Review: Eddie Redmayne zeigt uns das Leben von Stephen Hawking in “Die Entdeckung der Unendlichkeit”

Noch kann Stephen (Eddie Redmayne) mit seiner Liebe Jane (Felicity Jones) tanzen // alle Bilder © Universal Pictures International Germany GmbH

Noch kann Stephen (Eddie Redmayne) mit seiner Liebe Jane (Felicity Jones) tanzen // alle Bilder © Universal Pictures International Germany GmbH

Mit Die Entdeckung der Unendlichkeit hat James Marsh einen Biopic geschaffen, der uns von der ersten Sekunde an in seinen Bann zieht. Das liegt vor allem an den beiden Hauptdarstellern Eddie Redmayne und Felicity Jones. Redmayne spielt den genialen Astrophysiker Stephen Hawking, von einer Zeit in der er noch gar nicht als so genial angesehen wird, bis zu seinen bitteren Zeiten in denen er durch seine ALS-Krankheit an einen Rollstuhl gefesselt durch einen Sprachcomputer kommunizieren muss. Felicity Jones ist als seine Ehefrau Jane zu sehen, die ihn nicht nur unterstützt wo sie nur kann, sondern auch die Kräfte von Freunden und Verwandten mobilisiert, die sich sonst mit dieser Situation nur schwerlich hätten abfinden können. Redmayne und Jones tragen diesen Film auf ihren Schultern und geben dem Schauspiel ihre ganz eigene Genialität.

Wer sich an Eddie Redmayne in Les Misérables oder auch My Week with Marilyn erinnert, der wird diesen Redmayne hier vergeblich suchen. Der Schauspieler verschwindet gänzlich in seiner Rolle. Mit lediglich einer Brille auf der Nase und einen vermutlich immens schweren mimischen Spiel, haucht er dem fiktiven Hawking Leben ein. Ein verschmitztes Lächeln zu Beginn, Gesichtszuckungen am Ende. Gerade in den Momenten, in denen Hawkings Krankheit die Kontrolle über seinen Körper übernimmt, zeigt Redmayne als Schauspieler, wie konzentriert kontrolliert er mit seiner Mimik umzugehen versteht. Dadurch erleben wir diese Krankheit in all ihrer Abartigkeit mit, was dem Film eine enorme emotionale Verbundenheit verleiht.

Starke Frau: Felicity Jones als Jane Hawking

Starke Frau: Felicity Jones als Jane Hawking

Schon allein der Anfang vom Ende: die Musik wird schneller und lauter, Hawking noch im Vollbesitz seiner Kräfte, setzt einen Fuß vor den anderen, wird ebenso immer schneller. Voller Zuversicht scheint er in die Zukunft zu schreiten, hat er wenige Filmminuten zuvor doch seinen Doktortitel bekommen. Dann aber knickt er ein, fällt hart zu Boden. Furchbare Bilder. Er erwacht auf dem Krankenbett, liegt merkwürdig verformt da, kann sich kaum bis gar nicht bewegen. Wir starren, wir fühlen, wir merken die Unbehaglichkeit der Situation. Die Ärzte geben Hawking noch zwei Jahre zu leben. Er wird unter Muskelschwund leiden, unter Kontrollverlust über seinen Körper. Sein Leben dürfte zerstört sein, seine Lebens- und Willenskraft am Boden. Aber Hawking fragt nur nach seinem Gehirn, wird das weiterhin funktionieren? Und außerdem: Die Prognose erhält das Masterbrain in den 1960er Jahren. Die zwei Jahre sind bekanntlich schon lange Zeit vorüber. Der Mann ist ein Kämpfer. Bis heute hat ihn die Krankheit nicht besiegt.

Das ist nicht zuletzt seiner zuerst-Freundin dann-Ehefrau Jane zu verdanken, hier einfühlsam, manches Mal aber auch verzweifelt, gespielt von Felicity Jones. “Wir alle werden ihm beistehen” befiehlt sie geradezu den Freunden und der Familie, organisiert das Leben um Stephen, um den Schicksalsschlag mit helfender Hand entgegen zu wirken.

Auch wenn Stephen Hawking ein bekannter Name ist und man zumindest ansatzweise über seinen Zustand und sein Wirken Bescheid weiß, ist Die Entdeckung der Unendlichkeit einer dieser Filme, der so viel Eindruck hinterlässt, dass man sich hinterher auf der Wikipedia wiederfindet um alles über Hawking, bis ins letzte Detail, zu erfahren. Vielleicht macht man sogar noch ein paar Suchen nebenher: nach seiner Ehefrau (bis 1995) oder was seine Kinder heute so machen. Der Film erzählt und lässt uns weiter über Stephen Hawking nachdenken. Und mehr kann man nun wirklich nicht verlangen und bekommen.

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