Yes, we want

Vorgestern begegnete mir der inspirierende Artikel über den Ja-Tag.

Ich fand das sofort spannend und interessant. Vor allem rechnete ich mit neuen Blickwinkeln und aufschlussreichen Wahrnehmungen. Einfach mal ausprobieren.

Heute kommentiere unsere liebe Leserin Kerstin exakt diesen Artikel als schönen Vorschlag eines Versuchs.

Wenn man bei einem Zwei-Kind-Haushalt mit einem Tag beginnt, so dachte ich mir, halbiert die verdoppelte Kinderzahl den Tag. Also starteten wir heute Mittag, nachdem Mr. Essential und ich das Ganze gestern besprochen hatten.

Die drei größeren Kinder waren sofort begeistert – Nummer 4 ist ja mit seinen bald 16 Monaten nicht ganz so involviert.

Wir hatten folgende Bedingungen, um Anflügen von Panik entgegenzuwirken:

– Nicht weiter als 30 Minuten Autofahrt von Zuhause entfernen

– Nicht teurer als 30 Euro insgesamt

– Niemand darf verletzt und niemand darf geärgert/verletzt/überfordert werden

Dann legten wir los.

Nummer 2: “Räumt ihr heute mal den Tisch ab, Mam und Dad?”

Wir: “Öh, ja, machen wir.”

Daraufhin half Nummer 2 wortlos und lädchelnd, den Tisch abzuräumen,

Ich meinte kurz darauf spaßend: “Ich wette, Nummer 3 erfüllt sich nun einen insgeheim lang gehegten Wunsch und bittet Dad, ihr die Fußnägel zu lackieren.”

Vager Seitenblick vom Vater zur jüngsten Tochter. Da sahen wir, wie ihr Gesicht leuchtete und sie immer breiter lächelte, bis sie Pausbacken bekam. Das war vielleicht niedlich!

Von ihr kam der nächste Wunsch: “Mama, können wir kuscheln. Nur zwei Minuten und dabei was auf Netflix gucken. Auf dem iPad. Bitte!”

“Klar, machen wir.”

Sie wollte ins Bett und Nummer 1 kam gleich mit. Ich kränkle heute und fand das ziemlich nett, dazu gezwungen zu sein, mich hinzulegen. Wir sahen uns eine Zeichentrickserie an, K2 (unser zierlich-damenhafter Kater) kam dazu und es wurde noch gemütlicher. Schließlich schlief ich ein und der Rest sah sich noch zwei Folgen an. Als ich aufwachte fühlte ich mich entspannter und etwas gesünder. Sehr nett.

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Währenddessen war Mr. Essential dem Wunsch der Mädels nachgekommen, etwas Süßes zu kaufen. Auf dem Weg erledigte er noch einen kleinen Einkauf mit.

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Die Mädels beschlossen sofort, die Schoko-Happen und die Toffifee zu teilen. Sonst wird eher manisch gegrapscht, wenn es denn mal was Süßes gibt …

Nummer 4 entdeckte die Schoki, rief sein übliches begeistertes “Nam!” (Essen) und verlangte einen Anteil.

Damit schmierte er den Schlafzimmerteppich ein. Ich stand auf und sagte:

“Hey Mädels, euer Schokowunsch hat unseren Teppich versaut. Die beste Gelegenheit, mal diesen Teppichreiniger auszuprobieren, den ich Donnerstag im Aldi gekauft habe.”

Nummer 3 nahm mir die Flasche mit der aufgeschraubten Bürste und den feuchten Lappen aus der Hand und erledigte das mit Spaß und Elan. Nummer 2 half ihr. An dieser Stelle nahm ich zum zweiten Mal an, die Kinder seinen bei der Ankündigung des Ja-Tages von Aliens entführt worden. Alufolienhelm angebracht?

Anschließend wollte Nummer 3 an ihrem Vater rauf klettern und sich an seinen Arm hängen. Wurde gemacht. Gefiel beiden. Schließlich wünschte sie sich, mit der Bücher-Burg zu spielen, die ich ihm letztes Jahr in den Adventskalender gepackt hatte:

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Das war ebenfalls schön und sie war sehr glücklich damit. Währenddessen saßen die beiden Großen (und ihr Vater) daddelnd vor der X-Box und entspannten:

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… und das taten sie in Begleitung gesunder Happen:

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Die Kinder beklagten ein wenig, dass bei kaltem Wetter wie heute ja so etwas wie Eisessen flach fiel, obwohl sie dazu große Lust hatten. Sie wollten auch gerne in einen Park im Umreis, aber auch dafür war es einfach zu kalt, denn einige von uns sind mal wieder angeschlagen und erkältet.

Nummer 1 wollte mich unbedingt zur Osternachtsmesse begleiten – ich warnte sie, dass diese rund zwei Stunden dauern würde, sagte aber auch, dass es ein besonders festlicher Gottesdienst sei. Sie wollte mit und wir fuhren gegen halb Sieben los.

Da machten die anderen es sich gemütlich und beklagten nochmals, dass wir nicht spazieren und Eis mümmeln konnten.

Wir waren dann bis Neun in der Kirche und gingen bereichert nach draußen. Nummer 1 fiel die Idee ein, wir könnte einfach noch aus dem Supermarkt für jeden ein kleines Eis mitbringen und das machten wir. Wir kamen zurück, hatten die zwei kleinen klassischen Osterkerzen dabei, die in unserer Kirche richtig schön gestaltet wurden, wie wir fanden und ich hatte mir noch eine handgemachte Kerze gekauft, die dort angeboten worden war.

Ein riesiger Mond stand am dunklen, wolkenfreien Himmel und Nummer 1 sprach mit mir über den Gottesdienst und wie toll sie es fand, als beim Gesang und der großartig gespielten Orgel langsam die Lichter angezündet worden waren. Hab sie noch gelobt, dass sie so diszipliniert “durchgehalten” hat und wir wünschten uns frohe Ostern.

Zuhause hatten Mr. Essential und der Rest darauf gewartet, endlich offiziell das fasten brechen zu dürfen dass wir zurückkamen. Nummer 2 spielte mit Nummer 3 wieder ein bisschen:

Jetzt sind sie im Bett und wir resümieren:

Der Ja-Tag war sehr schön. Man hatte endlich mal nicht diese dauernde Nein-Sage-Pflicht und das darauf folgende “Herumkämpfen”. Die Kinder haben vor allem mitnichten tausend Ideen gehabt, die uns Nerven, Zeit und Unmengen an Kohle kosten, sondern waren auf der Suche nach gemeinschaftlichen Erlebnissen. Zugleich übernahmen sie freiwillig bestimmte Teile wie das Saubermachen nach dem Schoki-Essen und das Tischabräumen. Es war echt harmonisch und wir wendeten uns den Kindern auf schöne Weise zu.

Durch das Wetter waren wir eingeschränkt und haben daher beschlossen, den Tag nachzuholen, wenn es warm ist.

Kann dieses Projekt durchaus empfehlen. Man kann es ja wirklich langsam angehen und einfach erst mittags anfangen;-)

Nun wünsche ich Euch allen Frohe Ostern und zwei sehr schöne, familiäre Tage mit Euren großen und kleinen Schätzen.



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