Lesetipp: „Ryan Gosling“ (Thorsten Wortmann)

Thorsten Wortmann: Ryan Gosling (Buchcover)
Er ist einer der herausragendsten und smartesten Schauspieler unserer Zeit: Der Kanadier Ryan Gosling scheint seit Jahren alles richtig zu machen. Und das, obwohl oder gerade weil seine Karriere untypisch verlief. Von seinem abenteuerlichen Werdegang erzählt diese Biografie.

Der mehrdimensionale Ryan

Mittlerweile hat es sich für Ryan Gosling zu einem Running Gag entwickelt, von Leuten auf der Straße mit seinem Schauspielkollegen Ryan Reynolds verwechselt zu werden. Wie so oft nimmt Gosling auch das mit Humor. Überhaupt scheint ihn nichts aus der Bahn zu werfen. Autogramme gibt er bereitwillig, ein Fanfoto? Na klar!

Als Der junge Hercules begann er seine Karriere auf der Leinwand, in einer grottigen Low-Budget-Serienproduktion, die gerade einmal ein Jahr durchhielt. Überhaupt verpasste Gosling als Jugendlicher einige Chancen und vermutlich ist er diesen Fügungen des Schicksals bis heute dankbar. Denn um ein Haar wäre er als sechstes Bandmitglied der Backstreet Boys ins Musikgeschäft eingestiegen. Und von denen hört man ja bekanntermaßen nicht mehr viel.

Die Schulbank drücken

Stattdessen ging Ryan wieder zur Schule und feilte parallel dazu an seiner Schauspielkarriere. Dabei hatte er schon mit 14 Jahren Gegenwind bekommen. In dieser Biografie wird beschrieben, wie der heute gefeierte Star immer wieder Beleidigungen ausgesetzt war und als Zielscheibe des Spotts seiner Klassenkameraden herhalten musste. Das hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, sein Ziel konsequent zu verfolgen. Im Mickey Mouse Club hatte er schließlich zusammen mit anderen Showgrößen wie Justin Timberlake und Christina Aguilera gelernt, dass harte Arbeit die Grundvoraussetzung für Erfolg ist.

Doch das ist nicht die einzige Besonderheit, die bei der Lektüre immer wieder deutlich wird. Gosling ist es über die Jahre gelungen, sich als vielseitiger Schauspieler zu positionieren, ohne in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. In Inside a Skinhead etwa spielt er einen jüdischen Neonazi, voll innerer Zerrissenheit und beladen mit Komplexen. Gosling verleiht dem Charakter Tiefe und Authentizität und das funktioniert auch bei anderen Streifen, in denen er mit von der Partie ist, ganz hervorragend.

Erfolge und Konsistenz

Ja, es gab eine Zeit vor Drive und Only God Forgives. Eine Zeit, in der Ryan Gosling schon erfolgreich war, der große Durchbruch aber noch auf sich warten ließ. Zwar trug er dazumal Produktionen wie The Ides of March mit George Clooney im Portfolio, doch erst der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn machte ihn zu einem Megastar.

Und so passen auch die Bezeichnungen der Kapitel in der Biografie zur Konsistenz des Werdegangs. Eines heißt Kein unbekanntes Gesicht mehr, ein anderes Mit Vollgas. Ja, es brauchte Zeit, bis Gosling so richtig durchstarten konnte – Zeit, die er zur rasanten Entwicklung nutzte und mit seinem Regiedebut Lost River krönte. Aktuell ist er übrigens an der Seite von Russel Crowe in der schrägen Komödie The Nice Guys im Kino zu sehen.

Fazit

Ryan Gosling gehört zu den Ausnahmetalenten des zeitgenössischen Kinos. Mit Lost River hat er auch seine Fähigkeit bewiesen, das große Ganze hinter der Kamera zu inszenieren. Im Gegensatz zu eindimensionalen Darstellern, wie es sie zuhauf gibt, ist Gosling tatsächlich ein Schauspieler, der Mimik, Gestik und seine bloße physische Präsenz perfekt einzusetzen versteht. Wer auf unterhaltsame Art mehr über ihn und seinen Werdegang erfahren will, dem sei diese Biografie empfohlen.

WORTMANN, THORSTEN: Ryan Gosling. Die Biografie. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2013, 224 S., 14,95 €


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