Wikileaks: US-Regierung drückt Mindestlohn in Haiti Zwei Dollar am Tag

Liebe Leser,

Die US-Regierung sorgt wieder für negative Schlagzeilen. Barack Obama soll dem Bericht der Südeutschen Zeitung nach, die Regierung in Haiti massiv unter Druck gesetzt haben, um die geplante Erhöhung des Mindestlohns um 61 Cent pro Stunde abzuwenden. Diesen Druck sollen Textilfimen wie Levis oder Hanes bei der US-Regierung erzeugt haben. Der derzeitige Lohn beträgt 24 Cent pro Stunde.

Inklusive dieser Erhöhung wäre der Tageslohn bei 5 Dollar, so bleibt er bei 3 Dollar. Eine vierköpfige Familie benötigt aber 10 Dollar am Tag, um angemessen leben zu können. Selbst wenn beide Eltern in einer Textilfabrik arbeiten, reicht der Verdienst nicht zum leben. Der durchschnittliche Lohn in Haiti beträgt 2 Dollar pro Tag.

Der Grund für die Produktion in Haiti liegt auf der Hand. Der Mindestlohn in Haiti ist 29 mal niedriger als in den USA. Und so soll dieser bitte schön auch bleiben, frei nach dem Motto: Einmal ausgebeutet, immer ausgebeutet. 50 Cent pro Tag mehr wären gerade noch akzeptabel.

Zum Vergleich: Der Chef der Firma Hanes, Richard Noll hat im vergangenen Jahr 10 Millionen Dollar Gehalt bekommen.

Ein anderes Rechenbeispiel: In Haiti arbeiten 25000 Näher. Bei 2 Dollar mehr pro Tag, macht das an Mehrausgaben von 50.000 Dollar. Pro Jahr sind es dann 12,5 Millionen Dollar. Hört sich viel an, aber allein die Firma Hanes machte vergangenes Jahr 211 Millionen Dollar Gewinn. Soziales Gewissen ist in der Wirtschaft einfach fehl am Platze. Das eigene (volle) Säckel ist einfach wichtiger als das der Anderen.

Ausbeutung ist ein Problem jeder westlichen Wirtschaft. Letztendlich läuft es immer wieder darauf hinaus, dass das Geld auf der Welt falsch verteilt ist. Die Reichen haben immer mehr und die Armen immer weniger. Und diese Entwicklung wird weiter voranschreiten und ist mit normalen Mitteln nicht zu stoppen.

Dazu sind weitreichende Reformen notwendig, die aber unter normalen Bedingungen von der Politik nicht mehrheitsfähig sind, da hierfür die Unterstützung des Volkes vorhanden sein müsste. Das Volk muss akzeptieren, dass das Geld gerechter verteilt werden und jeder Einbußen hinnehmen muss.

Solange aber die Mehrheit denkt: Warum soll es mir schlechter gehen, damit es anderen besser geht, wird im Grunde nur an den Symptomen geschraubt, ohne die Ursachen zu bekämpfen.

Berthold Brecht hat es auf den Punkt gebracht: „Reicher Mann und armer Mann standen da und sah`n sich an. Da sagt der Arme bleich: ‘Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Liebe Grüße,

Dirk



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