Weihnachten in Seenot Teil 3. Das Finale der immerabgedrehten, doch nicht endlosen, vom Weihnachtsstress ablenkenden Geschichte

Am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es nun das Finale der Geschichte “Weihnachten in Seenot” und ich habe einen ersten Vorsatz für 2013, nämlich rauszukriegen, wie man Geschichten für Lau im Amazon-Kindle-Store anbietet. Damit habe ich mich nämlich länger rumgeschlagen, als es gedauert hat, die Story, deren großes, spektakuläres Finale hier nun kommt, zu schreiben. Ich hoffe ihr hattet alle ganz wunderbare Weihnachtstage und taddddaaaa:

Weihnachten in Seenot Teil3

„Piraten voraus!“ kam das Gebrüll der Mannschaft im Chor. Tatsächlich. Ein graues Schiff näherte sich. Ein graues, mit allerlei Kriegswaffen ausgestattetes Schiff, das mindestens dreimal so groß war, wie die MS Santa. „Was sollen wir tun, Weihnachtsmann?“ rief Klaus nach hinten. „Abwarten“, kam die Antwort. Er verstaute seine Liste wieder in seiner Hosentasche und schritt vor zur Brücke, um sich ans Steuerrad zu stellen. „Schalt den Motor aus, wir werden versuchen zu verhandeln.“ Das fremde Schiff wurde mit jeder Seemeile, die es näher kam, größer und schien dem Weihnachtsmann nun statt dreimal, mindestens sechsmal so groß, wie sein eigenes Boot. Das heruntergekommene Militärschiff, mit Schussanlagen in den Seiten, ließ dicke Stricke auf die MS Santa, als sich beide Schiffe nur noch einen halben Meter Abstand voneinander habend im Wasser still standen. Jetzt glitten an den Stricken Männer, die mindestens so gut bewaffnet waren, wie das Schiff selbst, herunter. „Attention! This Boat ist annexed!“ Die Weihnachtsmannschaft wurde in einem Winkel des Decks zusammengetrieben, während sich die Besatzer daran machten ihre Beute zu begutachten. Mit ruhigem Gesicht statt der Weihnachtsmann bei seinen Leuten und dachte nach. Er schwieg auch, als sie an Bord des Feindschiffes gebracht und dort in eine Zelle gesperrt wurden. „Sollten wir nicht etwas tun?“ fragte Klaus vorsichtig seinen Chef und ehemaligen Kaptain, dort eingesperrt und zusammen gepfercht. Der Weihnachtsmann sah ich um, sah die verwirrten und ängstlichen Gesichter seiner Männer und richtete seine Augen dann auf die Armbanduhr an seinem Handgelenk. Schon kurz vor sieben. Mit dem Schlitten war ihm so was nie passiert. Das eine Mal, als er knapp dran war, da kam er diesem Flugzeug etwas nah und musste Notlanden, aber selbst da, hatte er es noch pünktlich geschafft. Aber dass man ihm die Geschenke geklaut hatte, ihm dem Weihnachtsmann, DAS hatte es noch nie gegeben. Das war eine Unverschämtheit sondergleichen. „HEY!! Ich will den Kapitän sprechen!“ schrie er durch die Gitterstäbe, doch die Wache mit ihrem Maschinengewehr patrouillierte weiter unbeirrt vor den Gitterstäben auf und ab. „Heyy!!!“ schrie er nochmals und erntete dafür einen warnenden Blick vom großen mit der Waffe. „Hm“ nachdenkend strich er sich durch den Bart, drehte sich schließlich zu seinen mitgefangenen Gefährten und sprach: „Gut, sie lassen uns keine Wahl. Wir greifen zum Äußersten. Männer!“ woraufhin die Elf Matrosen und Klaus aufstanden. „Wir haben eine Mission. Eine Mission, die ich nun schon seit tausenden von Jahren pflege. Ich habe Geschenke an Kinder geliefert, Schneestürmen zum Trotz, Kometenhageln zum Trotz und selbst in Zeiten von Streik und Inflation. Hier und heute, wird dieses Tradition nicht enden!!“ Er riss die Faust in die Luft. „Männer! Wir werden uns wehren! Männer, macht euch bereit! Wir haben keine Wahl. Wir müssen es tun!“ Beim Blick durch die Reihen erntete er hoffnungsvolle Blicke und einstimmendes Nicken. „Gut“, wurde er wieder ruhiger und drehte sich zur Gitterseite der Zelle. „Seid ihr bereit?“ „Ja!“ kam es im Gleichklang zurück. „Dann los! Singt!!!!!!!!“ Und mit überraschend hohem Stimmchen begann Klaus: „Leise rieselt der Schneeeeeeee!“ und es wurde kälter im Raum, die Wache drehte sich nun endlich um und sah dem Weihnachtsmann in die Augen, der da stand, vor seiner Mannschaft, die im in harmonischer Mehrstimmigkeit Leiser rieselt der Schnee trällerte. Der Blick des Weihnachtsmanns nahm ihn ein, er konnte nicht aufhören zu starren und wippte im Takt des Liedes mit. „Im Herzen wird’s warm, still schweigt Kummer und Harm,“ sangen sie weiter und „Sorge des Lebens verhallt, freue dich, Christkind kommt bald.“ Er konnte sich dem nicht entziehen und ohne die Sprache zu sprechen, sang auch der Wächter schließlich mit „Freue dich, Christkind kommt bald“, legte seine Maschinenpistole auf den Boden und griff zum Schlüssel, um die Zelle aufzuschließen. „Sehr gut, weiter!!!