wann wählen wir die „miss forschung“?

spätestens seit wir ein ministerium für „integration“ haben, müsste uns leider klar sein, wie missverständlich das thema in unserer gesellschaft wohl laufen kann.

missverständlich im wahrsten sinne des wortes. denn wenn eine „integrations-miss-wahl“ einen gesellschaftlichen höhepunkt im casino darstellt (siehe bericht sn) – anlässlich der mit erstaunen festgestellt wird, dass die tochter eines österreichischen vaters und einer bosnischen mutter pinzgauerisch spricht (sic!) – müssen wir zur kenntnis nehmen: integration kann auch bedeuten, die werte einer aufgeklärten gesellschaft kurz mal über bord zu werfen, so es sie denn wirklich gegeben hat.

ich nehme es dem organisator erwin josef himmelbauer durchaus ab, dass er sein engagement in sachen integration ernst meint. und ja, integration ist nicht eine angelegenheit nur für verkopfte und theoretische ansätze, sondern durchaus auch für „niederschwellige“ praxis, an der alle teilhaben können. und dass speziell der sport eine starke integrative, also verbindende sache sein kann, ist wirklich nicht von der hand zu weisen.

ausserdem ist auch klar, dass es viel ehrenamtliches engagement braucht, um eine integrations-fussball-wm ins leben zu rufen und wirklich regelmässig derartiges auf die beine zu stellen.

allerdings – frauen als objekte einer wahl über einen laufsteg zu bringen, mal im abendkleid, mal im fussballdress und dann im dirndl? – ist das wirklich das wertesystem, von welchem sich die einheimischen wünschen sollen, dass es die „zuagroasten“ bitte dringend übernehmen sollen? wollen wir genau so verstanden und gesehen werden? motto: „so san mia“?

die neu gewählte miss mirella klammer wird verständlicherweise den gewinn dieses titels als persönlichen erfolg sehen. und das ist auch gut so. die tochter einer migrantin und eines österreichers ist in der mitte der gesellschaft angekommen.

eine emanzipatorische gesellschaft kommt allerdings ohne misswahlen oder misterwahlen aus. menschen auf ihr äusseres erscheinen, auf ihren körper zu reduzieren oder zumindest die aufmerksamkeit darauf zu fokussieren und so nach solchen kriterien zu bewerten, entspricht jedenfalls nicht einem wertekanon einer selbstbewussten partizipation.

was in sachen integration oder migration geht, wäre in anderen gesellschaftlichen kontexten kaum vorstellbar.

oder wären derartige wahlen auch in „seriösem umfeld“ angesagt?

wann wählen wir die „miss forschung“?

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