- Chillen, Gaunern und ein bisschen Kultur Pt. 3 – InterRail Juni 2011

Von Tessitravels

Malmö

Freitag, den 03.06. sind wir also später als geplant in Schwedens drittgrößter Stadt Malmö angekommen. Mit all dem Gepäck und ohne Pläne, sehr abenteuerlich und aufregend. Die Route war übrigens eigentlich anders geplant und wurde in Vimmerby ein wenig umstrukturiert. Erst gab es Pommes, Falafel und Kebab vorm (nicht vom) Hilton bis uns schlecht war und dann fanden wir raus, dass die benötigte Buslinie nicht mehr fuhr. Letztendlich haben wir eine genommen, die in der „Nähe“ unseres abgelegenen Campingplatzes hält. Da das InterRail-Ticket ja schon genug gekostet hat, haben wir versucht, die Bustickets zu sparen und immer selbstverständlich unsere InterRail-Mappen vorgezeigt. Die Busfahrer hatten selber keine Ahnung und haben uns fahren lassen. Das war schonmal sehr gut. Mit dem InterRail-Ticket fühlt man sich n bisschen wie der King, so wie in Lloret mit den Bändchen.

Als wir ausgestiegen sind und drei Mädels nach dem Weg gefragt haben, hätten wir aus den Blicken schon deuten können, dass es noch sehr weit ist, aber sie sahen ein bisschen „schicksig“ aus und wir dachten für sie ist „weit“ wahrscheinlich was anderes als für uns. Ja. Dann ne Stunde laufen oder so, aber am Wasser entlang, das war sehr schön. Nach 24 Uhr am Campingplatz. Die Rezeption hatte nicht mehr auf, wir keinen Bock mehr und so wurde weitergegaunert und illegalerweise das Zelt auf dem Platz aufgebaut. Findet ja eh keiner, dafür ist es zu klein. Da wir jede Nacht die Plätze getauscht haben, hatte ich diesmal keinen „Scheißplatz“ an der nassen Wand, sondern den coolen in der Mitte.

Am Morgen haben wir uns dann mit dem Gepäck für die kommende Nacht angemeldet und Waschraumkarten bekommen und somit unsere erste warme Dusche nach drei Tagen. Ich mag Zeltplatzstimmung, erinnert auch an früher. Die Buslinie fuhr wieder, ab in die Stadt! Zunächst ins Malmöhus, das hat mir sehr gut gefallen. Das Museum deckt sehr viele Bereiche ab, Kunst, Natur, Geschichte, Mode, aktuelle Ausstellungen – dadurch wurde es teilweise unübersichtlich, aber blieb auch durchgehend interessant.

Nach dem Museum und nach einer weiteren Fast-Food-Mahlzeit wollten wir uns mal entspanen und dachten: Lass Tretboot fahren. Es gab ne kleine, perfekte Kanalrunde, die wir in einer halben Stunde abfahren wollten. Sicherheitshalber haben wir uns informiert, was passiert, wenn wir vielleicht doch ne Stunde brauchen. So los gings, 3 Leute, einer durfte chillen, 2 haben getreten. Erst noch entspannt. Dann haben wir gemerkt, dass wir nach ner halben Stunde nicht einmal die Hälfte der Strecke hatten und das Tretbootfahren wurde zum Sportmachen. Nach einer Stunde waren wir fast da. Und mit 10 Minuten Verspätung sahen wir endlich das Ziel. Der Verkäufer hat uns netterweise nicht alles nachbezahlen lassen und wir waren erstmal fertig. Und man steht da, guckt sich die Leute an, die grad erst losfahren und denkt „Ja, noch macht das Tretbootfahren Spaß…“.

Abends haben wir uns an einen der drei bekanntesten Plätz ein Malmö, den „Lilla Torget“ gesetzt. Viele Menschen, Sonne und drei kalte Päroncider beim Moosehead, so gut. Dazu noch ein Deutschlandspiel im Fernsehen, der Trip hat sich teilweise mehr nach Spanien als nach Schweden angefühlt. Danach haben wir uns Ristorante-Pizza gegönnt und den Abend am Campingplatz verbracht. Der lag übrigens genau an der Øresundsbroen, der Brücke, die Schweden und Dänemark verbindet und über die wir früher immer mit dem Auto nach Schweden gekommen sind. Seltsam, auf Dänemark gucken zu können und zu wissen, dass dahinter Deutschland liegt. Besonders für Neele, die in Kiel wohnt.

Freitag waren wir am Campingplatzstrand, diesmal am Meer, und wussten danach nicht mehr so recht, was wir in Malmö unternehmen sollten. Mit Reiseführern ist es komisch. Es stehen tausend Sachen drin, aber zu vielen Sehenswürdigkeiten kannst du nur hingehen und angucken, „Aha.“, und du hast schon wieder was abgehakt. Es ist nie so viel Programm wie es aussieht. Also haben wir uns danach für einen Islatte und ein bisschen Chillen entschieden.

Malmö gefällt mir sehr gut. Es ist übersichtlich aufgebaut, eine schöne kleine Großstadt-Größe, viele Wiesen, Plätze, Bänke, Treppen zum Sitzen und Reden, nicht so viel Winter wie weiter nördlich und viel Wasser. Nicht so gut gefällt mir der Dialekt da unten, den kann man sich nicht lange anhören. Und auf nach Göteborg!