“ verkündete der Weihnachtsmann als er heraustrat und hinter ihm wurde nun „Kommet, ihr Hirten“ angesungen, der ehemals bewaffnete Zellenvorsteher unterstützte den wachsenden Chor mit tiefer Stimme. Und so zogen sie über das Schiff und wurden immer mehr, immer lauter, ein ganzes Herr von Weihnachtssängern. Er ließ sich die geklauten Geschenke von hypnotisch Weihnachtslieder summenden Piraten bringen. Zwischendurch fragte der Weihnachtsmann, wo es zum Kapitän ginge und wurde mit Handzeichen von singenden Piraten in die Richtung der Kapitänskabine geleitet. Dort stand der Piratenkapitän, mit dem Pony an seiner Seite, ganz wie zuvor der Weihnachtsmann auf seinem eigenen Schiff, die Hände am Hals des Pferdchens, es ruhig tätschelnd. Dieser gab seinem singenden Gefolge nun ein Zeichen Abstand zu halten und leiser zu werden. Einen schweren Stiefel vor den anderen setzend, trat er zielstrebig auf die Person neben dem Pony zu. Im Hintergrund erklang derweil „Lasst uns froh und munter sein“ und bei „Bald ist Nikolausabend da“ drehte sich der Piratenanführer zum Weihnachtsmann, der daraufhin stehen blieb, überrascht vom Anblick. Der Kapitän war eine Kapitänin. Eine knapp 30jährige Frau mit kurzen schwarzen Haaren und großen braunen Augen, die ihn mit einem Blick ansah, der sie 20Jahre jünger wirken lies. Traurig und vorwurfsvoll sagte sie: „Ich wollte immer ein Pony! Immer! Jedes Jahr! Und nie hast du mir eins gebracht.“ Der Weihnachtsmann brauchte einen Moment. Er hatte mit vielem gerechnet und das schlimmste befürchtet, aber ein bockiges Mädchen, das längst kein Mädchen mehr war, überstieg all seine Befürchtungen. „Das, das, aber,“ stammelte er verwirrt. „Jedes Jahr habe ich dir einen Brief geschrieben, eine Postkarte oder später eine Email, aber NIE habe ich am Weihnachtsabend mein Pony bekommen!“ Der Chor im Hintergrund klang ab und mit Vorwürfen und Verbitterung aufgefüllte Stille machte sich breit. „Wie heißt du?“ fing sich der Weihnachtsmann schließlich. „Tilda“ antwortete die Kapitänin mit immer noch deutlich hörbaren Mäkel im Ton. „Der Weihnachtsmann griff in seine Tasche und holte seine Wunschliste heraus. Er blätterte einige Sekunden durch das endlose Dokument, während die Stille auf dem Boot weiterbestand. Niemand regte sich, außer der Kapitänin, die ihr Pony weiterstreichelte. „Tilda, Tilda, Tilda…“ flüsterte der Weihnachtsmann, den Namen noch immer in seiner Liste suchend. „Ahh, hier haben wir’s.“ Skeptisch sah er auf die Liste, dann auf die Frau vor ihm und zum Pony. „Dieses Pony ist in der Tat für dich.“ „Ha!“ triumphierte Tilda. Und kraulte den Kopf des Pferdes, das sich bei seiner Besitzerin sichtlich wohl fühlte. „Aber“, schloss der Weihnachtsmann an. „Das hier“, dabei machte er eine Geste mit der Hand, die die gegenwärtige Situation als Ganzes anzeigen sollte, „ist nicht okay.“ Er sah Tilda ernst an. „Nein, du warst nicht brav dieses Jahr! Gar nicht brav!“ Wieder drehte er sich nach hinten, wo seine und Tildas Mannschaft wartend ausharten. „Männer! Singen!!!!!!“ Und „Stille Nacht“ kam es mit 230 Dezibel und Tränen des Schmerzen schossen aus Tildas Augen. „Aufhören!!“ schrie sie und fasste sich an die Ohren. Ihr Trommelfell schien zu reißen. „Aufhören! Bitte!“ Doch die Stille Nacht hallte auf die ein, mit all ihrer Besinnlichkeit. Tilda sank auf die Knie. „Es tut mir leid! Ich wollte doch nur ein Pony!“  Als sie weinend auf dem Boden saß, winkte der Weihnachtsmann der Mannschaft zu, den Gesang zu unterbrechen. „Es tut mir leid!!“ heulte die Kapitänin. Das Pony neben ihr senke seinen Kopf zu ihr, um kurz später ebenfalls traurig und schuldgefühlerfüllt zum Weihnachtsmann aufzublicken. Die großen Pferdeaugen erwärmten das Herz des Weihnachtsmannes und er lenke schließlich ein. „Du hast eine Chance,“ sagte er schließlich und Tilda sah traurig auf. „Was?“ „Du und deine Leute, ihr helft mir die anderen Geschenke zu verteilen und wenn wir pünktlich sind, und wirklich nur, wenn wir pünktlich sind, nur dann…darf du das Pony behalten!“ Sie nickte, die Mannschaft jubelte, die Motoren wurden gestartet und pünktlich zum Fest, fanden alle braven Kinder ihre Weihnachtsgeschenke unter dem Baum. Als sich Tilda und der Weihnachtsmann, nach getaner Arbeit, am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages voneinander verabschiedeten, ermahnte er sie nochmals: „Wenn du nicht brav bist, komme ich nächstes Jahr und nehme das Pony wieder mit!“ Sie rollte mit den Augen, lächelte dann und sagte: „Versuch’s doch, alter Mann!“ Dann verabschiedeten sie sich lächelnd, der Weihnachtsmann kehrte nach Hause, um sich auf in seinem karibischen Paradies vom Stress der Feiertage zu erholen und Tilda und ihr Pony fuhren glücklich und freibeuterisch über die Weltmeere bis ans Ende aller Tage.

Ende



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