Wir wollten nach Berlin

…oder in die nächste Runde. Ansprüche sind irgendwie in den letzten Wochen schon gesunken.
Das angesprochene „Hammerlos“ war eigentlich keines, hat aber dennoch all unsere Pokallichter ausgeschlagen. 1:3 beim KSC – und eine Spaltung der Fanszene, so verlief das Wochenende im Pokal.

Obwohl, eigentlich spaltet sich die Fanszene selbst Spieltag für Spieltag. Letzte Saison erstmal die Aufspaltung der Ultraszene in zwei Ultragruppen, daraus resultierend eine immer mäßigere Stimmung im Stadion, weil die unorganisierten Fans (um nicht den Gassenhauer ‘Modefan’ zu gebrauchen, der von Seiten der Hardcorefans beinahe inflationär gebraucht wird) nicht den Funken empfangen. Selten entbrennt noch der Grell alter Tivoliatmosphäre, nämlich nur dann, wenn der FC Bayern zu Gast ist. Können wir uns diese Saison auch schenken.

Aber mehr und mehr spaltet sich die Fanszene, wie bei Facebook oder im offiziellen Fanforum ersichtlich, auch in anderer Hinsicht. Wie die Karnickel vermehren sich die Berufsoptimisten und die Weltuntergangspropheten (ersetze “Weltuntergangs-“ durch “Abstiegs-“ und schon ist man auch fern der Metapher im Kern der Sache).

Sicherlich war dieses 1:3 gegen den Karlsruher Sport-Club, der den coolen Beinamen Mühlburg-Phönix, so notwendig wie ein BVB-Schal im Schalkeblock – gerade in Halbzeit 2 gefälligere, kontrolliertere Spielweise, dem 2:1 viel näher – aber wie ein Murmeltier tauchte es wieder auf: die Fähigkeit sich das erarbeitete mit dem Arsch wieder einzureißen. Olajengbesi hat kein Bock zu springen und lässt daher dem Karlsruher freies Flugfeld – Tor.
Das 1:3 war dann nur eine Konsequenz aus dem offensiven „Alles nach vorne“ Gedanken in der Schlussphase.

Es gibt Sachen zu kritisieren. Die Neuzugänge sind noch nicht fähig, das Spiel zu unterstützen. Hier ist Waterman bisher der einzige, der bei mir jetzt schon das Gefühl einer gelungenen Verpflichtung gibt. Aber gerade unser „Abräumer“ Sibum muss sich steigern. Das ist doch eher enttäuschend, was der bisher abliefert. Und Stiepermann – ja, der holt einen Elfer raus und zeigt ansatzweise was er drauf hat. Aber ein Stürmer darf auch ab und an das Törchen füllen.
Hyballa ist auch nicht der weltbeste Trainer. Vor allem Defensivtaktik scheint nicht unbedingt zu seinen Stärken zu gehören. Und bei seinen Wechseln muss man auch manchmal schlucken. Warum z.b. darf Feisthammel das ganze Spiel über die Trikots seiner Gegenspieler einer Textilprobe unterziehen? Wir können von Glück reden, dass hier nichts schlimmeres passiert ist. Warum überhaupt wird nur reagiert, statt agiert? Alle drei Wechsel nach dem 1:2 brachten mehr dem Gegner Zeit, obwohl wir mit Radu/Haddouir doch nochmal richtig knackig vor das Tor kamen. Dennoch, man darf auch mal in Minute 75 wechseln.

Die Propheten geilen sich aktuell daran auf, dies angeblich schon lange vorher gewusst zu haben. So wie Kassandra, die vergeblich versucht hat, Troja vor den Griechen im Pferd zu warnen, sind nur wir es, die denen keinen Glauben geschenkt haben. Aber wie sagt man doch: „Auch ein blindes Huhn…“

Die „Jubelperser“  widerrum vertrauen auf ihren Heilsbringer Haddouir. Und wenn nicht auf ihn, dann auf Gott. Ist der auch nicht erreichbar, dann ist man felsenfest davon überzeugt, dass mindestens drei weitere Mannschaften noch schlechter dran sind. Sollte wider jeder Erwartung auch solch ein Fall nicht eintreffen, dann werden halt andere mannschaften dafür sorgen. Hat Burghausen und Werders II letzte Saison doch auch viel gebracht. Am besten sollte man nachweisen, dass der Kader von Eintracht Frankfurt durch Schwarzgeldkonten der ansäßigen Banken finanziert wurde, die Paulianer nicht mehr mit Geld, sondern mit Naturalien auf der Reeperbahn bezahlt werden – achja, und das „Anti-Autobauer als Sponsor“-Gesetz sollte man direkt auch verabschieden. Dann hat es sich was mit Braunschweig und Ingolstadt. Hey, sind wir auf einmal auf Rang 14!

Ernsthaft – auch mich wurmt die aktuelle Situation und wenn ich an die finanzielle Not denke, krieg ich Küttel in der Bux. Aber wir haben zwei Spieltage in der Liga gespielt gegen eine Mannschaft voll Aufstiegseuphorie und eine Mannschaft voll Zement in der Abwehr. Wir waren hier in drei von vier Halbzeiten die bessere Mannschaft.
Das Pokalaus ist dreckig, der Torknoten fest verschnürt. Aber ich kratze ein wenig aus meiner optimistischen Ader heraus und sage, dieser Knoten wird schon bald von irgendeinem Alexander (von mir aus auch Stiepermann, Auer, Uludag oder Waterman) zerschnitten.

Jetzt alle Gedanken und Hoffnungen auf St.Pauli stürzen, statt sich in der virtuellen Welt selber zu zerfleischen.


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