Weinrallye #60: Wiederentdecktes – Heckenklescher aus bella Italia

In der 60. Ausgabe der Weinrallye geht es also um Weine aus der Vergangenheit. Weine, die uns noch vom Urlaub in Erinnerung geblieben sind. Julia vom German Abendbrot hat sich bereit erklärt, und die Rolle als Gastgeber-Blog übernommen. Vielen Dank Julia.

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Mit meinen 23 Jahren kann ich da aber nicht auf viele Erinnerungen zurückgreifen. Bis heute war ich erst zwei Mal in Urlaub. Im Alter von 12 Jahren war ich in Tunesien, und da hatte ich es noch nicht so mit Wein, oder Alkohol überhaupt ;) Damals habe ich aber den Schwarztee mit Milch für mich entdeckt. Letztes Jahr war ich mit meiner Familie dann in Bibione. Und da wir da mit den Kids unterwegs waren, war der Weingenuss auch eher eingeschränkt. Aber in der Pizzeria wo wir täglich unser Abendessen genossen, trank ich dann nun doch mit meiner Mutter den Hauswein. Der war gar nicht mal so übel für einen einfachen Tischwein. Recht fruchtig, ein wenig Restzucker, milde Säure, sehr trinkfreudig und mit wenig Alkohol.

Die Flasche mit dem Namen: Fiasco

Die Flasche mit dem Namen: Fiasco

Naja, da meine Erfahrung in dem Gebiet recht schwach ist, musste ich mich auf den Spuren der Vergangenheit suchen. Also, was wurde denn früher so getrunken. Für jeden Kärntner ist es mehr oder weniger Pflicht und Tradition mindestens einmal in Italien geurlaubt zu haben. Daher waren die Kärntner Weinkarten und Vinotheken  schon immer stark italienisch geprägt. Was wohl immer schon gerne getrunken wurde, waren die Zuckerwässer-Weine. Asti Spumante und Valpolicella sind da wohl die bekanntesten Vertreter, und erfreuten sich großer Beliebtheit. Diese Weine wurden in den großen Fiaschetto-Flaschen noch am Strand gekauft, der Kofferraum vollgestopft und in die Heimat gekarrt. Fiaschetto ist der Name der bauchigen Flaschen, die im Korbgeflecht gebunden waren. Man nennt dies auch Fiasco-Flaschen! Ich kannte den Begriff selbst nicht, und musste daher mal nachfragen. Vielen Dank dafür an Thomas Sommer und Christin Jordan. Nach dem ich die Frage auf Facebook gestellt habe, kamen dann schnell die Antworten. Matthias Mangold’s Kommentar war wirklich treffend und witzig, und deshalb will und kann ich es euch nicht vorenthalten. Ich darf ihn Zitieren:

Obacht: die Flasche heißt fiasco (mit “c”). Das, was früher drin war, war dann wieder mit “k” …

Da hatten wir dann alle was zu lachen. :D

Das Zeug wurde also in diesen Flaschen in großen Mengen über die Grenzen geliefert, um das Urlaubs-Feeling mit nach Hause zu nehmen. Natürlich erkannte die Gastronomie ebenso das Bedürfnis der Gäste, und lieferten es in noch größeren Mengen an. Die Weine wurde dann bei uns in Kärnten Literweise gesoffen. Meine Mutter erinnert sich noch an die Zeiten, als sie in der Gastronomie begann zu arbeiten, dann ihr damaliger Chef wöchentlich nach bella Italia auf Einkaufstour ging. Der Wein war billig und süß. Die zwei wichtigsten Faktoren zur damaligen Zeit. Aber man wusste damals schon, dass es nur Fussel war, aber getrunken hat man es in den 90er Jahren wie Wasser. Österreichischen Wein gab es fast gar keinen, weil man noch nicht das Vertrauen nach dem Skandal der späten 80er Jahren gewonnen hatte. Die Generation vor mir hat Asti Spumante, Prosecco und Valpolicella gesoffen wie Wasser weil süß und billig war. Heute saufen wir Weine, die trocken bis leicht lieblich sind. Naja, da bleibt nur noch die Frage, was wohl dann die nächste Generation trinkt. Vorschläge eurerseits?


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