Zeit macht blind/Was macht das Wetter?

Es ist schon einige Zeit her, dass ich das letzte Mal hier etwas berichtet habe. Das liegt nicht etwa daran, dass ich so furchtbar beschäftigt bin, sondern meines Erachtens wohl eher daran, dass ich den Blick für das interessante verloren habe. Ich bin so ein Teil der südafrikanischen Kultur geworden, dass mir viele Dinge, die ihr als „total merkwürdig“ oder „echt faszinierend“ bewerten würdet, schlicht und einfach „ganz normal“ vorkommen. Und genau genommen sind sie es ja auch.

Was ich damit sagen will ist, dass ich mir mehr Rückmeldungen und Kommentare hier wünschen würde. Insbesondere Fragen aller Art zum Land, zu meiner Arbeit, zu den Menschen hier, einfach zu allem was euch interessiert. Das würde mir sehr helfen weiterhin Themen zu finden über die ich berichten kann.

Und weil man, wenn einem sonst nichts einfällt, immer übers Wetter redet, tue ich das jetzt auch:

Letzten Montag sind Florian und ich zum Anlass des Human Rights Day zum Voortrekker Monument getrekkt. Das ist nicht unbedingt weiter zu empfehlen, da der Zugang für Fußgänger nicht sonderlich geeignet ist. Es war ein spontaner Ausflug, da der Himmel bedeckt war und das Wetter daher genau richtig erschien diese Wanderung zu unternehmen. Leider klarte der Himmel sehr schnell auf und es wurde ein sehr heißer Tag. Vom gesamten Stadtgebiet kann man das Voortrekker Monument sehen und daher machten wir von unserer Karte nur bedingt gebraucht. Wir hatten uns die Strecke allerdings schon vorher auf der Karte angesehen, waren uns aber nicht im klaren darüber gewesen, dass ein Großteil der Straßen die wir benutzen würden Highways waren. Gott sei dank ist das Gehen auf dem Highway hier total normal und niemand stört sich daran.

Unser Besuch hatte sich jedenfalls gelohnt. Vom Dach des Monuments hat man eine wunderschöne Aussicht auf Pretoria.

Zeit macht blind/Was macht das Wetter?

Zeit macht blind/Was macht das Wetter?

Aus meinem Reiseführer:

Im Süden der Stadt wird es dann wieder ernst. Dort ragt das wichtigste Denkmal der Afrikaans sprechenden Weißen Südafrikas in den Himmel: das Voortrekker Monument. Nach elf Jahren Bauzeit wurde es 1949 von dem Bildhauer Anton van Wouw nach Plänen des örtlichen Architekten Gerard Moerdijk fertiggestellt. Der Granitklotz ist je 40 m lang, breit und hoch und soll an den Großen Trek der Buren in den 1830er-Jahren erinnern und natürlich an die wichtigste Schlacht der Buren, in deren Verlauf sie die Zulus am 16. Dezember 1838 vernichtend schlugen. Durch eine kleine Öffnung im Dach fällt jedes Jahr am 16. Dezember ein Sonnenstrahl auf eine Altarinschrift im Innern des Monuments: »Ons Vir Jou, Suid Afrika« (»Wir für Dich, Südafrika«). Ein 92 m langer Fries mit 27 Relieftafeln aus Granit, die Szenen des Großen Treks zeigen, schmücken die Halle. Außen sind 64 Ochsenwagen des Lagers am Blood River symbolisiert. An den vier Ecken des Denkmals stehen die Büsten der Trekführer Hendrik Potgieter, Andries Pretorius und Piet Retief sowie des unbekannten Voortrekkers. Das Museum unterhalb des Monuments dokumentiert in Fotos und zahlreichen Exponaten das Leben der Voortrekker. Das Tshwane nach dem Ende der Apartheid deutlich „lockerer“ wurde, bewies „Loslyf“, das erste afrikaanssprachige Porno-Magazin, als es 1995 das Voortrekker Monument als Hintergrund für eine Doppelseite verwendete.

Von der Sonne in den Regen:

Am Freitag war ich bei Trevor Noah. Ich und Florian wollten uns in der Bücherei treffen und als ich dort ankam war noch strahlender Sonnenschein. Als Florian eine Stunde später eintraf nieselte es schon leicht und wir machten uns durch den Nieselregen auf den Weg zum Taxirank. Kurz bevor wir dort ankamen, trafen wir einen jungen Herrn namens Piet, der zufälligerweise auch aus Deutschland kam und am selbigen Tag schon aus Botsuana nach Pretoria getrampt war. Er war zufälligerweise auch weltwärts-Freiwilliger, kam zufälligerweise vom Evangelisch-lutherischem Missionswerk, das unseren Zwischenseminar ausgerichtet hatte und die Woche vor unserem, den Seminar für ihre Freiwilligen ausgerichtet hatte, war zufälligerweise einer von denjenigen über die sich unser Seminarleiter so tierisch aufgeregt hatte, da sie am letzten Tag des Seminars nackt im Pool baden waren und gesehen wurden und zu guter Letzt war er zufälligerweise auch gerade auf dem Weg nach Joburg um bei einem anderen Freiwilligen dort zu übernachten. So taten wir uns also zusammen und saßen wenige Augenblicke später mit ihm und einer etwas korpulenteren Frau auf der Rückbank eines Minibustaxis nach Joburg. Kaum hatten wir den Highway erreicht begann es auch schon zu regnen. Auf ungefähr halber Strecke begann es durchs Dach zu tropfen und die erste Spur auf dem Highway verwandelte sich schon in einen Bach. Je näher wir Joburg kamen desto schlimmer wurde es. Kurz bevor der Highway die Stadt erreichte war nur noch eine von fünf Spuren befahrbar und selbst diese stand unter Wasser. Die anderen erinnerten nun nicht mehr an einen Bach, sondern an einen reißenden Fluss, der von Zeit zu Zeit auch schon mal eine Mülltonne oder ähnliches mit sich trug. Als wir dann in die Stadt in Richtung Taxirank fuhren sahen wir einige Ausmaße des Regens. Die Straße war bedeckt mit Felsstücken der abgetragenen Wände und das führte zu einem Stau, der Zweifel in uns aufkommen lies ob wir es noch rechtzeitig schaffen würden. Glücklicherweise konnte uns der Freund von Piet mit dem Auto am Theater vorbeibringen. Nicht nur des Regens wegen, aber, wie wir von ihm erfuhren, war das Viertel in dem wir gelandet waren wohl das gefährlichste ganz Joburgs und wir wären unter Garantie ausgeraubt worden!


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