Vom Wollen, Sollen, Können und Müssen

Ich muss sterben. Das ist das einzige, was man wirklich muss. Aber das ist ja nur eine Konsequenz des Lebens an sich und soweit wollen wir es ja in nächster Zukunft nicht kommen lassen. Bei Heike von Heikeland habe ich letztens zwei sehr interessante Beiträge gelesen: In einem Beitrag schreibt sie über das “ich sollte” und  “ich möchte”. Und dann habe ich noch bei Luisa von berlintobali einen tollen Artikel über die Vereinbarkeit von Studium, Familie und Job gelesen. Sie scheint es alles ganz gut unter einen Hut zu bekommen. Ich übe da ja noch :-)Beide Blogs unbedingt lesen! (das nur am Rande)

Alle drei Texte haben mich angesprochen. Auf unterschiedliche Weise, denn sie handeln vom Planen und Loslassen, wenn auch von unterschiedlichen Ansatzpunkten her. Planen, Zukunft, machen. Das sind sehr große Themen in meinem Leben.

Ich sollte: Ich habe auch diese Listen: im Kopf, auf Schmierzettel, im Notizbuch, auf dem Desktop…die To-Do-Listen. Unendliche lange Listen, welche von Tag zu Tag länger werden. Dinge die zu tun, zu planen, zu machen sind. Oder machbar sein könnten. Sowas wie: Französisch lernen oder Englischkurs belegen, mehr für die Uni machen, Kisten aus dem Keller ausräumen, Auto waschen, Zeitungsabo kündigen, Fenster putzen……….und so weiter.

Was mache ich dann am Ende des Tages, wenn ich nach elf Stunden endlich wieder zu Hause bin? Kein Sport – oder zumindest gehe ich nicht mehr ins Fitnessstudio, kein ‘Pflichtbloggen’, keine stundenlangen Lernsessions, kein Haushalt. Was mache ich dann eigentlich? Baby bobbeln und zur Ruhe kommen, die wichtigsten organisatorischen Sachen klären, lieber eine Stunde konzentriert lernen/ bloggen/ Artikel einpflegen und noch ein bisschen das Leben genießen.

Ich muss: Geld verdienen, Kind versorgen, Rechnungen zahlen, Familienkontakte und Freundschaften pflegen, Hin und wieder Wäsche waschen und Geschirr spülen, die Beziehung pflegen. Sich selbst pflegen!

Das sind die Dinge die ich machen muss. Die wichtigsten Sachen, die werden erledigt und der Rest, der oxidiert fröhlich weiter auf den Schmierzetteln rum. Wenn ich mal ‘Zeit’ habe, werde ich wohl mal alle einzelnen Listen zusammenfassen :-) Ich weiß genau so gut wie ihr, dass das nie passieren wird.

Ich würde gerne, oder: das Wollen. Ich bin jemand, der sich beim Planen verzettelt und dann irgendwo kurz vorm durchstarten hängenbleibt. Mir fehlt manchmal der Druck, ganz nach dem Motto: ich habe solange ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe. Aber ich möchte auch nicht alles auf den letzten Drücker fertigbekommen. Also suche ich immer noch nach dem goldenen Mittelweg zwischen Planungsoverkill und Prokrastination.

Ich würde gerne: mein Studium fertigmachen, mehr lesen, mehr schreiben, mehr kochen, mehr fotografieren, mehr Sonne genießen, mehr Spaziergänge mit Baby, mehr Zweisamkeit mit dem Papa, mehr Reisen.

Die Diskrepanz von wollen, müssen, können, wollen und wünschen zu überwinden und im Alltag gleichberechtigt zu vereinbaren ist wohl die hohe Schule des Lebens – da bin ich doch gerne Schüler.

Trotzallem und gerade deswegen  liebe ich Listen. To-Do Listen, Pro/Contralisten, Notizen aller Art und Listen mit den Dingen, die ich gerne machen möchte. Gerne auch als ausformulierte Zukunftsperspektive mit 5-Jahres-Plan!

Wie seid ihr gepolt? Fleißige Listenschreiber oder Spontanentscheider? Planer oder Lass-ich-auf-mich-zukommen-Typ? Ich bin gespannt :-)

p.S.: einen Zettel habe ich noch immer in meinem Mäppchen. Nach diesem Plan wäre ich jetzt mit meinem Studium fertig und würde in Bremen mit einem Master anfangen….dieser Zettel ist jetzt drei Jahre alt. Vor 1,5 Jahren hat sich der Plan geändert. Das Ergebnis kuschelt jetzt mit seinem Papa.

In diesem Sinne: Ahoi!


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