VIER TAGE VOR VALENTINSTAG

VIER TAGE VOR VALENTINSTAG
THE PROBLEM WITH ME ist eine Geschichte die in fünf Teilen über David Remo erzählt. Ein 20 jähriger Mann der ungern mit andern Menschen in seinem Umfeld kommuniziert. In der Zeit vor Valentinstag erlebt er seine Gefühle seit langem wieder in einer interessanten und bislang unbekannten Form. Versucht er diese zu verdrängen und zerbricht irgendwann daran oder lässt er sich auf jemanden ein und beginnt einen neuen Lebensabschnitt? 

VIER TAGE VOR VALENTINSTAG
Wir schreiben den 10.02. Für mich ein ganz normaler Arbeitstag im Büro. Das bedeutet um 6:30 Uhr aus dem Bett vom Discounter, für Lebensmittel um die Ecke quälen nachdem man die Nacht auf einer alten Matratze aus Großmutters Dachboden verbracht hat. Eine Bettwäsche die man von der wertesten Mutter zu Weihnachten per Post zugesandt bekommen hat komplettiert das Bild. Im Bad angekommen putze ich mir mit Widerwillen die Zähne, 2 Minuten später schiebe ich mich unter die heiße Dusche während ich meine Lieblings-Playlist höre, die ich mir mühselig aus dem Internet zusammengestellt habe. Kleidung spiegelt die Persönlichkeit wieder, kann dich reich, arm, selbstbewusst oder total schüchtern wirken lassen. Gut das ich der Typ Mensch bin der genau zwei Hosen und 20 T-Shirts im Schrank hat und diese immer abwechselnd anzieht. Ich richte meine Haare, schnappe mir meinen Laptop der meiner Arbeitgeberin gehört und schiebe mich unmotiviert aus meiner Wohnung im dritten Stockwerk eines Wohnhauses in dem sich seit 1987 genau nichts verändert hat. Das höchste der Gefühle an Modernität sind Bewegungsmelder im Treppenhaus um Strom zu sparen. Man könnte eigentlich sagen ich stehe mit 20 Jahren voll im Leben und bin erfolgreich, nicht wahr? Damit alle Anderen meinen Erfolg sehen und spüren laufe ich über die Straße zur Bushaltestelle. Ich verschwende meine Zeit im Bus nicht mit einem sinnlosen Spiel oder Musik. Ich beobachte die Umgebung und die Menschen die mich umgeben. Nach einer halben Stunde in einem Fahrzeug mit menschlichen Wesen, die mich alle nichts angehen und ich mich eher mit der Verkäuferin im Baumarkt über Nagellack unterhalte als mit irgendjemanden hier ein Wort zu wechseln. Ich betrete die heiligen Hallen der übertriebenen Outfits und überbezahlten Chefleuten. Ich arbeite als Texter für ein großes Modemagazin. Einfach gesagt bekommt man Textteile, Ideen und Bilder auf den Schreibtisch geklatscht und soll das Ganze in einen brauchbaren Artikel umwandeln. Wie ich auf diesem Job gekommen bin weiß ich bis heute nicht, da ich genau gar nichts mit Mode am Hut habe. Das Gebäude ist einfach gesagt ein Betonkasten in dem man hier und dort ein bisschen Glas untergebracht hat. Zuerst geht man auf einem weißen Marmorboden zum Lift, der mich von Montag bis Freitag in den 15 Stock befördert. Dort angekommen warten weitere 3 Türen aus Glas, bis ich an dem Empfang des Magazins vorbeikomme. Genau an diesem Platz sitzt Milas. Wie schon erwähnt rede ich mit Keinem und Keiner redet mit mir. Sollte es trotzdem jemand probieren fällt die Antwort eher spartanisch aus. Zurück zu Milas. Er kommt aus Dänemark, hat blonde Haare und blaue Augen. Das ist soweit alles was ich weiß. Würde ich so wie jeder Andere richtig funktionieren, würde ich „Hallo“ sagen. Aber so ist es nunmal nicht. Ich setze mich auf meinen Stuhl, gebe den Laptop mit einem gekonnten Griff auf den Tisch und bewundere den Stapel an Arbeit der sich vor mir auftürmt. Das erste Thema muss sich natürlich um diesen neuen Trend „Liebe“ drehen. Was passiert wenn man einem Typen, der Jeden und alles menschliche verabscheut und nebenbei auch noch keinen Partner hat, einen Artikel über Partnerschaft schreiben lässt. Nichts. Der Umschlag mit dem Thema wird einfach am anderen Ende des Büros platziert und nach dem Motto: „Was ich nicht sehe, geht mich nichts an“ professionell ignoriert. Vielleicht stellst du dir jetzt die Frage was ich mit einem Mann als Partner will? Wahrscheinlich hast du diese eine Biologiestunde verschlafen oder willst es nicht verstehen. Ich, David Remo suche einen männlichen Partner der mit mir mein Leben verbringt. Das Wort „suche“ beschreibt in diesem Kontext eine Möglichkeit die nicht eintreten wird. Faszinierend was es auf dieser Welt alles gibt, nicht wahr? Nachdem wir uns jetzt ja schon persönlich kennen, kann ich dir auch verraten das Milas genau mein Typ wäre. Es ist jetzt 17:30 Uhr, der Stapel an Arbeit wurde nach bestem Wissen und Gewissen abgearbeitet. Übrig bleibt nur mehr dieser eine Artikel. 

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