Ursula Pfistermeister: Nürnberg

Wolfgang Krisai: Faber-Castell'sches Schloss in Stein bei Nürnberg. Gezeichnet mit Faber Castell PITT Artisti Pen black fine und Faber Castell Albrecht Dürer Farbstiften, 2016.

Dieses in 4., verbesserter Auflage 1991 erschienene Buch vermittelt einen interessanten Einblick Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Dabei ist der Aufbau höchst ungewöhnlich:

Eine Geschichte der Stadt in Zitaten

Zunächst sind auf 70 Seiten zahlreiche Zitate bedeutender Persönlichkeiten aus Nürnberg versammelt, die die verschiedensten Aspekte der Stadt behandeln. Dazwischen sind historische Ansichten der Stadt eingestreut.

Abbildungs- und Textteil

Danach folgen 60 Seiten, auf denen jeweils eine Seite erläuternder Text einer Farbabbildung gegenübersteht.

Schließlich folgt ein Informationsteil von weiteren 60 Seiten, wo Geschichte, Architektur, Musik, Brauchtum und Kulinarik überblicksmäßig behandelt werden.

Was ist mir besonders aufgefallen:

Blütezeit im Spätmittelalter

Nürnbergs Blütezeit waren das Spätmittelalter und die Renaissance. Man denke an Albrecht Dürer, Hartmut Schedels Weltchronik, Veit Stoß oder Adam Kraft. Kaiserliche Privilegien ließen den Handel und das Handwerk aufblühen, man war der zentrale Umschlagplatz des Fernhandels in Deutschland, metallverarbeitendes Handwerk brachte es zu höchster Blüte. Ein aus Patriziern gebildeter Stadtrat regiert offensichtlich mit großem Geschick.

Metropole der Bleistifterzeugung

Doch dieses Patriziat nützte im 17. und 18. Jahrhundert seine Rechte so sehr aus, dass die Mitbürger unter einer immensen Steuerlast zusammenzubrechen drohten. Wer irgendwie konnte, verließ die Stadt. Um 1800 war Nürnberg trotzdem de facto bankrott, Opfer der eigenen Misswirtschaft. Erst das 19. Jahrhundert, wo Nürnberg zu Bayern kam, brachte neuen Aufschwung. Man denke an die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth oder an die Bleistifterzeugung von Faber-Castell.

Zu 90 Prozent zerstört

Im Zweiten Weltkrieg wurde die historische Altstadt von Nürnberg zu 90% zerstört, danach in Anlehnung an die historischen Gegebenheiten wieder aufgebaut. Das Buch weist immer wieder darauf hin, was von den heute bestehenden Bauwerken alt ist und was nach 1945 erneuert.

Ursula Pfistermeister: Nürnberg. Zauber einer unvergänglichen Stadt in Farbbildern und alten Stichen. 4., verb. Aufl., Carl-Verlag, Nürnberg, 1991. 199 Seiten.

Bild: Wolfgang Krisai: Faber-Castell’sches Schloss in Stein bei Nürnberg. Gezeichnet mit Faber Castell PITT Artisti Pen black fine und Faber Castell Albrecht Dürer Farbstiften, 2016. – In einem kleinen Nebengebäude des Schlosses befindet sich ein Paradies für Faber-Castell-Fans: der Faber-Castell-Shop. Mit Parkplatz davor. 


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