Vater sein dagegen sehr

„Bierselige Horden singender Männer, ein ganzes Volk Männer, nur Männer fahren ins Grüne. Männer aus allen sozialen Schichten, Männer, nur Männer wollen unter sich sein! Ledig der Röcke und Lockenwickler, wollen nur weg von der Brust, frei vom Strickstrumpf, dem Abwasch, dem Haar in der Suppe, wollen außer sich sein und ins Grüne, mit Flaschen und Stullen, Kuhglocken und Trompeten wollen sie die ganze große Sau rauslassen, herrlich, selbstherrlich und abgenabelt von Muttern sein.“ So beschreibt der im vergangenen Monat verstorbene Günter Grass in seinem Roman “Der Butt” den Vatertag und lässt keinen Zweifel daran, dass er davon nicht viel hält. Und in der Tat lässt es tief blicken, wenn am Vatertag erheblich mehr Schlägereien als an anderen gewöhnlichen Tagen verbucht werden – Schnaps, Bier und anderen alkoholischen Getränke lassen grüßen. Auch die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle erreicht einen traurigen Jahreshöhepunkt und steigt auf das Dreifache des Durchschnitts der sonstigen Tage an. Was soll ich sagen? Bei soviel Tristesse muss erst einmal Wilhelm Busch herhalten:

“Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.

Ersteres wird gern geübt,
Weil es allgemein beliebt.
Selbst der Lasterhafte zeigt,
Daß er gar nicht abgeneigt;
Nur will er mit seinen Sünden
Keinen guten Zweck verbinden,
Sondern, wenn die Kosten kommen,
Fühlet er sich angstbeklommen.
Dieserhalb besonders scheut
Er die fromme Geistlichkeit,
Denn ihm sagt ein stilles Grauen:
Das sind Leute, welche trauen.”

Dass derartige Befürchtungen nicht ganz unbegründet sind, darauf hat schon Loriot in ausgesprochen anschaulicher Weise in einem Zeichentrickfilm hingewiesen:

In diesem Sinne wünscht Opa allen Vätern und Großvätern einen schönen Vatertag.


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