Westcoast Teil 1

Wir haben es endlich geschafft und sind in Richtung Westküste aufgebrochen. Dem letzten Stückchen Nuseeland, das auf unserer Liste noch fehlt. Wir starten mit gemischten Gefühlen, denn obwohl wir uns auf diesen wundervollen Küstenstreifen freuen, bedeutet das auch das unsere Reise bald zu einem Ende kommen wird. Der April ist unser letzter voler Monat auf dieser Seite der Welt und die Heimreise rückt immer näher. Auch dieser blicken wir mit gemischten Gefühlen entgegen, dazu aber in einem anderern Beitrag mehr.

Nachdem wir also ein aufregendes verlängertes Osterwochenende bei der Flugshow Warbirds over Wanaka erlebten, verlassen wir die kleine Bergstadt und folgen der Straße, welche sich erst am Ufer des Lake Hawea entlang schlängelt, dann einen Knick zwischen zwei hohen Bergen macht und weiter am Lake Wanaka nach Nordwesten führt. Der Himmel ist strahlend blau und nur kleine, kaum nennenswerte Wölkchen schweben luftig, leicht über den Hängen der Berge. Wir machen an einem schönem Picknickplatz kurz vor dem nördlichen Ende des Sees Halt und frühstücken auf einem trockenen Baumstamm an Strand sitzend während das Wasser vor uns ruhig und beinahe spiegelglatt in der Morgensonne glitzert. Nach dieser Pause und unseren ersten Versuchen im Steine stapeln, setzen wir uns wieder in unseren Bus und fahren weiter.

Westcoast Teil 1

Nach einer Weile erreichen wir das nördliche Ufer des Sees und das breite Tal wird zunehmend schmaler bis es kurz nach der kleinen Siedlung Makarora beinahe schluchtartige Formen annimmt. Dichter, feuchter Wald bewächst die steilen Hänge der Berge, deren Gipfel hin und wieder von großen Eisfeldern bedeckt sind. Neben uns fließt der Makarora River, welcher mit seiner eisblauen Farbe fast unecht aussieht. Irgendwann geht es über einen kleinen Sattel auf dessen höchstem Punkt ein kleines gelbes Schild mit der Aufschrift Haast Pass steht. Ab hier wird der State Highway 6, Haast Pass Highway genannt. Kurz darauf kommt man an die Stelle an der der Makarora River, welcher den Lake Wanaka speist, von seiner Quelle aus den Bergen, ins Tal abbiegt. Nur wenige hundert Meter weiter folgt der Haast River seinem Weg in das selbe Tal, jedoch mit der Tasman See als Ziel. Als wir die Stelle passieren, sind wir erst verwirrt, da wir uns nicht erklären können warum der Fluss erst in die eine und dann plötzlich in die andere Richtung fließt. Erst der Blick auf die Karte macht uns klar das es sich um zwei verschiedene Flüsse handelt. Der Haast River ist aber keines Wegs weniger schön anzuschauen und führt ebenso klares, blaues und eiskaltes Wasser. An einer Stelle die den sehr passenden Namen Pleasant Flat (angenehme/ wohltuende Ebene) trägt, fahren wir von der Straße ab und über einen schmalen Schotterweg an den Fluss. Hier parken wir unseren Van und legen uns am sandigen Ufer in die Sonne. Es ist tatsächlich ein friedlicher Ort und er mach seinem Namen alle Ehre. So liegen wir da, lauschen dem Plätschern des Wassers, dem Rauschen der Bäume und höhren das Hörbuch von "Der Hobbit" das wir freundlicher Weise von Patrick, einem Schulfreund von Sophie, seinem Bruder und dessen Freundin bei unserem zweiten zufälligen Treffen kurz vor dem Ende von Lindis Pass bekamen. Erst als die Sonne hinter den Bäumen verschwindet kehren wir zum Van zurück. 

Westcoast Teil 1 Westcoast Teil 1

Am nächsten Tag brechen wir wieder auf um das letzte Stück bis nach Haast, unserem Tor zur Westküste von Neuseelands Südinsel zu fahren. Kurz hinter unserem Schlafplatz führt die Straße über eine lange Brücke und kreuzt dabei einmal die ganze Ebene, welche sich nach Norden immer weiter ausbreitet. Eine einzelne weise Wolke hängt wie ein langes Kissen tief im Tal. Darüber ist der mit dickem, blau schimmerndem Eis bepackte Gipfel des Hooker Mountain zu sehen. Darunter liegt das breite, steinige Flussbett des Haast River, welches von weiten, braungrünen Wiesen gesäumt wird. Hier wird uns wieder mal bewusst, was für ein Glück wir doch haben. Der Haast Pass macht nun bald einen Bogen und führt uns geradewegs Richtung Westen, Richtung Küste. Es dauert auch nicht lange und die Berge werden zu Hügeln und sind dann ganz plötzlich ganz verschwunden. Ein grünes Schild auf dem "Welcome to Haast" zu lesen ist, steht am rechten Rand der Fahrbahn und so wissen wir, dass unsere Tagesetappe geschafft ist. Haast ist für Durchreisende gemacht, da es keinen ersichtlichen Grund gibt hier länger als nötig zu bleiben. Es ist eben der erste Ort an der Westküste wenn man von Süden, beziehungsweise der letzte vor dem Landesinneren wenn man von Norden kommt. Haast beherbergt zwei Cafes, einen kleinen Lebensmittelladen, einen Souvenirshop, mehr Motels als nötig währen und eine öffentliche Toilette. Eine Tankstelle ist etwas außerhalb an der Kreuzung zur Jackson Bay gelegen. Eine weitere noch ein Stück in der Siedlung Haast Beach. Die beiden Tankstellen liegen nicht einmal fünf Kilometer von einander entfernt im Preis unterscheiden sie sich aber um immerhin elf Cent pro Liter. Kurz vor der kleinen Siedlung suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen am Strand, wo wir unsere erste Nacht an der Westküste verbringen und der tosenden Brandung der Tasman See lauschen. Sind wir den ganzen Tag über noch trockenen Fußes unterwegs gewesen, fängt es jetzt am Abend ordnungsgemäß für die Wetsküste doch noch zu regnen an. "Wenigstens befreit uns das von den fürchterlichen Sandfliegen", denken wir und legen uns in den Kofferraum schlafen.


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