Vom Weihnachtsfest in den Privatkonkurs

Vom Weihnachtsfest in den Privatkonkurs

Dieter Schütz  / pixelio.de

Seit Jahresanfang häufen sich die Berichte über einen ständig zunehmenden Ansturm auf die Schuldnerberatungsstellen. Einerseits haben sich viele Menschen letzte Weihnachten finanziell übernommen, andererseits gibt es immer mehr Arbeitslose, die in der Schuldenfalle stecken. Doch wie kann man Schulden überhaupt vermeiden und wie wird man sie schnellsten wieder los
Laut  ASB Schuldenreport nahmen im Jahr 2012 über 55.000 Personen die Dienste einer Schuldnerberung in Anspruch, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet. Dabei stellte sich heraus, daß Arbeitslosigkeit und der ungeplante Umgang mit Geld die häufigsten Gründe für finanzielle Engpässe und Schulden sind. Die durchschnittliche Höhe der Verbindlichkeiten beläuft sich auf rund 73.500 €, wobei Männer mit 84.000 € im Vergleich zu Frauen mit 57.000 € im Durchschnitt höher verschuldet sind.

Wie verhinderst Du Schulden? 


In meiner Artikelserie - 50 Tipps zum Sparen in allen Lebensbereichen habe ich bereits eine Reihe von konkreten Maßnahmen genannt, wie Du Deine Ausgaben senken kannst. Doch Du kannst noch mehr tun.
Um finanzielle Engpässe und damit möglicherweise entstehende Verbindlichkeiten zu verhindern, muss man sich zu allererst einen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Dazu eignet sich ganz hervorragend das gute alte Haushaltsbuch. Die oberösterreichische Schuldnerberatung hat dazu ein wunderbar einfaches, aber zweckmäßiges Haushaltsbuch konzipiert, das in einer PDF und Excel Version zum Download zur Verfügung steht.
Wenn Du dieses Haushaltsbuch über einen Zeitraum von rund drei Monaten regelmäßig und sorgfältig führst, kannst Du dir bereits ein sehr konkretes Bild über Deine Einnahmen, aber vor allem über Deine Ausgaben machen. Überprüfe ob und wie weit Du Deine Kosten senken kannst. Da es manchmal schwer ist einzuschätzen ob sich die eigenen Ausgaben in einem "normalen" Rahmen bewegen, wurden von der ASB Schuldnerberatung für Singles, Alleinerzieher, Paare und Paare mit Kindern Budgetbeispiele entwickelt, die zur besseren Orientierung dienen sollen.

Was kannst Du tun, wenn Du schon Schulden hast. 


Schulden sind erst dann ein Problem, wenn Du Sie nicht mehr zurückzahlen kann. Viele Menschen machen den Fehler und sehen genau dieses Problem auf sich zukommen und unternehmen aber nichts dagegen. Zuerst kommen Mahnungen, dann die Klagen und kurze Zeit später der Exekutor - doch da ist es ohnehin zu spät. Das Wichtigste ist also RECHTZEITIG aktiv zu werden.
Als Erstes gilt wieder die Devise sich einen Überblick zu verschaffen, wobei wie immer eine Einnahmen/ Ausgaben Rechnung Grundlage aller weiteren Aktivitäten ist. Danach listest Du sämtliche Verbindlichkeiten inklusive Zahlungsstatus, aktuell oder Rückstand, auf. Dazu sortierst Du sämtliche Zahlungserinnerungen oder Mahnungen in einem Ordner. Jetzt wo Du Deine finanzielle Situation kennst, ist es wichtig herauszufinden, welche Einsparungsmöglichkeiten Du hast, um Deine Schulden so rasch als möglich tilgen zu können.
In diesem Zusammenhang bietet das Schuldenhilfswerk mit der Haushaltsbudgetempfehlung ein wirklich großartiges Service an. Mit diesem Analysetool, bei dem Du Deine Einnahmen und Ausgaben online eingibst, wird eine Haushaltsbudgetempfehlung speziell für Dich erstellt und per Email versendet. Auf Basis dieser Empfehlung ist eine vollständige Entschuldung innerhalb von 5 Jahren möglich. Ein Musterbeispiel für solch eine Analyse findest du hier. Ist eine Schuldentilgung innerhalb des genannten Zeitraums nicht möglich, wird Dir der persönliche Besuch einer Schuldnerberatung empfholen.

