Warum du nachts kreativer bist und wie du den Effekt reproduzierst

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Drei Uhr nachts. Oder besser gesagt: drei Uhr früh. Ich sitze hoch konzentriert in meinem Arbeitszimmer; es ist dunkel. Nur der hell erleuchtete Apfel meines MacBook Pro beleuchtet schummrig den Raum. Es ist wieder einmal so weit: ein Arbeits-Flash hat mich erwischt und jetzt erst beginnt meine liebste Zeit, um produktiv zu sein. Noch ein bis zwei Stunden bleiben mir, bevor mein Körper sich mit dem Hunger nach Schlaf melden wird. Genug Zeit für wichtige Projekte, die aktuell leichter von der Hand gehen als untertags möglich wäre.

Vielleicht gehörst du auch zu den Nachteulen und System-Rebellen – und kannst deiner inneren Uhr ebenso dafür danken, dass du nachts kreativer bist.

Dies ist nicht einfach nur eine einfache Entscheidung länger wach zu bleiben. Es ist viel mehr als das. Bevor wir tiefer in das Thema eintauchen und ich dir zeige, wie du diese Produktivitätsschübe für dich nutzen kannst, lass mich mit dem regulären Tag-Nacht-Zyklus beginnen.

Aufgrund kultureller Normen: die Mehrheit von uns verfolgt eine tägliche Routine, die sich nach der Sonne und dem Mond richtet. Wir wachen auf, gehen zur Arbeit, Uni oder zur Küche und machen das, was wir immer tun – in unserem Alltag. Anschließend folgt der Feierabend, in dem wir uns für unsere Schlafenszeit vorbereiten.

Dies ist eine Routine, die genau so für Jahrhunderte hinweg befolgt worden ist. Diese Routine bestimmt auch, wie unterschiedliche Bereiche unseres Gehirns zu den jeweiligen Tageszeiten funktionieren.

Neuronale Hintergründe

Der frontale Cortex dreht ein bisschen durch, wenn wir müde werden. Dieser Bereich des Gehirns ist eine der Regionen, die für Dinge wie Aufmerksamkeit, Pläne, Belohnungen und (am wichtigsten) das Arbeitsgedächtnis verantwortlich sind.

Was ist das Arbeitsgedächtnis? Dies ist das System, in welchem die Daten (also deine Sinneswahrnehmungen) in dein Gehirn transportiert werden. Dort werden diese interpretiert und kategorisiertt. Alles, was du hörst, siehst, riechst, schmeckst und berührst, wird im Vorderhirn aufgenommen, anschließend bearbeitet und anhand vieler verschiedener Kriterien unterschiedlich sortiert.

Wenn du müde wirst (sagen wir zu deiner gewohnten Schlafenszeit), ist dies das Ergebnis von Botenstoffen, die dein Körper produziert, um Dopaminrezeptoren in deinem Gehirn zu blockieren. Dies sind Chemikalien wie Adenosin, welche mit deinem zentralen Nervensystem interagieren und die Produktion von Dopamin auslösen. Dabei handelt es sich um energetisierende Signale, die den ganzen Tag hinweg erzeugt werden, um mit den Dopaminrezeptoren und Dopaminproduzenten zu interagieren. Das Ergebnis? Das Gefühl der Erschöpfung oder schlicht Energiemangel.

Dein Frontalhirn ist zufälligerweise ein wichtiger Speicher von Dopamin. Tatsächlich ist es sogar der Dopamineverarbeiter schlechthin.

Folglich wird deine ganze Energie über den Tag hinweg verbraucht, da der Körper nur so viel produziert, wie du üblicherweise auch benötigst. Anschließend signalisieren Chemikalien deinem Gehirn: „Hey, wir haben ein bisschen wenig Energie hier. Wie wär’s mit schlafen?”

Dein Vorderhirn schaltet einen Gang zurück, schaltet sich aber nicht ab. Nun ist es nicht mehr für so vielen Verarbeitungsprozesse verantwortlich wie zuvor.

Ohne die Konzentration auf neue eintreffende Informationen durch dein Frontalhirn treiben die anderen Bereiche deines Gehirns ihr Unwesen und rücken nun in den Vordergrund, was bildlich gesprochen einem Kabelsalat gleichkommt.

