Vajrakila – vier Nägel

GyuLugPhurba_VajrakilaDer tibetische Name für Vajrakilaya ist „Dorje Phurba“. Zunächst einmal bedeutet „Phur“ das Gewahrsein der Wahrheitssphäre. Das bedeutet, wenn jemand alle Phänomene des Daseins – diese unbelebte Welt und alle lebenden Wesen, die darin enthalten sind – wahrnimmt, ist „phur“ die Bestätigung, dass nichts davon wahre, inhärente Existenz besitzt. Es ist weder nicht existent, noch nicht-existent oder beides. Es ist frei von allen Begrenzungen des Verstandes. Es ist nichts anderes als die Sphäre der absoluten Wahrheit. „Ba“ bezieht sich auf das makellose, ursprüngliche Gewahrsein, das man im Zustand der meditativen Versenkung verwirklicht. Die Natur dieses Gewahrseins ist leer, offen, selbstleuchtend klar und ungehindertes Mitgefühl. Das ist Rigpa. „Dorje“ (skt. Vajra) bezieht sich ebenfalls auf die Wahrheitssphäre, die frei ist von jeglicher Künstlichkeit oder Begrenzung. Vom inneren Standpunkt sind die Qualitäten des Dorje siebenfach: nicht zu beschädigend, unzerstörbar, beständig, solide, wahr, ungehindert und unbesiegbar – unwandelbar in den drei Zeiten.

Die vier Arten des Phurba

Es gibt vier Arten von Phurba. Der erste ist der Phurba objektiver Erscheinung, was nichts anderes ist als die Sphäre der Wahrheit, frei von Ausschmückung. Der zweite ist der innere Phurba, welcher der erwachte Geist des Bodhicitta ist. Diese beiden sind untrennbar eins. Der äußere Dharmadhatu und der innere Bodhicitta-Geist in Vereinigung, ergeben den dritten Phurba. Dies ist der ultimative Phurba der Wahrheitsnatur. Schließlich ist der vierte Phurba der materielle, substanzielle Phurba, der entweder aus Eisen, Kupfer, Holz oder was immer auch gemacht sein kann – das aktuelle Utensil.
Wie werden diese Phurbas nun genutzt? Wo stechen sie zu, greifen sie an? Der erste, welcher der Phurba der Wahrheitssphäre – des Dharmadhatu – ist sticht bei den objekthaften Erscheinungen. Er greift die falsche Auffassung des Greifens nach wahrer, inhärenter Natur der objekthaften Erscheinungen an, sodass man begreift, dass die objekthaften Phänomene nicht wahr sind und ihre Natur leer ist. Der zweite Phurba greift innerlich an. Er sticht in das Greifen nach einem Selbst, das Ergreifen der Skandhas oder Aggregate, in die Meinung, diese hätten wahre, inhärente Existenz. Durch die Verwirklichung des inneren Phurbas des Bodhicitta-Gewahrseins realisiert man die Selbstlosigkeit. Der dritte Phurba, der auch der Phurba der letztendlichen Wahrheitsnatur ist, greift das dualistische Greifen und Anhaften an. Wenn dies ausgelöscht ist, verwirklicht man die Natur der nicht-dualen ursprünglichen Weisheit, der unteilbaren uranfänglichen Weisheit. Der vierte, der substanzielle Phurba, sticht in den Linga – die Teigfigur, die der Repräsentant für die Feinde der Lehre und jene mit extremer Negativität ist. Auf diese Weise wird ihr Bewusstsein von ihrem negativen Zustand befreit und sie können in reine Bereiche geleitet werden.
Dies ist eine extrem kurze Erklärung von der Bedeutung der vier Phurbas. Das Thema ist sehr tiefgründig und würde längere Zeit in Anspruch nehmen, um es tiefgehender zu erklären. Tatsächlich gibt’s einen eigenen Band, der sich jedem einzelnen widmet. Diese extrem kurze Erklärung ist als ob man vom Titel jedes Bandes spricht.

Vom 5. – 7. Feb. 2016 findet im Ngakpa-Zentrum die Dogpa-Praxis des Vajrakilaya statt. Vom 6. – 8. März 2016 gibt Lama Norbu Tsering Rinpoche die Übertragungen in den Manjushri Yamantaka und den Vajrakilaya Namchag Putri aus dem Schatzzyklus des Tertön Dudjom Lingpa. Näheres bei den Veranstaltungen.

Hier eine kleine, aber feine Fachliteratur über Vajrakila ganz allgemein:

A Bolt of Lightning from the Blue: The vast commentary on Vajrakila that clearly defines the essential points (Khordong Commentary Series)

A Bolt of Lightning from the Blue: The vast commentary on Vajrakila that clearly defines the essential points (Khordong Commentary Series) Martin Boord macht durch seine Übersetzung ins Englische erstmals das Phur ‘grel ‘bum nag und andere verwandte Texte einer größeren Öffentlichkeit zugänglich. Das Phur ‘grel ‘bum nag besteht aus Erläuterungen von Padmasambhava, Vimalamitra und Shilamanju. Es entstand während einer konzentrierten religiösen Klausur der drei Acarya in Nepal vor mehr als zwölfhundert Jahren und wurde an Yeshe Tsogyal überliefert. Dieser bemerkenswerte enzyklopädische Text markiert den Beginn der tantrisch-buddhistischen Praxis der zornvollen Visualisationsgottheit Vajrakila. Er stellt den wichtigsten Kommentar zu den Kila-Riten dar. Eingeschlossen in diese Publikation sin(…)


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