Weltfrauentag: Wecke die Tigerin in Dir!

Der Weltfrauentag am 8. März inspiriert. In den sozialen Netzwerken kursieren (Glück-)Wünsche und Hoffnungen, Stolz auf Geleistetes aller Frauen vor uns und Hoffnungen für die Mädchen, die ihr Leben als Frau noch vor sich haben. Im Vorfeld sah ich auf dem Facebook-Profil meiner Freundin Annedore Schiffer Bilder, die sie selbst gemalt hatte.

Eins davon ist wie geschaffen für den Weltfrauentag:

Wecke die Tigerin in Dir!

Annedores Bild erinnerte mich zuerst an ein anderes: „One Second Before Awakening from a Dream Caused by the Flight of a Bee Around a Pomegranate" von Salvatore Dali. Der Surrealist hielt damit 1944 einen Traum fest, den seine Frau Gala ihm erzählt hatte: Das Summen einer Biene, die um einen Granatapfel fliegt, löst in der schlafenden Gala den Alptraum aus, dass zwei Tiger - geboren aus der See hinter ihr - aggressiv auf sie zu stürzen und sie nicht nur mit den Pranken fast erreichen, sondern zusätzlich mit einem Bajonett bedrohen. Der Stich des Bajonettes ist der Stich der Biene, der Gala eine Sekunde später aufwecken wird. Es ist viel los auf dem Bild, wie es in Alpträumen meist der Fall ist. Der Traum steigt aus dem Unterbewusstsein hoch - davon zeugt das Blau der funkelnde See im Hintergrund. Gala ist nackt. Sie schläft. Beides macht sie in den Augen der Betrachterin verletzlich und wehrlos. Doch Gala scheint sich auch im Schlaf ihrer selbst bewusst zu sein, denn sie nimmt sich den Raum, den sie braucht. Sie vertraut. Ihr Vertrauen in sich ist das, was in meinen Augen ihre Schönheit ausmacht.

Im Vergleich dazu ist Annedores Bild handzahm. Es ist keine Abbildung eines Traums. Die Frau auf dem Bild ist nackt, aber ihre Haltung ist geschlossen; sie liegt zusammengekauert vor der blauen See. Sie ist wach und schaut auf die Tigerkatze vor sich, die auch wach ist und die Betrachterin ansieht.

Die Katze im Vordergrund scheint die Frau zu schützen. Ich empfinde den Blick der Katze bedrohlich, provozierend, als wolle sie mich fragen: „Was willst Du von ihr?"

Ich möchte vielleicht einfach nur Kontakt aufnehmen zu dieser Frau. Die bunten Farben auf dem Bild machen mir Mut, die Energie der Farben nährt meine Seele. Vielleicht würde ich gern mit der Frau über unsere gemeinsame Liebe zur See sprechen. Oder darüber, wie sie ihren nackten Körper empfindet. Warum sie sich nicht den Raum nimmt, den sie braucht und der ihr von Geburt an zusteht, so wie Dali´s Frau Gala. Warum sie glaubt, Schutz zu brauchen. Und warum sie ihre innere Kraft, mit der sie so unglaublich viel Gutes in dieser Welt bewirken kann, wie einen Schutzwall zwischen sich und der Welt schiebt. Wovor sie so viel Angst hat, dass sie sich mit ihrer inneren Kraft gegen die Welt richtet. Vor allem gegen die, die sie unterstützen könnten, weil sie auch diese unglaubliche Kraft in sich haben.

Zum Weltfrauentag sollten wir uns dran erinnern: Wir haben diese Kraft in uns, diese Stärke nicht bekommen, um uns selbst zu schützen, sondern um sie zu nutzen, die Welt zu verändern und weiterzudrehen! Diese Aufgabe bleibt uns ein ganzes Leben lang zu erfüllen. In früheren Jahrhunderten hatten die Frauen nicht so viel Zeit wie heute - sie sahen ihre Aufgabe in der Familiengründung, fingen früh an, zogen Kinder auf, sahen ihre Enkel noch - sie drehten das Rad der Welt einen Zacken weiter und mit 45 war vielfach Schluss.

Dank des medizinischen Fortschritts lebt die heutige Generation Frauen doppelt so lange. Wenn mit 45 das „erste Leben" zu Ende geht, ist noch verdammt viel Zeit übrig, die sinnvoll gefüllt werden muss. Da passt glatt noch ein zweites Leben rein. Statt einen Zacken könnten wir das Rad der Welt zwei Zacken weiterdrehen. Doch wie? Womit? Welchen Sinn soll unser Leben denn noch haben, jetzt, wo die biologische Uhr abgelaufen und die Blagen groß sind?

Könnte das der Grund sein dafür, den Tiger zwischen sich und der Welt zu schieben? Missbrauchen wir unsere innere Stärke -aus Langeweile? Weil wir nicht wissen, was wir damit anfangen sollen? Weil wir im Grunde genommen Angst haben vor ihr? Weil wir Angst haben vor der Stärke anderer Frauen - die ja auch berechtigt sein kann, so fies, wie Frauen untereinander sein können?

Ich möchte den Weltfrauentag nutzen und mal sagen, wie dankbar ich dafür bin, meine innere Stärke richtig einsetzen zu dürfen in sozialen Projekten für Mädchen und Frauen auf dieser Welt, deren Leben nicht so luxuriös ist wie meins und die um ihr Dasein und für ihre Rechte kämpfen. Und ich bin dankbar dafür, dass ich andere Frauen kennenlernen durfte, die ebenso wie ich ihrer inneren Stärke vertrauen, die einander unterstützen, satt sich das Leben schwer zu machen.

Eine davon - Ursula Schulz - hat sich im Zeitplan geirrt und den Weltfrauentag kurz mal eben einen Tag vorverlegt. Auf ihrem facebook-Profil zeigt sie, wofür sie ihre innere Stärke einsetzt: Sie unterstützt mit ihrem Team über den Verein „Networker for humanity (NfH)" das Projekt „Intact", das gegen die Beschneidung der Mädchen u. a. in Burkina Faso vorgeht, indem es die Beschneiderinnen zu Aufklärerinnen ausbildet.

Wie Ursula bin ich auch über mein Netzwerk mit dem NfH verbunden. Hier gibt es viele soziale Projekte, für die Frau sich engagieren kann. Und Du? Vielleicht ist dieser Weltfrauentag der Startschuss für Dich: Wenn Du Deinem Leben einen neuen Sinn geben willst und dich mit mir zusammen für ein soziales Projekt einsetzen möchtest, dann lass uns mal reden. Ruf mich an oder schreib mir: [email protected]

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