Wo Regen applaudiert

Heute ist Frühlingsanfang, zumindest laut Kalender. Doch neben verhaltenem Vogelgezwitscher ist kein Frühlingsbote weit und breit in Sicht. Ein Blick aus dem Fenster zaubert mir kein Lächeln aufs Gesicht, lässt mich nicht voller Tatendrang die Tage an der frischen Luft verbringen wollen und die Nase in die so lang ersehnten ersten Sonnenstrahlen recken – die Fensteraussicht zeigt astreines Novemberwetter. Alles, was ich sehe, ist ein nass-kalter, stürmischer, grauer Herbsttag wie er im Buche steht. Der Regen peitscht gegen die Fenster und wird nur ab und an übertönt von dem Heulen des Windes. Dabei ist Wind noch untertrieben, Sturm trifft es eindeutig besser. Am liebsten hätte ich mich eingemümmelt, mit einem guten Buch in einer Ecke verkrochen und dabei heißen Tee bei Kerzenschein geschlürft. Aber nein: Die Arbeit ruft – ganz abgesehen davon, dass so ein Szenario als Mutter eines 18 Monate alten Sohnemanns undenkbar ist.

Stürmischer Frühling

Meinen Plan, mit unserem Sohn nach getaner Arbeit durch den nahe gelegenen Wald zu streifen, habe ich schon heute in aller Frühe über Bord geworfen. Natürlich nur wegen des Sturms und der Gefahr der herunterstürzenden Äste – wir sind ja schließlich nicht aus Zucker. Sind wir wirklich nicht, aber mir war heute einfach nicht nach Regen-Abenteuer. Also setzte ich meinen Mümmelplan in die Tat um. Nicht mit Buch und nicht bei Kerzenschein, sondern mit Sohn beim Duplospiel. Aber ich durfte mich in einem Kissenberg vergraben und ihm beim Turmbauen zuschauen. Das war schön. Aber es wäre nur halb so schön gewesen, wenn der Regen nicht ununterbrochen gegen die Fenster geprasselt hätte. Ich liebe dieses Geräusch des prasselnden Regens, des Sturms, der mit aller Kraft den Regen gegen unser Haus peitscht. Dieses Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, während die Welt draußen tobt.

Heimeliges Prasseln

Seit wir ins Rheinland gezogen sind, sind wir stolze Bewohner einer Maisonette-Dachgeschosswohnung. Nur da, im Dachgeschoss, kommt dieser Regen-Sturm so richtig zur Geltung: Denn Dachgeschoss bedeutet Velux-Fenster. Und Velux-Fenster machen starken Regenkrach. Manch einen mag das stören, mich beruhigt das Prasseln. Aber nicht nur das, es erinnert mich an mein eigenes Kinderzimmer. Zu vier Kindern wohnten wir im Dachgeschoss, jeder in seinem eigenen kleinen Zimmer, aber nur eins hatte Velux-Fenster. Ich habe dieses Zimmer geliebt, es war wie eine Höhle. Eine Wohlfühl-Höhle. Am Anfang wollte keiner dieses Zimmer haben, weil es nicht dunkel war. Alle anderen Zimmer hatten Rolladen, die lassen sich bei diesen Fenstern aber nicht anbringen. Naja, das Problem lösten Rollos und die standen den Rolladen in nichts nach. Die waren sogar noch viel besser – denn die klapperten nicht so blöd rum wie die Rolladen bei stürmischen Zeiten. 

Unser Sohn hat zwei Velux-Fenster in seinem Zimmer. Bislang hat nur ein Fenster so ein Rollo, denn er mag es nur halbdunkel. Aber im Sommer muss ein zweites Rollo her, alleine schon, um die Hitze abzuhalten. Und wir wollen natürlich auch vermeiden, dass unser Sohn uns mit der aufgehenden Sonne auf der Nase rumtanzt. 


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