Vegane Rezeptbücher, zwei Buchtipps, Verlag Das Wort, Marktheidenfeld

Vegan zubereiten und kochen, schmackhaft und nahrhaft, ist heute kein wirkliches Problem - diese beiden Rezeptbücher helfen dabei!

Da will ich endlich loslegen, diese Buchbesprechungen zu schreiben, und lese mich schon wieder fest (diesmal auf den einleitenden Textseiten). Ich möchte das als Stimmungsbild hier einmal einschalten. Die beiden Bücher habe ich freundlicherweise von der Buchmesse Frankfurt mitbekommen - das ist schon fast fünf Monate her. Seitdem habe ich immer wieder mit Freude darin geblättert - und vor allem: das eine oder andere mit Freude nachgekocht oder -bereitet. Die Freude von Menschen, die davon mitessen "durften" war nicht geringer ... Jetzt aber möchte ich endlich mein Versprechen einlösen und diese beiden Werke so besprechen, dass sie hoffentlich noch mehr verbreitet werden ...

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Das "tierfreundliche Kochbuch" (TF) ist 2009 in der 4. Auflage erschienen, "Tiere leben lassen" (TL) 2006 in der 2. Auflage, sodass dies vermutlich das ältere ist (leider ist das ursprüngliche Erscheinungsjahr nicht angegeben). Die beiden Bücher ergänzen sich, sie beide zu benutzen steigert die Vielfalt der Ideen und Anregungen. Die Anordnung ist unterschiedlich - das eine (TF) ist alphabetisch nach den Hauptbestandteilen angeordnet - von Äpfel bis Zwiebeln, danach noch "Gemischtes Gemüse" und "Früchte und Desserts"; in dem anderen (TL) sind die Rezepte in Kategorien zusammengestellt: Leckere Schnellgerichte - Herzhaft und gut - Mediterrane Gerichte usw. bis zu Desserts, Süßspeisen - Kuchen, Gebäck. Aus beiden Sammlungen habe ich Rezepte ausprobiert. "Tiere leben lassen" beginnt mit einigen Seiten mit praktischen Tipps (Grundrezepte für Pellkartoffeln, Nudeln, Soßen, Produktinformationen beispielsweise); im "tierfreundlichen Kochbuch" gibt es diesen allgemeinen Teil nicht, statt dessen eine Beilage "Soßen, Dressings und Dipps".

Klar, die Bücher haben eine "Mission". Rasch stößt mensch auf die Gabriele-Stiftung, die sich, mit urchristlichem Impuls, für die vegane Landwirtschaft einsetzt. Ich empfehle aber, es von der praktischen Seite her anzugehen, in den Büchern zu blättern, sich anregen zu lassen und ein Rezept oder mehrere auszuprobieren. "Wir möchten insbesondere denjenigen, die von Fleischnahrung Abstand nehmen wollen, die Umstellung erleichtern, indem wir ihnen eine große Vielfalt an schmackhaften Rezepten anbieten". Das  ist in jedem Fall gelungen! "Bei allen Rezepten dieses Buches wurde aus Achtung und Liebe zu den Tieren auf Eier, Milchprodukte und andere Zutaten tierischen Ursprungs verzichtet".

Allen Rezepten ist auf der rechten Seite ein ganzseitiges Farbfoto zugeordnet; kleinere Bilder auf der Textseite links zeigen einzelne Arbeitsschritte. Das Blättern in den Büchern - insbesondere für den, der die Gewohnheit hat, von hinten zu blättern - wird so zu einem ersten Genuss. Die Gerichte sind sehr ansprechend fotografiert, ohne dabei überdreht (kunstvoll arrangiert) zu wirken. Die Texte sind ganz angenehm geschrieben und gegliedert, sodass - nach meinen praktischen Erfahrungen geurteilt - jede-r damit zurecht kommen kann (und das kann man wirklich nicht von jedem Rezeptbuch sagen)!

Beides ist zu finden: die Beschreibung einer einfachen Alltagsküche, aber auch Anregungen zu besonderen Geschmacksverbindungen, innovative Rezepte. Zu letzterem möchte ich als erprobtes Beispiel "Topinambur-Apfel-Salat" (TL S. 132) nennen. Auf die Idee wäre ich nicht gekommen, Topinambur und Apfel zu kombinieren - das Ergebnis hat mich aber überzeugt und ist leicht zu erreichen. Dünne Scheiben von Topinambur (ungeschält, nur gebürstet) werden mit dünnen Apfelscheiben auf einem Teller gefällig angeordnet und mit einer Soße aus Olivenöl, Apfelsaft, Senf, Salz, Pfeffer beträufelt. Zum Garnieren sind Haselnüsse angegeben, aber mensch kann ebenso gut andere Kerne verwenden, z.B. angeröstete Sonnenblumenkerne.

 

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Und ein Beispiel für einfache Alltagskost: Gebratene Zucchini mit Kräuterdip (TK 90). Die Zucchini werden der Länge nach geviertelt oder geachtelt und in etwa 4 cm lange Stücke geschnitten (also nicht in Scheiben, wie es vorher in meiner Gewohnheit war, also habe ich auch hier etwas lernen können), dann in etwas Olivenöl 3 Minuten angebraten und nur mit Pfeffer und Salz gewürzt . Den Kräuter-Dip kann man je nach Jahreszeit und vorhandenen Möglichkeiten variieren, auf der Grundlage von IBi-naise (einem veganen Mayonnaise-Ersatz, Bezugsquelle angegeben). Hier noch ein "Einfach-Beispiel aus dem anderen Buch: "Gebackene Hokkaidoscheiben" (TF 60): Ein halbierter und ausgehöhlter Hokkaidokürbis wird in Scheiben geschnitten (wodurch mehr oder weniger Halbringe entstehen). Diese werden mit Olivenöl beträufelt und gewürzt (Salz. Pfeffer, Rosmarin z.B.), dann auf ein Backblech gelegt und etwa 20 Minuten bei 220 Grad gebacken - mehr nicht ...

Der "Renner" unter den ausprobierten Gerichten aber war das (keineswegs übermäßig süße) Dessert, das den netten Namen "Ofenguck" hat (TL 162). Im Grundsatz werden Schichten aus Brotwürfeln und geriebenem Apfel im Ofen überbacken - mehr verrate ich nicht, lesen Sie es selber nach!

Ich hoffe, Sie haben einen kleinen Eindruck gewonnen: Diese Rezeptbücher sollten Sie haben und praktisch erproben!

Text und unteres Foto: Dr. Helge Mücke, Hannover; die beiden oberen Bilder geben die Titelgestaltung des Verlages wieder; das untere zeigt beide Bücher aufgeschlagen (Seiten zu Ofenguck und Hokkaido-Puffern und -scheiben).

Die Titel: (1) Das tierfreundliche Kochbuch. Hin zur Natur. Verlag Das Wort, Marktheidenfeld, 4. Aufl. 2009. Euro 24,- (2) Kochbuch Tiere leben lassen. Vegetarisch und vegan kochen. Verlag Das Wort, Marktheidenfeld, 2. Aufl. 2006. Euro 24,- 

 


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