Wacken 2015: mein Festival-Outfit und Erlebtes

Hallo zusammen, bevor ich anfange, euch von meinem Jahresurlaub zu erzählen, möchte ich euch zeigen, was ein wirkliches Festival-Outfit ist. Von vielen "Mode"-Bloggern konnte man ja sehen, wie sie mit Kleidchen und Blümchen bei Rock am Ring oder dergleichen waren. Ganz ehrlich: Wer sich da mit High Heels und Hippie-Styl zeigt, braucht sich nicht wundern, wenn man komisch angeguckt und ausgelacht wird - egal, ob man alkoholisiert ist oder nicht.
Dieses Jahr auf Wacken sind die Klamotten nämlich mehr als dreckig geworden und die Stiefel, die ich auf dem Bild anhabe, haben es nicht mit nach Hause geschafft. Bilder sagen mehr als Worte: Wacken 2015: mein Festival-Outfit und Erlebtes
Sexy, oder? Mal etwas komplett anderes und vor allem nichts mit modisches. Einfach nur Wacken und an die Situation angepasst. (Unten kommt noch mal ein etwas anderes Bild von mir, welches humaner aussieht.)

Wacken 2015
Dieses Jahr ist ein kleiner Traum von mir in Erfüllung gegangen. Ich war auf Wacken - DEM Metal-Festival in Deutschland. Es war ein Erlebnis. Es war hart. Es war eckelig. Und es war verdammt geil.

Die Vorbereitung
Am Montag sind wir von Baumarkt zu Baumarkt gefahren, um dort das Equipment fürs Camping zu kaufen. Zelt und Luftmatratze hatten wir ja. Aber wir brauchten noch ein paar Kleinigkeiten, die irre wichtig waren. Dazu zählten u. a. eine Lampe für den Zeltaufbau in der Anreisenacht, Besteck, Teller, Wasserkanister, Schalen, Pavillion, ein automatisches Aufblaseding für die Luftmatratzen mit Adapter fürs Auto ... und dann eben Klebeband, Schnurr und andere Kleinigkeiten.
Dienstag ging es dann an den Großeinkauf, damit wir dort auch bzgl. Essen und Trinken überleben. Da es dort keine Möglichkeit zum Kühlen gab, musste eben Dosenfutter herhalten. Ein bisschen Kochen konnte man dank Gasbrenner. Aber viel ging da leider auch nicht. Dennoch konnten wir uns mit den Essen ein vergleichsweise 3-Sterne-Menü machen. Zu trinken haben wir Wasser, Cola, Limo und Bier eingeplant. Viel zu viel. Aber lieber bringen wir ne Menge wieder nach Hause, als letzten Endes nichts zu haben.
Neben den regülaren 180,- € für die Karten pro Nase waren das dann summa summarum zusätzliche 250,- €.
Anreise und 1. Tag
Nachdem wir über dem Tag noch eine ordentliche Mütze voll Schlaf genommen haben, ging es dann 23:30 los. Das Auto war schnell gepackt und mit einem guten Gefühl und ganz viel Hoffnung im Bauch, machten wir uns auf dem Weg gen Norden.
Die ganze Fahrt über haben wir den Himmel und die Wolken beobachtet. Denn die Zeichen standen auf Regen ... verdammt viel Regen. Die Veranstalter haben auf der FB-Seite schon angekündigt, dass man - theoretisch - nicht mehr anreisen soll, weil der Regen das ganze Feld aufgeweicht hat. Dennoch hatten wir nach fast vier Stunden Fahrt Glück und kamen aufs Gelände. Der Himmel sah gut aus, also nichts wie los und Zelt und Pavillion aufbauen. Wir hatten viel Glück. Kaum waren wir fertig, fing es auch schon an, zu regnen. Es schüttet wir aus Eimern und die Sonne war schon aufgegangen.
Nach ein paar Minuten Pause sind wir dann mal das Gelände erkunden gegangen.
"Toll!", dachte ich mir. Endlich sehe ich mal alles und kriege einen ersten Eindrucken vom ... Matsch ... Die erste Ernüchterung kam, als ich bis zu den Knöcheln im Matsch stand. Die ersten Schritte dachte ich mir noch: "Lieber Gott, lass das Aufhören. Ich will net mehr!" Q_Q Später ging das in ein "Scheiße, meine Schuhe sind nicht zu 100 % dicht." über und endete, nachdem ich dann Gummistiefel hatte, in ein "Nur nicht stehen bleiben, einfach weiterlaufen."
Die Toiletten waren in Reichweite, was gut war! Duschen gab es auch - juchu! - und das erste Bier gab es dann gegen 6 Uhr morgens, nachdem wir uns unsere Armbänder und Metal-Bags geholt hatten. Im Regen versteht sich. Zurück am Zelt angekommen, hatten wir Hunger und haben erst einmal versucht, zu grillen. Naja, bei nen Versuch blieb es auch. Das Fleisch war zwar durch, aber ein 4-€-Grill ist eben ein 4-€-Grill. Eine Mütze voll Schlaf musste her. Auf einer Luftmatratze, die undicht war, was uns Daheim nach intensiven Testen nicht aufgefallen ist. Wo kriegen wir jetzt neue Unterlagen her? Im Ort natürlich.
In Wacken gab es nen kleinen Stand von Obi, wo es Unterlagen gab. Davon haben wir gleich zwei mitgenommen und freuten uns, dass wir doch nicht am ersten Tag gleich wieder abreisen mussten, weil wir im Zelt nicht schlafen konnten.
Erstes Problem gelöst, das zweite sollte bald kommen: der Wind war so stark, dass der Pavillion nicht stehen blieb. Wir hatten ihn zwar super gesichert. Jedoch flog er dennoch immer wieder hoch und runter wollte nicht stehen bleiben. Wir sahen und gezwungen, ihn wieder abzubauen und die Trümmer liegen zu lassen. Die Nacht sollte dann zeigen, dass es die richtige Wahl war. Gegen Mittag - ja, es war gerade mal Mittag! - setzten wir uns ins Auto und schliefen. Das war die einzige Möglichkeit, die wir hatten, weil die Unterlagen noch nicht bereit und wir zu faul waren.
Durch einen Zufall haben wir dann unsere Nachbarn kennengelernt. Wir waren noch total verpennt im Auto, als die dann rübergerufen haben, dass wir doch rüberkommen sollen. Da mussten wir nicht lange drüber nachdenken. Mit einem leckeren Bier in der Hand hat man sich dann beschnuppert und für gut befunden. Vor allem, nachdem wir geholfen haben, deren Pavillion vor dem Wegfliegen zu schützen.
Viel haben wir an dem Tag nicht mehr gemacht. Wir waren kurz auf dem Festivalgelände und haben es uns angesehen. Aber für Konzerte fehlte uns dann doch die Kraft.
Die Nacht kam, die Gang auf Toilette war Pflicht und damit auch das Kotzen, was das komische Gefühl aus meinem Bauch vertrieb. Ach ja, die Toiletten ... sehr lecker. Noch nie habe ich so selten auf nen Sitz gesessen und mein Eckel-Faktor ist auch dramatisch gesunken. Lediglich als dann das Klo voll mit Kacke war, war es mir zu viel. Da bin dann selbst ich nicht raufgegangen.

