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„Wo ist Deine Nase?“, frage ich. Du zeigst auf Deine Nase. „Wo sind Deine Ohren?“ Du zeigst auf Deine Ohren und suchst gleich danach unter meinen Haaren nach meinen Ohren. „Wo sind Deine Augen?“ Vorsichtig geht Dein Fingerchen Richtung Auge. Und dann piekst Du sogleich ziemlich unsanft in meines. „Und wo ist Dein Mund?“ Du reißt Deinen Mund bis zum Anschlag auf und zeigst mit dem Finger hinein. Frage ich nach Deinem Bauch, ziehst Du Dein Shirt hoch und haust auf Dein Bäuchlein. Auch sämtliche andere Körperteile zeigst Du mir stolz, wenn ich danach frage.

Du fütterst Deine Puppen mit einem Fläschchen oder mit dem Löffel. Du kuschelst mit ihnen, gibst ihnen Küsschen – vielmehr sabberst Du sie von oben bis unten voll – und Du fährst sie im Puppenwagen hin und her. Dein neues Wort ist dementsprechend „Babää“, das Du immer laut rufst, wenn Du Deine Puppe -Dein Baby – gesichtet hast. Du versuchst auch immer verzweifelt die Kleidung Deiner Puppen selbst anzuziehen.

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Manchmal kochst Du in der Spielküche auch etwas für mich und fütterst mich damit. Oder schüttest mir ein imaginäres Getränk aus Deiner Kanne in einen Becher und machst dabei „Fffffft“.

Du bringst etwas in den Mülleimer, wenn ich Dich darum bitte und applaudierst Dir danach selbst. Noch größere Begeisterung zeigst Du nach jedem Duplo-Stein, den Du auf einen anderen gesetzt hast. Jedes mal rufst Du laut „Jaaaa!“, wirfst die Arme in die Luft und klatschst in die Hände.

Wenn es heißt: „Wir gehen nach oben!“, bist Du die Erste, die im Affenzahn die Treppe hoch klettert. Du lachst Dich kaputt, wenn Dein Bruder Dir hinterherläuft und könntest dieses Spiel stundenlang spielen. Du tachelst mir eine, nur um gleich darauf „Ei“ zu machen oder zu pusten.

Du würdest den ganzen Tag Quetschies vertilgen, wenn ich Dich lassen würde und wenn Dein Bruder Schokolade isst, bettelst und jammerst Du so lange, bis er Dir ein (mikroskopisch kleines) Stück abgibt.

Du warst jetzt über einen Monat lang krank mit allerlei Zeugs, die Nächte waren dementsprechend schlecht, die Laune auch. Aber jetzt geht es endlich bergauf, nur ein paar Backenzähne quälen Dich gerade.

Deine Haare werden immer dichter und manchmal denke ich, wir müssten sie mal in Form schneiden lassen. Du trägst Größe 80-92, was mich immer wieder staunen lässt, wie unterschiedlich die Kleidung doch ausfällt. Wickeln hasst Du und wirst jedes Mal sauer, machst dabei entweder einen auf Seestern oder strampelst wie wild. Auch sonst wirst Du gern sauer, wenn Dir etwas nicht passt und das zeigst Du sehr deutlich. Ich befürchte, Du hast Dir schon so manches bei Deinem Bruder abgeguckt. Aus Deinem „Nein“ ist inzwischen ein langgezogenes „Nääää“ geworden.

Ansonsten ist Deine Standardantwort auf alles nach wie vor ein kurzes, knappes „Ja!“.

Jeden Tag bringst Du mir das Telefon und willst mit „Mmma“ (Oma) und „Papa“ (Opa) telefonieren und rastest jedes Mal vor Freude aus, wenn sie abheben.

Ach, und noch was:

„Ja, sie ist wunderschön, da gibt’s nur ein Problem. Sie kann nicht tanzen.“

Du tanzt jetzt immer. Und Dein „Talent“ dafür hast Du leider eindeutig von mir. Tut mir Leid. Obwohl – Dein Papa ist darin noch schlechter. So oder so: Du hast den Anti-Rhythmus voll im Blut. Ganz im Gegensatz zu Deinem Bruder, der den Groove hat. Vielleicht muss ich aber auch einfach mal wieder seine Playlist rauskramen. Dann könnte das noch etwas werden.

Mein kleines Mädchen – so schnell wirst Du groß! Manchmal finde ich es ein bisschen schade, andererseits kann ich es kaum erwarten zu erleben, wie Du die Welt eroberst!

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