Von 4 auf 24. Geschichte der Fußball-EM

Fußball ist Kampf, Dramatik, Emotionen - und Zahlen. Viele, viele Zahlen. So manche Fußballkommentatoren scheinen aufgeschmissen ohne eine umfangreiche Liste an Statistiken. Anzahl der Blümchen auf dem Nachthemd von Christiano Ronaldos Oma? Kein Problem, haben wir da! Es gibt aber durchaus auch sehr interessante Zahlen rund um den Fußball, z.B. um das Event namens Fußballeuropameisterschaft.

Die Fußballeuropameisterschaft 2016 in Frankreich ist die 15. Auflage dieses Turniers. Die erste Ausgabe fand 1960 statt - in Frankreich. Damals waren die Voraussetzungen allerdings ganz andere und das nicht nur, weil man auf dem Fernsehgerät die Trikotfarben noch nicht erkennen konnte. Die Idee eines „Europapokals der Nationen", wie die Veranstaltung damals noch hieß, erschien vielen Fußballverbänden knapp zwei Jahre vor der nächsten Weltmeisterschaft als Verschwendung von Zeit und Ressourcen, übrigens auch dem Fußballverband Westdeutschlands. So dauerte es länger als vorgesehen, bis sich 17 Teilnehmernationen fanden, von denen vier am Ende das eigentliche Turnier in Frankreich ausspielten: die Sowjetunion, Jugoslawien, die Tschechoslowakei und Frankreich selbst.

Die ganze Veranstaltung dauerte 1960 daher auch nur vier Tage, vom 6. bis zum 10. Juli. Am Ende setzte sich die Sowjetunion durch. Beachtet wurde das Von 4 auf 24. Geschichte der Fußball-EM„Spektakel" in weiten Teilen Europas kaum, weder von den Medien noch von den Fußballfans. Erst als der Europapokal der Nationen zu einer offiziellen Fußballeuropameisterschaft erklärt wurde, kam Schwung in die Angelegenheit. Die erste offizielle Fußball-Europameisterschaft, die auch als solche tituliert wurde, fand daher 1968 in Italien statt. Das kommende Turnier ist also die 15. Auflage und die 13. offizielle Europameisterschaft. Gemeinhin hat sich aber durchgesetzt, die ersten beiden Turniere als Europameisterschaften gelten zu lassen. Das tue ich auch. Schwierig wird es wahrscheinlich erst, wenn es darum geht, dass 100. Turnier zu feiern. Falls man dann überhaupt noch außerhalb des Cyberspaces Sport betreibt. Dieses Jahr nehmen 24 Nationen am Turnier in Frankreich teil, 53 Mannschaften haben insgesamt die Qualifikation durchlaufen. Drei der vier Nationen, die das erste Turnier ausgespielt haben, existieren in der Form heute gar nicht mehr. Das sind nur einige Zahlen aus der bewegten Geschichte der Fußballeuropameisterschaft.

11 Zahlen zur EM-Geschichte

9

Länder konnten sich bis dato den Titel sichern und zur besten Nationalmannschaft Europas krönen. Am häufigsten gelang dies Deutschland und Spanien mit jeweils drei Titeln. Dahinter folgt Frankreich mit 2 Erfolgen. Die sehr lange Liste der Nationen, die bisher noch keine EM gewinnen konnte, wird angeführt von England. Sorry.

11

Minuten war das Spiel Frankreich gegen Jugoslawien am 6. Juli 1960 alt, als das erste „EM"-Tor fiel. Der Torschütze war der jugoslawische Stürmer Milan Galić, der in seiner Karriere insgesamt 51 Länderspiele für Jugoslawien absolvierte und dabei 37 Mal traf. Im Vereinsfußball lief er für Partizan Belgrad, Standard Lüttich und Stade Reims auf. Er starb 2014 im Alter von 76 Jahren.

18

Jahre und 71 Tage war der Niederländer Jetro Willems alt, als er 2012 sein erstes EM-Spiel absolvierte. Damit ist er der bislang jüngste bei einer Europameisterschaft eingesetzte Spieler. In diesem Jahr wird kein Niederländer diesen Rekord unterbieten können. Nochmal sorry.

37

Elfmeter wurden bei der EM 1996 in England verwandelt, eine bislang unangefochtene Rekordmarke. Es gab im Laufe des damaligen Turniers 4 Elfmeterschießen, um einen Sieger zu ermitteln, was ebenfalls eine Bestmarke darstellt. Eigentlich nicht überraschend, dass dieses elfmeterlastige Turnier am Ende von Deutschland gewonnen wurde. Den Rekord für die meisten Unentschieden bei Europameisterschaften hält übrigens Italien mit 15 Mal. Auch das ist irgendwie nicht überraschend.

39

Jahre war der bislang älteste bei einer EM eingesetzte Spieler. Die Rede ist von - man kann es sich fast denken - Lothar Matthäus, der im Spiel am 20. Juni 2000 gegen Portugal 39 Jahre und 91 Tage alt gewesen ist. Es war sein letztes Spiel für die Nationalmannschaft und das Ende einer lange erfolgreichen, aber am Ende zu sehr in die Länge gezogenen Ära. Man erinnert sich in Deutschland jedenfalls nicht allzu gerne an diese EM in den Niederlanden und Belgien.

87

Minuten waren in der Partie Jugoslawien - England am 5. Juni 1968 gespielt, als der englische Mittelfeldspieler Alan Mullery des Platzes verwiesen wurde. Es Von 4 auf 24. Geschichte der Fußball-EMwar der erste Platzverweis in der Geschichte der Fußballeuropameisterschaft. England verlor das Spiel. Zwar gibt es Jugoslawien als eine Nation und damit auch als eine Nationalmannschaft nicht mehr, in der Historie der Europameisterschaften wird das Land aber immer sehr präsent bleiben.

259

Punkte holte Spanien bisher in Qualifikationsspielen zur Fußballeuropameisterschaft, so viele wie keine andere Nation. Allerdings nahmen viele Nationen auch an weniger Qualifikationen teil als Spanien. Deutschland liegt mit 227 Punkten auf Platz drei, bei drei Qualifikationsteilnahmen weniger als Spanien und eine weniger als die Niederlande, die mit 231 Punkten den zweiten Rang belegt.

1700

Stadionbesucher hatte das EM-Halbfinale zwischen der Sowjetunion und Ungarn im Jahr 1972. Negativrekord!

1980

war das Jahr, in dem eine Europameisterschaft erstmals ein offizielles Maskottchen bekam. Für das Turnier in Italien wurde eine lächelnde Holzpuppe mit einer in den italienischen Nationalfarben grün-weiß-rot gehaltenen lange Nase und einer Mütze mit der Aufschrift „Europe 80" vorgestellt. Diese Figur, die natürlich Pinocchio hieß, trug unter dem rechten Arm einen Fußball. Dem Gastgeber Italien brachte das Maskottchen kein Glück, dem Gast Deutschland dagegen schon. Das deutsche Team gewann das Turnier. Danke, Pinocchio, du darfst auch gerne mit nach Frankreich kommen.

125.000

Zuschauer waren beim Halbfinale Spanien gegen Ungarn 1964 im Stadion dabei. Das ist nach wie vor Höchstwert und dürfte es auf absehbare Zeit auch bleiben, da aus Sicherheitsgründen heute nicht mehr derart viele Menschen in ein Stadion gelassen werden, zumindest nicht in Europa.

1.386.186

Zuschauer strömten 2012 insgesamt in die Stadien, um die EM-Spiele in Polen und der Ukraine live zu verfolgen. Auch das ist aktueller Rekord.


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