form von Mooreschen Gelassenheit. Dazu ist der Schluss für Fans einfach ein schönes Dé­jà-vu…James Bond will return. Wie auch immer.

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Christoph Marx

Der Münchner Christoph Marx ist freier Publizist, Lektor und Redakteur und lebt und arbeitet in Berlin. Er veröffentlichte bzw. verantwortete inhaltlich zahlreiche Werke, v.a. zu historisch-politischen, gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Themen.

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