Zen Zen ... Sense? (99 kg)

Gi Do's morning cough zazen
„Ihr wollt Chan auf praktische Weise erkunden? Dann müsst ihr loslassen.“
Heute morgen beschloss ich, zu sitzen und mich dabei aufzunehmen, auch wenn meine chronischen Erkrankungen (Asthma und Reflux z.B.) meist keine Stille in der Frühe ermöglichen - die Verschleimung ist einfach zu groß ... Damit habe ich auch ein altes Versprechen eingelöst, dass ich mal in einem Forum gab (es ging darum, dass ich ohne Kissen im vollen Lotus ausdauernd sitzen kann). Ich bevorzuge eigentlich, vielleicht wegen meiner leichten Skoliose, eine andere Handhaltung als im japanischen Zen, und - wie man nach knapp einer halben Stunde sieht, abwechselnd eine "offene" mit nach vorn weisenden Händen (die Sitzung bricht mangels Smartphone-Leistung nach 32 Minuten ab und das Video ist zu groß für diesen Blog, weshalb ich hier nur einen Link auf eine eigens dafür eingerichtete Facebook-Seite geben kann), habe mich aber der Einfachheit halber mal "angepasst". 
Zen Zen ... Sense? (99 kg)An dieses Dokument schließe ich noch einmal meine Warnung vor "Zen-Schwätzern" an, zu denen besonders die gehören, die stets "in Abrede stellen" oder "besser wissen", und das sind häufig die Wortgläubigen, die die Maxime, das Zen jenseits aller Buchstaben und Schriften zu finden sei, aus den Augen verlieren. Einen Tag nach dieser Aufzeichnung las ich mit Freuden auf einer buddhistischen Mailingliste von einem, der seine Zengruppe aufgelöst und sich zur Jagd auf Wild hat ausbilden lassen. Er schrieb: "Für mich ist eher die Frage geblieben, wo mich dieses Sitzen als solches hinführt, in welche Ecke meiner Selbst es mich führt ..." Selbstwerdung durch die Erfahrung der Ichlosigkeit ist ein Paradoxon auf dem Zen-Weg. Wer nicht bereit ist, sich mit allen Ecken und Kanten auszuloten und zu präsentieren, geht nur den Weg der Selbstverleugnung. Wer jedoch meint, seine eigene Ecken und Kanten müssten mit denen eines "Buddha" übereinstimmen, macht nur den Papagei.
Zum Jahresende möchte ich auf eine Schrift hinweisen, die von recht speziellem Interesse sein dürfte, vor allem für Koan-Übende, und die ich deshalb einmal in teurer Ausstattung (gebunden, Fadenheftung, on demand) herausbringe. Yunqi Zhuhong (1535-1615) verfasste im Jahr 1600 "Die Zen(Chan)-Peitsche" (Changuan cejin). Diese Peitsche steht hier u. a. für einen Text, der sich mit wenigen Worten aufs Wesentliche konzentriert. Er versammelt zum größten Teil Chan-Geschichten von der späten Tang- (9. Jh.) bis zur späten Ming-Dynastie (16. Jh.), desweiteren zu etwa einem Fünftel Auszüge aus Sutren und Abhandlungen. Inhaltlich behandeln sie vor allem die gelebte Chan-Praxis, und das im Hinblick auf das von Dahui Zonggao (1089-1163) geprägte "kanhua chan" (jap. kanna zen). Dieses besteht aus dem Lotussitz in Verbindung mit der Konzentration auf ein "Schlüsselwort" (huatou) bzw. eine ganze Redewendung aus einem Koan ("Fall").
„Erzeugt den Geist der Tapferkeit und Wildheit, seid von resoluter Entschlusskraft!“
Ich werde hier mitteilen, sobald ich etwas Neues mache. Es könnte so aussehen, dass ich zum einen ein paar wichtige akademische Studien zusammenfasse und zum anderen stärker aufzeige, wie ich Zen im Leben verwirkliche - in allerdings nur noch monatlichen, längeren Beiträgen. Hier ist jetzt erst mal ...

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