Zeichen an der Wand

Zeichen an der Wand
Zeichen an der Wand

Immer wieder auf den Flatscreenanzeigen der Wiener Linien:
Unhandled exception has occurred in your application. If you click Continue, the  application will ignore this error and attempt to continue. If you click Quit, the  application will close immediately. 
Details   Continue   Quit
Kleinschlaff (Microsoft®) und seine Fehlermeldungen begleiten uns inzwischen auf allen Wegen. 
Wer kennt nicht die väterliche Aufforderung seines PCs "den Administrator beizuziehen" und die häßlichen Szenen, wo man tränengebeutelt auf seinen Rechner eindrischt und verzweifelt klarzustellen hofft, dass man eben selbst dieser Administartor wäre und auch nicht mehr weiter weiß.

Im öffentlichen Raum wirken so Fehlermeldungen besonders nett (Big Screen in Konzerthallen oder eben in der U-Bahn), wo es schon aus rein praktischen Gründen unmöglich ist, die entsprechenden Schaltfelder anzuklicken ...
Ist ja eh net so schlimm, wenn man auf den Auftritt eines Künstlers wartet und plötzlich mit ein paar Tausend Watt der Windows Systemjingle erklingt ... ein paar Lacher über den betroffen wirkenden Toningenieur und weiter geht’s ...

Aber geht’s wirklich weiter? 
Sind das nicht die sprichwörtlichen "Zeichen an der Wand", die man nicht übersehen soll ..?
Schwachsinn, nur weil da ein paar Kleingeister überfordert, ein paar Kinderkrankheiten noch nicht ausgeschwitzt ....

John Brockmann (Herausgeber der Internetzeitschrift "Edge") hat verschiedene Menschen gefragt "Welche Idee wird alles verändern?" und das Ergebnis in Buchform veröffentlicht:

This Will Change Everything: Ideas That Will Shape the Future 
(die deutsche Übersetzung gibt es als Fischer Taschenbuch, übrigens ein netteres Weihnachtsgeschenk als den noch größeren Flatscreen für das Gäste-WC)
Natürlich wimmelte es dort von gentechnologischen Revolutionen ut sim., aber ein Beitrag passt hervorragend zu unserem heutigen Eintrag, 
der von Anton Zeilinger
Aber wenn man geglaubt hätte, dass Zeilinger von ultimativen Quantendurchbruch schwandronieren wird, dem Paradies, das ausbrechen wird, wenn es ihm gelingt zwei Elementarteilchen an den gegenüberliegenden Enden des Universums zu verschränken, der hat sich getäuscht. Er glaubt nicht, dass die Begehung der Wurmlöcher zwischen Paralleluniversen und ähnlicher "Quanten-Quatsch" unser Leben verändern wird, nein.
Das Ereignis, dass diese Welt seiner Meinung nach am nachhaltigsten verändern wird, alle Telefone zum verstummen bringen wird, alle Supermärkte leeren und alles zusammenbrechen lassen wird, 
ist ein Absturz aller Computer 
(ausgelöst durch einen elektromagentischen Puls http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetischer_Puls )

Jetz wollen wir hoffen, dass nicht ein EMP zum Absturz der Anzeigentafel der Wiener Linien geführt hat, sondern einer der 100.000 bugs in der Software, aber wenn einer der führenden Physiker unseres Landes unsere EDV Abhängigkeit als wesentliche Bedrohung der Welt erkennt, dann sind das 
"Zeichen an der Wand", über die man nicht hinwegsehen sollte.

Und da wir ja hier auch so was wie eine medizinische Sprechstunde veranstalten: Die EDV Systeme unserer Spitäler machen es praktisch unmöglich (trotz USV=unterbrechungsfreier Stromversorgung) einen Patienten (oder 100erte im Rahmen einer Katastrophe) zu administrieren und somit zu untersuchen, wenn es keinen barcode gibt ...
und so hoffen wir, dass derartige Fehlermeldungen auf Anzeigentafeln nur ein lokales Problem darstellen und nicht automatisch den U-Bahnzügen die Einfahrt in die nächste Station verweigern ... was aber nur noch ein Frage der Zeit und einer noch höheren Verschränkung unserer EDV Plattformen sei wird. 


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