Wenn Die Schulden zuviel wurden ...


Wenn Du keine realistische Chance siehst, Deine Verbindlichkeiten in einem absehbaren Zeitraum zu tilgen, wenn Dich Deine Schulden bereits in existenziellen Nöte treiben oder wenn Dich Deine Gläubiger bereits klagen, dann ist es dringend Zeit eine Schuldnerberatung (Verzeichnis aller staatlich anerkannten Schuldnerberatungen) aufzusuchen.

Privatkonkurs - Wie geht das?

Es ist zwar nicht immer der Fall, doch wird es aufgrund der finanziellen Situation des Klienten seitens der Schuldnerberatung immer öfter empfohlen -  das Schuldenregulierungsverfahren oder ugs. der Privatkonkurs


Die Voraussetzungen für ein Schuldenregulierungsverfahren sind vielfältig, doch die Wichtigsten sind, dass der Schuldner zahlungsfähig sein muss, kein Unternehmer sein darf und in der Vergangenheit versucht haben muss, seine Schulden außergerichtlich zu regulieren. 
Sind alle formellen Voraussetzungen erfüllt, eröffnet das zuständige Bezirksgericht mittels Beschluss das Konkursverfahren. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Gläubiger Ihre Forderungen anmelden. Nach rund drei Monaten findet üblicherweise die erste und einzige Tagsatzung statt, an der der Schuldner unbedingt persönlich erscheinen muss. 
Im Zuge dieser Gerichtsverhandlung wird die Richtigkeit der Forderungen überprüft und gleichzeitig über einen Zahlungsplan oder Abschöpfungsverfahren  abgestimmt. 
Beim Zahlungsplan muss der Schuldner den Gläubigern eine sogenannte Quote anbieten, die der Einkommenslage der nächsten fünf Jahre entspricht. Diese Quote entspricht meist dem pfändbaren Teil des Einkommens des Schuldners. Gibt es keinen pfändungsfähigen Einkommensanteil kann der Schuldner auch Zahlungen aus dem Existenzminimum anbieten. Wird dem Zahlungsplan seitens der Gläubiger zugestimmt, läuft dieser üblicherweise 5 - 7 Jahre. 
Wird der Zahlungsplan durch die Gläubiger abgelehnt, hat der Schuldner noch die Möglichkeit ein Abschöpfungsverfahren zu beantragen. Dabei verpflichtet sich der Schuldner, den gesamten pfändbaren Teil seines Einkommens an einen Treuhänder zu Gunsten der Gläubigen abzutreten. Das bedeutet, das der Schuldner über einen Zeitraum von 7 Jahren am Existenzminimum lebt. 
Wenn der Schuldner nach 7 Jahren eine Mindestquote von 10 % oder nach 3 Jahren 50% der Konkursforderung kann er auch gegen den Willen der Gläubigen von der Restschuld befreit werden. 

Fazit


In den letzten Jahren erlebten wir aufgrund der Wirtschaftskrise ständig steigende Preise, aber auch laufend höhere Arbeitslosenzahlen. Gleichzeitig wird dem Konsumenten durch geschickte Werbestrategien  und auf den ersten Blick besonders vorteilhafte Finanzierungsmodelle die Anschaffung verschiedener Produkte besonders schmackhaft gemacht. 

Niemals zuvor war es so wichtig, die eigenen Finanzen laufend im Auge zu behalten und zu optimieren. Noch wichtiger ist aber, jede Ausgabe und Anschaffung auf deren Notwendigkeit zu überdenken und gleichzeitig dafür zu sorgen, finanzielle Rücklagen anzulegen und auszubauen. 


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