Wenn mein Mann ein Baby gebären würde, würde er mich vorher aussperren.

“Wo sind eigentlich die Bodys?” fragte der beste Ehemann von allen.

“Schatz”, antwortete ich, “du bist jetzt seit einem Jahr Papa. Die Bodys sind da, wo sie immer sind, immer schon waren und wo das Schild ‘Bodys’ klebt.”

“Und wo ist das?” fragt es genervt aus dem Kinderzimmer.

Der Mann ist pragmatisch.

Wenn der beste Ehemann von allen die Wäsche wegräumt, dann sieht man einen Riesenklump Shirts im Schrank. Man muss extrem vorsichtig am gewünschten Objekt ziehen, damit nicht alles auf einmal aus dem Schrank fällt.

Wäsche verteilt er nach dem Zufallsprinzip auf drei Kinderzimmerschränke (“Sieht doch alles gleich aus.”), und er hat wenig Sinn für eine augenfreundliche Kombination von Farben, Formen und Mustern, was möglicherweise daran liegt, dass er selber nur schwarze Hosen, weiße Shirts und Hemden trägt. Seine Socken wirft er alle Jubeljahre komplett weg und kauft dann 24 Paar Schwarze. Dann fällt auch das Sockenmemory weg.

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Vor etwa 120 Jahren,

als wir zusammenzogen, schaffte er auch das Bügeln ab. Er entdeckte, dass es bügelfreie Hemden gibt.

Noch nicht ganz firm bin ich mit seiner Art aufzuräumen.

Er hat da folgende Strategien entwickelt:

A

Wenn der Kofferraum voll ist, stopfe alles in eine große Plastiktüte/-tasche/-korb und stelle sie/ihn in die Garage/Keller/Büro.

Wenn du nicht weißt, wohin mit einem Gegenstand, schiebe ihn außer Sicht, entweder oben auf den Schrank (wo kleinere Ehefrauen nicht hinschauen können) oder unter das Sofa. Aus den Augen, aus dem Sinn! = Aufgeräumt!

C

Wenn du meinst, dass deine Kinder zu viel Spielzeug haben, stopfe das vermeintlich Überflüssige in einen Karton/eine Tüte und werfe ihn/sie die Kellertreppe hinunter.

Ist Ehemann ein guter Papa?

Der Ehemann hat ein Elefantengemüt. Das liebe ich an ihm. Nichts bringt ihn aus der Ruhe, außer wenn die Kinder zwei Stockwerke höher Unordnung machen.

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Manchmal finde ich ihn zu elefantig. Etwa, wenn er sich eine Cola zischt, während Sohn II auf dem Boden liegt und heult. Er habe den Schnuller holen wollen und auf dem Weg zurück zum Heul-Boy am Getränkeautomaten vorbeigeschaut. Da standen wir kurz vor der Scheidung. Jetzt, vier Jahre später, wäre ich vielleicht auch cooler. Damals lagen meine Nerven blank.

Fast umgebracht hätte ich ihn, als ich Sohni mit Bankräubertuch erwischte.

“Damit der Schnuller nicht immer rausfällt”, erklärte Herr Gemütsruh. Ich hatte ehrlich Angst um Sohnis Leben.

Wenn andere Menschen krank sind, Schmerzen haben oder gerade ein Kind zur Welt bringen, nimmt Ehemann innerlich Abstand. Während mein innerer Instinkt Händchen halten will, dem Kranken gut zureden und Hühnersuppe kochen möchte, verzieht sich Ehemann in eine andere Ecke. Weil er es hasst, dass jemand um ihn herum schwirrt, wenn er selbst krank ist. Wäre er selbst in der Verlegenheit, ein Baby zu gebären, würde er mich wohl vorher aussperren.

Als ich das erste Mal in den Wehen lag, ist er im Sessel am anderen Ende des Zimmers eingeschlafen. Vor dem Ende der zweiten Schwangerschaft drohte ich ihm daher präventiv mit Vergeltungsmaßnahmen, wenn er meine Hand auch nur eine Sekunde lang losließe. Er ließ sie auch nur ganz kurz lost, weil er mich mit der lustigen OP-Mütze fotografieren wollte. Er hatte Glück, dass da die PDA schon gewirkt hatte.

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Noch einmal: Ist Ehemann ein guter Papa?

Ja, das ist er. Er nimmt die Kinder mit, wenn er sich zum Beispiel mit Bekannten zum Frühstücken verabredet, und zwar seit einigen Monaten sogar alle. Wenn ich einmal im Monat einen Aufräumrappel bekomme, lädt er die Brut ins Auto und lässt mich mit dem Rappel durch`s Haus fegen, das nennt sich passive Hausarbeit.

Er baut mit ihnen Kappla-Türme (s. Fotos) , durchkämmt den IStore nach kindertauglichen Apps und Filmen, und die Männer machen am Sonntag gemeinsam Puzzles auf dem IPad, damit ich ausschlafen kann.Er tröstet sie, wenn sie weinen, hält sie Drache-Kokosnuss-technisch auf dem neuesten Stand, zischt mit ihnen durch die Schwarze Rutsche in unserem Lieblingsschwimmbad und fängt den Sohn hinter der Reifenrutsche auf.

Manchmal macht er mit ihnen “Männer-Sachen”, dann gehen sie zum Mä.cces und essen Eis oder zum Pro.ma.rkt, Technik gucken.

Er liest abends vor, kuschelt, bis er selber einschläft, und sagt ihnen, wie lieb er sie hat, weil er gehört hat, dass Menschen einen Therapeuten brauchen, wenn ihre Eltern ihnen nicht oft genug gesagt haben, wie lieb sie ihre Kinder haben.

Mein Mann ist unbeschreiblich anders im Umgang mit unseren Kindern. Vermutlich ist das gut so.

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