Müdigkeit kann zu mehr Kreativität führen

Warum? Weil es dir ehrlich gesagt in diesem Zustand völlig egal ist.

Anstatt dich also auf die Perfektionierung deiner Arbeit zu konzentrieren (die große Präsentation für morgen, das Ende deines Romans oder was auch immer du so mit deiner Zeit machst), ist dein Gehirn völlig ausgelassen, öffnet alle Schubladen und schmeißt alle möglichen Dinge zusammen. Es ist der besonders intuitive Bereich, der tiefe Sitz deines Unterbewusstseins. Ungeordnete Daten werden vermischt – ebenso wie in einem intensiven Traum. Du kommst nun auf Ideen und Möglichkeiten, die sonst durch dein Frontalhirn blockiert worden wären.

Du erhältst eine wichtige E-Mail, während du an einem Gemälde malst, ein Instrument spielst oder dir Namen für dein neues Unternehmen ausdenkst? Völlig egal, denn dein Frontalhirn hat sich bereits abgemeldet. Dein Fokus ist deutlich stärker auf die kreative Macht deines Unterbewusstseins gerichtet und die Früchte davon kannst du gerade ernten.

Natürlich: Dies ist vermehrt in der Nacht der Fall, weil du deinen Körper trainiert hast, dann müde zu sein.

Es gibt Menschen, die nachts nicht kreativer sind (und auch nachts nicht müde sind oder gar nicht nachts schlafen). Es ist also wichtig zu wissen, dass deine Kreativität nichts mit der Tageszeit zu tun hat, sondern viel mehr mit deinem Energiezyklus.

Du wirst nachts müde? Dein Frontalhirn erhält wenige benötigte energetische Signale. Du wirst dadurch kreativer als sonst.

Diese Phase eignet sich also vor allem für kreative, intuitive Tätigkeiten. Wenn du jetzt an einer rechenintensiven Aufgabe sitzt wirst du jedoch an Leistung einbüßen. Achte also gezielt darauf, welche Tätigkeiten du dir für deine nächtlichen Arbeitsschübe einteilst.

Nicht überraschend: Dein Gehirn reagiert auf Müdigkeit exakt so wie auf Alkohol.

Alkohol hemmt das Frontalhirn fast genauso wie es Müdigkeit tut. Wenn du also den Effetkt von Müdigkeit und Erschöpfung auf deine Kreativität reproduzieren möchtest, kannst du einige Drinks zu dir nehmen – bitte aber verantwortungsbewusst (wie es in der Werbung steht ;-).

Und auch deswegen nicht zu viel, da du sonst andere kritische Bereiche deines Gehirns hemmst. Der Trick besteht darin, etwas Alkohol zu drinken.

Doch was heißt das? Das hängt ganz von dir und deinem Körper ab, aber ein leicht angesäuselter Zustand ist optimal.

Du magst keinen Alkohol (es ist ja unterm Strich auch eine Droge)? Kein Problem: powere dich in deinem Alltag aus (z.B. durch hoch intensives Leistungstraining). Bevor du zu Bett gehst machst du dich an deine Arbeit. Mal sehen, ob dir vermehrt kreative Gedankengänge kommen!

Basierend auf anderen Untersuchungen kannst du ähnliche Effekte erhalten, indem du dich einfach langweilst und deinem Gehirn freien Lauf lässt.

Auch wenn Müdigkeit und Alkohol (als auch die reine Langeweile) deine Kreativität fördern, so blockieren sie dennoch dein Arbeitsgedächtnis und deine Gehirnfunktion zur Verarbeitung zahlreicher Informationen. Beides sollte also in entscheidenden Zeitpunkten vermieden werden. Oben habe ich bereits rechenintensive Aufgaben genannt, es gilt jedoch auch bei der Bedienung von Maschinen, beim Autofahren oder anderen – deine analytischen Fähigkeiten voraussetzenden – Tätigkeiten)

Natürlich ist auch genau der gegenteilige Effekt zu erreichen: trink einen Kaffee.

Eines sollte selbstverständlich sein: Ich lehne unverantwortlichen und übermäßigen Alkoholkonsum – insbesondere bei Minderjährigen – vehement ab.

Die Regel lauert: sei kreativ, nicht dumm.

Alles Liebe,

Benedikt

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