Wenn der Partner an einem in seiner Entwicklung vorbeizieht

Beständigkeit ist eine Illusion unseres Geistes, wir verändern uns ständig. Oder abgewandelt nach Paul Watzlawick “Wir können uns nicht nicht verändern”. Ich erlebe es aber oft in der Paarberatung oder Ehetherapie, dass Partner versuchen, auf einem irgendwann liebgewonnenen Status Quo zu verharren. Wie damals, als wir uns kennen gelernt haben. Und daran naturgemäß scheitern müssen. Das ist die eine Seite. Was auch oft vorkommt – einer der Partner entwickelt eine Unzufriedenheit mit der Beziehung und sucht nach neuen Möglichkeiten und Lösungen. Er beginnt sich zu verändern, vielleicht unter Zuhilfenahme externer Unterstützung. Und macht Entwicklungssprünge. Das vergrößert dann den Abstand zu dem Partner, der stehen geblieben ist, weil er mit der Situation vielleicht gut leben kann.

Die Schere wird größer, irgendwann passt sie nicht mehr zusammen

Und damit beginnt dann die Herausforderung. Wer sich verändert, will meistens nicht mehr zum Ausgangspunkt zurück, sondern weiter in die eingeschlagene Richtung gehen. Und bringt mit der Zeit immer mehr Unverständnis seinem Partner gegenüber, der eben stehen geblieben ist. Nach meiner Sicht gäbe es nur ein paar Möglichkeiten, um die Beziehung zu retten:

  1. Der andere Partner macht sich ebenfalls auf den Veränderungs-Weg
  2. Der veränderungswillige Partner regrediert in den Urzustand (klappt meistens nicht)
  3. Das Paar trennt sich

Das hört sich jetzt nicht positiv an, ist so aber meine Erfahrung als Paartherapeut. Und obwohl ich davon ausgehe, dass wir Menschen stets nach einer Bindung streben und ich Partnerschaft toll finde, sehe ich auch in einer Trennung nichts Negatives. Es hat irgendwann einmal gut gepasst. Das Leben ist weiter gegangen, die Partner aber nur bedingt. Und irgendwann passt es nicht mehr, weil sich einer verändert hat. Dann geht es um Neuausrichtung und vielleicht auch um die Frage, ob es mittlerweile ganz neue Parameter für eine Partnerschaft gibt, die in der jetzigen Partnerschaft gar nicht mehr gelebt werden können.

Und genau dann ist es ein für beide Partner guter Schritt, sich das einzugestehen, den jeweils anderen freizugeben, damit das Leben vielleicht besser und lebendiger weitergehen kann, nachdem die Trauerphase über den Verlust der Partnerschaft vorbei ist.


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