Viel Poesie war da nicht

Viel Poesie war da nicht Nachdem gestern alle Arbeiten erledigt waren, die ich mir vorgenommen hatte, spazierte ich von Zollikerberg nach Zürich. Mein Ziel war der Hafenkran an der Limmat, der jetzt ja fertig montiert ist. Meine Laune war gut, See und Fluss von blitzendem Blau, ich nahm mir unterwegs vor, den Kran toll zu finden; schliesslich riskiert man andernfalls, als nicht-weltoffen zu gelten, als Bünzli und Kunstmuffel. Dann war es soweit, und ich war... enttäuscht. Ich finde diesen Kran kein Problem, mich stört zum Beispiel nicht, dass er mit Steuergeldern aufgestellt wurde. Und ob er Kunst ist oder nicht, ist mir schnuppe. Bloss - ich hatte ihn mir imposanter vorgestellt. Und irgendwie passt er zu gut an den Fluss. Man hätte ihn irgendwo auf einer grünen Wiese montieren sollen, das wäre viel frecher gewesen. Zudem ist die Assoziationskette, die er auslöst, halt recht simpel; sie wurde einem in den letzten Monaten derart oft vorgekäut, dass man nur noch gähnt: "Hafenkran gleich weite Welt, Zürich jetzt auch weite Welt, Zürich neuerdings Meerstadt, fertig Binnenmief und -muff." Viel Poesie war da nicht. Ich drehte ab, freute mich fünf Minuten später an der Weite des Sechseläutenplatzes, der nach Ostern mit einem Riesenfest eröffnet wird, und hatte das Kränli bereits vergessen.
PS: Das doofste Mainstream-Argument für den Kran, das ich circa 100-mal gehört und gelesen habe: "Er lohnt sich schon allein, weil er Diskussionen auslöst." Hat sich dann also auch die Minarett-Initiative gelohnt - weil sie Diskussionen auslöste? Ist Diskussionen auslösen ein Wert in sich? Und wie tief waren denn die Hafenkran-Diskussionen? Für mich waren sie albernes Links-Rechts-Gezänk, meist ging es ums Geld.

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