2. Tag
Die Nacht war kalt und der Morgen kam viel zu früh. Dennoch ging es nach einer kleinen Gesichtsreinigung mit nen Feuchttuch erst einmal zum Frühstücksstand und dann auf's Festivalgelände. Die Wacken-Shirts hatten wir uns schon am Tag davor gekauft. Jetzt wollten wir uns alles etwas genauer und mit möglichst wenig Regen ansehen. Mit dem Regen hatten wir kein Glück, aber die Stände waren schon genial. Verhungern oder verdursten tut man dort nicht, wenn man das nötige Kleingeld oder Kontakte hat.
Den Vormittag und Mittag haben wir damit verbracht, uns das Gelände und die Shops genauer anzusehen. Etwas dabei war für uns nicht - bis auf ein paar Bandshirts. Über eine Strumpfhose für die Nacht hätte ich mich gefreut, aber gefunden habe ich keine. Abends ging es dann auf die ersten Konzerte: Feuerschwanz war mit dabei. Eine Stunde ist nur leider für so eine Band viel zu wenig. Dennoch war die Show genial. Allein wegem dem Satz: "Ich wollte Bier und kein Becks!" - kleiner Insider.
Ein paar andere Bands haben wir uns noch angesehen. Aber der Vortag lag noch in den Knochen, sodass wir schlafen gegangen sind. Wacken 2015: mein Festival-Outfit und Erlebtes
3. Tag
Heute war Tag X. Es standen vier Bands an, die wir uns angucken wollten:
  • Ensiferum
  • Oomph!
  • Within Temptation
  • The Bosshoss
Gut, The Bosshoss war ein totaler Flop. Eine schlechtere Band habe ich nie live gehört. Aber die anderen drei waren genial! Endlich konnte ich Ensiferum mal live sehen und mitsingen. Klasse Show! Genauso wie bei Oomph! und Within Temptation. Wacken 2015: mein Festival-Outfit und Erlebtes
Um 3 Uhr morgens sind wir dann ins kalte Zelt gefallen und haben geschlafen.

4. Tag
Nach ein paar Stunden Schlaf haben wir dann angefangen, alles zusammenzupacken. Bands gab es keine mehr, die wir uns angucken wollten. Deswegen haben wir in Ruhe gefrühstückt, sind den Weg noch einmal abgegangen und haben nachgesehen, ob der Schlamm auch gut durchgetrocknet ist. Wir hatten Glück, wir sind einfach und ohne Probleme - und vor allem ohne Traktor! - rausgekommen und waren dann auf dem Weg nach Hause.
Unterwegs gab es ein Mittagessen bei McDoof und eine Pinkelpause und Schlafpause auf nen Parkplatz kurz vor Berlin.

Fazit
Wacken war ein Erlebnis für sich. Es hat Spaß gemacht, dort gewesen zu sein, und es ist eine Erfahrung, die ich gern gemacht habe. Der Schlamm und der Matsch war wirklich heftig. Dennoch, nachdem man sich damit abgefunden hat, hat es auch Spaß gemacht, durch den Matsch zu stampfen und die Leute zu beobachten, wie sie es einem gleich taten. Wacken 2015: mein Festival-Outfit und Erlebtes
Wacken 2015: mein Festival-Outfit und Erlebtes Dennoch stört mich an dem Festival, dass man dort nur zu den Konzerten gehen, essen und Saufen kann. Sowas wie eine Nebenanimation gibt es da leider nicht. Das ist auch einer der Gründe, wieso ich nicht noch einmal nach Wacken möchte. Eine Lebenserfahrung ist es wert und man kann mitreden. Aber mehr auch nicht.

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