Wiko – Wichtig

Wiko – WichtigKennt ihr das? Diese gute alte Redewendung: „Man weiß erst, was man hatte, wenn man es nicht mehr hat.“? So ging es mir letztens auch. Mein Handy ist gestorben, oder besser gesagt: es konnte gar nicht genug vom Auferstehen kriegen. Thematisch passend, weil vor kurzem Ostern war. Ich habe keine Ahnung was es für eine Fehlermeldung war, aber es hatte plötzlich immer wieder angefangen seine Apps zu optimieren. Anfangs dauerte das vielleicht 2-3 Minütchen, dann streckte sich das über eine halbe Stunde aus. Ganz spontan, da wollte man anrufen oder irgendwelche Emails checken, es fing an seine Apps zu optimieren. Eines Tages, es versteht sich von selbst, dass es ein Tag sein musste, an dem ich es ganz dringend gebraucht hätte, hörte es gar nicht auf zu optimieren. In einer Dauerschleife konnten meine Apps garnicht gut genug sein. Da half es auch nicht, das Akku herauszuholen, das Handy auszuschlaten, die Sim-Karte herauszuholen, es optimierte trotzdem weiter und weiter, bis der Akku leer war. Nachdem man geladen hatte, wurde weiter optimiert. Das ist einer der vielen Momente, vielleicht kennt ihr das nur bedingt, wo man drüber fahren möchte.

Das ist vielleicht das Hauptproblem gewesen, aber sicher nicht das Einizige. Es ging richtig los. Erstmal wurde ich belächelt, weil ich nur ein Wiko hatte. Hätte ich ein Samsung gehabt, wäre das sicher nicht passiert. Ganz zu schweigen von den selbstverliebten iPhone-Usern, die ich alle einzeln mag, aber die Sache mit dem iPhone – naja. Keiner konnte mir helfen, keiner kannte so ein Problem. Man wird schon ein bisschen für blöde verkauft. Erstmal dachte man, ich hätte das verwechselt mit dem typischen Update der Apps. Man glaubte mir einfach nicht. Im Internet war auch nichts darüber zu finden. Wie gesagt, ein Wiko haben nicht so viele. Dabei war ich so verliebt in dieses Telefon. Was mir dabei half, gegen den Samsung – oder schlimmer noch iPhonestrom zu schwimmen. Heutzutage ist es wirklich schwierig, möchte ich an dieser Stelle anmerken, individualistisch zu sein.

Ich hätte heulen können, ich hätte wirklich heulen können. Ich dachte immer, ich hätte das Teil nur, damit, wenn ich irgendwie mit dem Rollstuhl stehen bleibe, und es nicht mehr weiter geht, ich anrufen kann. Aber plötzlich fiel mir auf, was ich denn alles mit dem Teil mache. Obwohl ich schon gegen den Strom schwimme und nicht damit an der Kasse zahle, meine Rechungen damit begleiche. Ich habe zu dem Zeitpunkt nicht mal den Messenger benutzt. Nur Musik hören und telefonieren – das war alles, jedenfalls dachte ich das. Kennt ihr das, wenn man das Gefühl hat, dass der Aggressionspegel angestiegen ist, ohne dass einer was dafür kann? So eine Grundgereiztheit? So war das. Ich dachte ich wäre nicht wie alle anderen, die die ganze Zeit ihr Telefon in den Händchen halten. Auch wenn sie am Tisch nicht alleine sitzen. Und ich habe sie alle gehasst. Noch mehr als sonst.

Und hier war noch nicht mal das Ende. Weil ich so ein seltenes Telefon hatte, musste es eingeschickt werden. Aber nicht auf irgendeine Weise eingeschickt werden. Man musste vorher telefonieren mit dem Kundencenter und die Beschwerde schon mal vorab einreichen. Was für ein blödes System. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte man am Telefon jemandem meine Adresse buchstabiert habe, so was macht man doch für gewöhnlich per Email. Erst dann wurde mir das Kontaktformular zugeschickt. Das, was man hätte auch im Internet herunterladen können. Kotz! Es wurde auch nicht besser, dass die Dame einen Akzent hatte und die Buchstabierungsweisen teilweise kollidierten. Dann hätte ich auch noch damit rechnen müssen, dass es sechs Wochen dauert. Sechs Wochen ohne Telefon? Kann man sich das vorstellen? Von iPhone-Nutzern habe ich gehört, man kriege sofort eines. Aber dafür bin ich zu stolz, und mein Portemonnaie zu leer.

Ein anderes Problem, das sich ergab, wer hätte es gedacht, die Daten herauszukriegen war unmöglich. Man kriegte es nicht mehr an, und wenn man es nicht mehr an bekommt, kann man auch nicht auf sie zugreifen. Da war ich schon froh, dass ich nicht das Optimum an Nutzung aus dem Telefon herausgezogen habe. Ich war so sauer, ich war so sauer! Aber das ist das Schöne, ich kann sehr schnell sehr sauer, aber genauso schnell komme ich wieder runter. Sechs Wochen. Ich wollte in dieser Zeit nicht ohne Handy sein, und so hätte ich jederzeit eines in Reserve. Und wenn es ein günstiges wäre, hätte es sich auf jeden Fall gelohnt. Was soll ich sagen? Ich bin nicht nur stolz, sondern von Grund auf treu. Was soll ich sagen? Es wurde wieder ein Wiko. Alleine um noch eines zuhause zu haben für meine zwei SIM-Karten. Tja. Hat sich nicht gelohnt, das Handy war schon viel eher da, als es mir prognostiziert wurde. Und was soll ich sagen, es hört sich jetzt nicht nach einem positiven Text an, wir sind ein Herz und eine Seele nach wie vor. Und ich möchte es auch nicht missen. Und wenn ich es doch missen müsste, kann ich ja das andere wieder herausholen.

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